Peripherie - 1x04: Jackpot
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Episodenbild (c) Amazon Studios

Originaltitel: Jackpot
Episodennummer: 1x04
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 04. November 2022 (Amazon Prime)
Drehbuch: Scott B. Smith
Regie: Alrick Riley
Besetzung: Chloë Grace Moretz als Flynne Fisher, Gary Carr als Wilf Netherton, Jack Reynor als Burton Fisher, JJ Feild als Lev Zubov, T'Nia Miller als Cherise Nuland, Katie Leung als Ash, Alex Hernandez als Tommy Constantine, Julian Moore-Cook als Ossian, Austin Rising als Leon, Eli Goree als Conner Penske, David Hoflin als Daniel, Miles Barrow als Macon, Gavin Dunn als Edward, Sophia Ally als Young Aelita, Curtis Baffoe Djadja als Young Wolf, Claire Cooper als Dominika Zubov, Hannah Arterton als Dee Dee, Jack Veal als Young Angus, Raphael Blackwood als Young Sid, Julianna Kurokawa als Barstow, Brooke Carter als Irina Zubov, Maxim Grigorovich als Anton Zubov, Riley Stuart als Young Flynne, Elliott Stuart als Young Burton u.a.

Kurzinhalt: Die Sprünge in die Zukunft – und dabei wohl insbesondere die Einsätze der Schallwaffe gegen ihren Peripheral – führen bei Flynne, sehr zur Besorgnis von Burton, zunehmend zu gesundheitlichen Problemen. So hat sie immer wieder Krämpfe in der rechten Hand, zudem erleidet sie einen epileptischen Anfall. Burton bringt sie daraufhin zu einer Ärztin, die jedoch keine körperlichen Schäden feststellen kann. Als sie vom experimentellen Headset erfährt, empfiehlt sie jedoch eindringlich, dieses nicht länger so verwenden, da sich ihr Zustand sonst verschlechtern könnte. Flynne ist über die Aussicht, nicht mehr in die Zukunft zurückkehren zu können, alles andere als erfreut – überlässt jedoch erstmal den Jungs das Headset. Conner drängt sich vor, freut er sich doch über die Möglichkeit, sich wieder in einem Körper mit vier Armen und Beinen zu befinden. Allerdings fliegt rasch auf, dass er nicht Flynne ist, und die Verbindung wird unterbrochen. Um mehr über die Zukunft herauszufinden – und vor allem jene Katastrophe, die zu dieser dystopischen Version von London im Jahr 2100 führte – loggt sich Flynne neuerlich ein…


Review: Episodenbild (c) Amazon Studios Gleich zu Beginn erhalten wir in einem Flashback einen Einblick darin, wie die Welt ein paar Jahrzehnte vor den im Jahr 2100 angesiedelten Ereignissen ausgesehen hat – nämlich zu der Zeit, als Wilf (damals noch Wolfgang) und Aelita Kinder waren. Die betreffenden Szenen sind sehr eindringlich umgesetzt, mit der giftgrünen Luft, den Ruinen, der trostlos-toten Landschaft, und den schwierigen Lebensbedingungen, in denen sich die sich zu Banden zusammenrottenden Kinder wiederfinden. Danach werden wir sogleich auch Zeuge davon, wie sich Wolfgang von einem Hologramm täuschen lässt, und so Männern mit Gasmasken in die Falle geht. Man darf annehmen, dass es sich dabei um genau jene "Rettungsaktion" handelte, welche dann schließlich dazu führte, dass die beiden – wie in der letzten Folge gesehen – von den Wests adoptiert wurden.

Wie es zu dieser furchtbaren Welt kam, erfahren wir dann schließlich am Ende: Es war eine Kombination mehrerer Ursachen, beginnend mit einem Hack, der das elektronische Netz Nordamerikas lahmlegte, über eine weltweite Pandemie mit der sogenannten Blutseuche, bis hin zum Anschlag heimischer Terroristen in den USA, die ein nukleares Raketensilo in die Luft sprengten. Eben diese Kombination von mehreren unterschiedlichen Katastrophen hintereinander wird von den Menschen in der Zukunft als Jackpot bezeichnet – und ist wohl genau das, was Aelita (und natürlich auch Flynne) verhindern will, um diese Zeitlinie zu "retten". Neben dieser Offenbarung war das Highlight von "Jackpot" für mich das Gespräch zwischen Cherise und Lev. Einerseits, weil die Dynamik zwischen den beiden großartig war, und andererseits, weil wir dort einiges an interessanten Hintergrundinformationen über diese dystopische Welt der Zukunft erhalten haben. Wie z.B., dass die Macht dort im Wesentlichen auf drei Bereiche aufgeteilt wurde, wobei die Politiker/Regierungen von einst durch mafiös-kriminelle Organisationen ersetzt wurden. Neben ihnen gibt es dann noch die Polizei, sowie Konzerne wie das Research Institute. Spannend war auch alles rund um die Erschaffung neuer Zeitachsen, dass jene von Flynne die erste war, die von Lev erschaffen wurde. Und nicht zuletzt die nachher im Gespräch mit Wilf folgende Offenbarung, dass Levs Familie nicht etwa von der Konkurrenz, sondern ihm selbst ausgelöscht wurde – da er den Gedanken alternativer Versionen von sich in anderen Zeitlinien einfach nicht ertragen kann – war dann echt erschreckend. Der Kerl ist echt völlig durchgedreht! Weitere Stärken waren die überaus nette Szene zwischen Flynne und Wilf in ihrer Halloween-Erinnerung, sowie die tolle Leistung von Chloe Grace Moretz in jenem Moment, als sich Conner in ihrem Peripheral befindet. Allerdings: Es gab zwischendurch auch einige Szenen, die mich nicht ganz so packen konnten. Und in Gegensatz zu den bisherigen Episoden glänzten Action und Spannung hier mit Abwesenheit. Die vielen neuen (und interessanten) Informationen die wir hier erhielten konnten über dieses Manko jedoch größtenteils hinwegtrösten.

Fazit: Episodenbild (c) Amazon Studios "Jackpot" lässt uns wieder tiefer in die düstere Zukunftsvision von "Peripherie" eintauchen. So erhaschen wir zuerst einen Blick auf das dystopische London des Jahres 2075, und erfahren in weiterer Folge auch, welche Katastrophen eben dazu führten. Das wissen, dass der erste Auslöser in rund zehn Jahren ansteht, erhöht auch den Einsatz für Flynne – gilt es doch nun, genug Informationen zu sammeln, um eben dies verhindern zu können. Höchst interessant fand ich auch das Treffen zwischen Cherise Nuland und Lev Zubov, wo wir einiges über die Organisation und Machtverteilung in dieser schönen (?) neuen Welt in Erfahrung brachten. Sehr erschütternd fand ich zudem die Offenbarung, dass Lev in allen bislang geöffneten Zeitlinien seine Vorfahren auslöschen lässt, und sicherzustellen, dass er der einzige Lev ist. Die Episode punktete darüber hinaus damit, dass es Chloe Grace Moretz sehr überzeugend gelang, darzustellen, wie sich Conner ihres Peripheral-Körpers bemächtigt. Und auch die ruhige, ja fast schon zärtliche Szene zwischen Flynne und Wilf in ihrer Erinnerung hatte es mir angetan. Was Spannung und Action betrifft, haben frühere Episoden zwar schon (deutlich) mehr geboten. Die vielen neuen Erkenntnisse machten dies jedoch überwiegend wieder wett.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Amazon Prime Video)








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