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Episodennummer: 1x06
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 18. November 2022 (Amazon Prime)
Drehbuch: Greg Plageman & Scott B. Smith
Regie: Vincenzo Natali
Besetzung: Chloë Grace Moretz als Flynne Fisher, Gary Carr als Wilf Netherton, Jack Reynor als Burton Fisher, JJ Feild als Lev Zubov, Louis Herthum als Corbell Pickett, Katie Leung als Ash, Alex Hernandez als Tommy Constantine, Julian Moore-Cook als Ossian, Austin Rising als Leon, Alexandra Billings als Ainsley Lowbeer, Eli Goree als Conner Penske, Ned Dennehy als Bob, Miles Barrow als Macon, Ben Dickey als Sheriff Jackman, India Mullen als Mary Pickett, Anjli Mohindra als Beatrice, Hannah Arterton als Dee Dee, Felicity Duncan als Gladys, Chuku Modu als Carlos, Callum Blue als Reggie, Hannah D. Scott als Abigail u.a.
Kurzinhalt: Im London des Jahres 2090 stattet Inspektorin Ainsley Lowbeer, die den Polizeiarm des Dreigestirns leitet, dass in der Zukunft die Kontrolle übernommen hat, Lev Zubov einen Besuch ab. Nach einigem Geplänkel wird dann schließlich deutlich, dass es ihr darum geht, Flynne, Burton und Connor kennenzulernen. Letzterer freut sich nicht nur sehr darüber, dass er und Burton nun, so wie Flynne, ebenfalls eigene Peripherals erhalten haben, er würde aufgrund seiner Kriegsverletzung überhaupt am liebsten gleich für immer in der Zukunft bleiben. Der Polizist Tommy stellt indes weitere Nachforschungen rund um die seltsamen Vorkommnisse im Umkreis der Fishers an. Und die Picketts holen Bob zu sich nach Haus. Sie wollen von ihm wissen, wer ihn beauftragt hat – da die gleiche Person ja auch sie auf die Fishers angesetzt hatte. Doch Bob ist ein extrem gefährlicher Zeitgenosse – und schließlich zeigt sich, dass Corbell und Mary Picket diesem Spiel mit dem Feuer nicht gewachsen sind…
Review:
Ich fürchte, über "Fick dich und friss Scheiße" habe ich vergleichsweise wenig zu sagen. Nicht, dass die Folge schlecht gewesen wäre, aber irgendwie hat sich hier für mich – möglicherweise davon beeinflusst, dass ich die Vorlage noch nicht kenne, und mir dementsprechend auch die Bedeutung der einen oder anderen Figur/Szene/Erwähnung (noch) nicht bewusst ist – nicht wirklich viel getan. So ziemlich am auffälligen fand ich den Einstieg, wo wir die "Simulation" aus der letzten Folge nochmal sehen. Nun schließe ich nicht aus, dass uns das eigentlich schon bei "Was ist mit Bob?" hätte bewusst sein sollen, aber ich hatte die Stimmen dort nicht erkannt, und dementsprechend auch die Verbindung nicht hergestellt. Dieser direkte Konnex zwischen den finsteren Machenschaften des Research-Institutes zu den Fishers gab der betreffenden Szene aus der letzten Folge zwar auf der einen Seite noch etwas mehr Gewicht, wirkte andererseits aber doch auch wie ein etwas gar großer Zufall (wobei man natürlich argumentieren kann, dass das Headset eben genau deshalb just an Burton gegangen ist; falls ja, klärt uns "Peripherie" hoffentlich in weiterer Folge darüber noch auf).
Ebenfalls ganz nett fand ich die Offenbarung, dass die meisten Personen die wir in der Zukunft sehen in Wahrheit gar nicht existieren, sondern nur simuliert/eingespielt sind. Aber auch die Umgebung ist nicht ganz so makellos, wie es mit "Filter" den Anschein hat. Die Idee hatte ebenfalls was für sich. Und alles rund um Bob fand ich auch soweit ok. Zwar wirken die Picketts im Hinblick auf ihre Entscheidung, ihn zu sich zu holen, nur bedingt clever – ist einem doch als Zuschauer bewusst, dass dieser professionelle Auftragskiller mindestens eine Nummer (vermutlich wohl einer zwei) zu groß für sie ist. Insofern überrascht es dann auch nicht, als es Bob gelingt, Mary in einem Moment der Unachtsamkeit auszutricksen. Für eine spannende Ausgangssituation sorgte es aber jedenfalls. Alles rund um Inspector Lowbeer hat mich hingegen – wie gesagt, ohne Kenntnis der Vorlage – eher verwirrt als mitgerissen. Zwar war es zweifellos nicht uninteressant, nach Lev und Cherise hier nun auch die Leiterin des dritten Teils des Dreigespanns, das sich die Macht in dieser dystopischen Zukunft untereinander aufgeteilt hat, kennenzulernen, die Bedrohlichkeit welche die Figur vermeintlich verströmen soll konnte ich jedoch vorerst noch nicht nachvollziehen. Vor allem aber fand ich es schade, dass die Episode just in dem Moment, wo es – mit der Ankunft von Flynne, Burton und Connor – spannend zu werden versprach, vorbei war. Als letzter Kritikpunkt sei dann noch die "Cop Story" rund um Tommy erwähnt; ein Handlungsstrang, der mich auch hier, wie schon in den letzten Episoden, einfach nicht ansprechen geschweige denn mitreißen wollte. Mal schauen, wo das noch hinführt – und ob ich rückwirkend Sinn und Zweck dieser Storyline doch noch nachvollziehen können werde.
Fazit:
"Fick dich und friss Scheiße" war die erste "Peripheral"-Folge, wo ich den Eindruck hatte, dass man dies auch deutlich effizienter hätte erzählen können. Generell ging hier meinem Empfinden nach weniger weiter als bei den früheren Episoden. Am besten (davon ausgehend, dass man den Zufall dahinter noch aufklären wird) fand ich noch die Offenbarung (so es überhaupt als solche gedacht war, und ich hier nicht einfach in der letzten Folge zu blöd war, es zu schnallen), dass die "Simulation" mit den Soldaten genau jener Einsatz war, bei dem Connor so schwer verletzt wurde. Aber auch die Idee mit den "simulierten" Passanten auf der Straße war interessant. Dass sich die Picketts Bob zu sich holen, sorgte zwar für eine spannende Ausgangssituation, irgendwie war einem aber von vornherein klar, dass sie sich mit ihm deutlich zu viel zugemutet haben, und das für sie nicht gut ausgehen wird. Am wenigsten konnte ich neuerlich mit der Handlung rund um Tommy anfangen, die mich einfach überhaupt nicht ansprechen wollte. Und jene von Inspector Lowbeer litt – so wie die Folge im Ganzen – darunter, dass sie just dann abbrach, als es gerade so richtig interessant wurde.
Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Amazon Prime Video)
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