Mission Erde - 1x10: Entführt
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Live Free or Die
Episodennummer: 1x10
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 05. Januar 1998
Erstausstrahlung D: 29. Juli 1999
Drehbuch: Malcolm MacRury
Regie: David Warry-Smith
Besetzung: Kevin Kilner als William Boone, Lisa Howard als Lili Marquette, Von Flores als Ronald Sandoval, David Hemblen als Jonathan Doors, Richard Chevolleau als Marcus 'Augur' Deveraux, Leni Parker als Da'an, Nigel Bennett als Major Raymond MacIntire, Maurice Dean Wint als Capt. Lucas Johnson, J. Craig Sandy als Agent Price, Lorin Raine als Doors' Bodyguard, u.a.

Kurzinhalt: Da'an hält einen Vortrag vor einem Kongress von Astronomen, denen er auch eine Aufnahme des Heimatplaneten der Taelon zeigt. Dann jedoch breitet sich Gas im Raum aus, und fast alle werden ohnmächtig. Einzig Major Raymond MacIntire und seine Truppe – welche die Aktion geplant haben – bleiben bei Bewusstsein, und entführen Da'an. An ihren Zielort – eine verlassene Lagerhalle – angekommen beginnen sie mit dem Verhör. Sie wollen wissen, wo sich ihre Kameraden befinden, die von den Taelons zu Tests rund um interdimensionale Reisen einberufen wurden. Denn: Einige von ihnen haben das Programm mittlerweile – teilweise von schweren, chronischen Nebenwirkungen geplagt – wieder verlassen. MacIntire will die restlichen Soldaten ebenfalls befreien, bevor diese ein ähnliches Schicksal erleiden. Doch Da'an weigert sich, etwas preiszugeben. Als sich zudem die Taelon-Synode nicht gewillt zeigt, auf MacIntire Forderung einzugehen, beschließt Da'an, seinem Leben ein Ende zu setzen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox "Entführt" beginnt soweit ganz cool. Der Einstieg beim Astronomie-Kongress – inklusive eines kleinen Blicks auf den Heimatplaneten der Taelon (wenn die Tricks auch schon mal besser waren, als hier) – konnte mir gut gefallen, und die Ausgangssituation rund um die Entführung war auch vielversprechend. Letztendlich fand ich aber leider, dass sich auch bei "Entführt" die Spannung wieder ziemlich in Grenzen hielt. Immerhin, ein Aspekt der sich in weiterer Folge durchaus positiv bemerkbar machte, ist die nachvollziehbare Motivation von Major MacIntire. Man mag – ja wird, mit seinen Methoden nicht übereinstimmen, aber letztendlich geht es ihm darum, seine Kameraden, die ohne Wissen um die damit verbundenen Risiken von den Taelons für die Tests rund um interstellare Reisen rekrutiert wurden, zu retten. Das kann man durchaus nachvollziehen. Aber auch Da'ans Loyalität sticht hervor, insbesondere auch für eine Synode, die gar nicht daran denkt, sich zu seinem Wohl den Forderungen der Entführer zu beugen. Und die Idee, dass die Taelon ihr Leben einfach nur mit Hilfe ihrer Gedanken einfach so beenden können – und dieses gerade auch in solchen Situationen tun, weil sie es einem Leben in Gefangenschaft vorziehen – war auch nicht uninteressant.

Weniger gelungen fand ich dafür seine Worte über die "Reise vom Tod des Lebens zum Leben des Todes". Das mag im ersten Moment aufgrund der gespiegelten Wörter clever klingen, ist letztendlich aber pseudophilosophisches Geschwafel bester (?) Güte. Generell fand ich die Umsetzung dieser Szene am Ende etwas seltsam. Auf der einen Seite war es zwar durchaus faszinierend, zu sehen, wie sich Da'an quasi wieder auflöst, aber dass dann ein paar Worte von Boone genügen, damit er sich wieder zusammensetzt, nahm dieser Szene irgendwie jegliches Gewicht. Doch auch davor gab es für mich bereits ein paar Kritikpunkte. So war Boones Rettungsversuch doch ziemlich ungeschickt; sich allein in diese Lagerhalle zu schleichen, wirkte von Anfang an wie keine gute Idee, und das einzige, was er damit letztendlich erreicht hat war, dass den Entführern eine weitere Geisel in die Hände viel. Ich sehe es auch enorm kritisch, dass er Doors zu ihnen brachte, und damit ihnen gegenüber eingesteht, teil des Widerstands zu sein – weil MacIntire wirkte auf mich jetzt nicht unbedingt wie jemand, dem man ein solch großes Geheimnis leichtfertig anvertrauen sollte. Effekttechnisch sticht neben dem nicht wirklich beeindruckend aussehenden Planeten zu Beginn zum Ende hin dann auch der offensichtliche Einsatz eines CGI-Helikopters negativ hervor. Und wie es leider bei sehr vielen "Mission Erde"-Folgen anzumerken ist: Auch hier hielt sich die Spannung wieder mal in sehr argen Grenzen. Nicht zuletzt, als klar war, dass man Da'an in dieser Episode natürlich nicht sterben lassen wird. Immerhin war "Entführt" aber soweit ganz kurzweilig, und damit zumindest einen Hauch besser als die Folge davor.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Nach einem interessanten Auftakt plätscherte "Entführt" für mich in weiterer Folge doch ziemlich vor sich hin. Im Wissen, dass sich die Serie natürlich nicht in dieser Episode von Da'an verabschieden wird, hielt sich die Spannung rund um die Entführung im Allgemeinen, und seine Entscheidung sein Leben zu beenden im Besonderen, sehr in Grenzen. Nicht übermäßig geschickt wirkte auf mich auch Boone, angefangen dabei, dass er den Entführern ins Netz geht und ihnen damit eine weitere Geisel liefert, bis hin zur aus meiner Sicht höchst unvorsichtigen Entscheidung, diesen unsicheren Verbündeten in seine Rolle im Widerstand einzuweihen. Einzelne interessante Ideen – wie z.B. rund um die Experimente an den Soldaten – gab es aber durchaus, und nicht zuletzt die besondere Beziehung zwischen Da'an und Boone kam hier wieder sehr gut zur Geltung. Aktuell finde ich die "Mission Erde"-Folgen aber doch etwas unauffällig, ziemlich austauschbar, und vor allem wenig denkwürdig.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Baton Broadcasting Company)







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