Outer Limits - 1x17: Die Botschaft
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: The Message
Episodennummer: 1x17
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 16. Juli 1995
Erstausstrahlung D: 31. Juli 1997
Drehbuch: Brad Wright
Regie: Joseph L. Scanlan
Besetzung: Marlee Matlin als Jennifer Winter, Robert Wisden als Sam Winter, Larry Drake als Robert Vitale, Ken Camroux-Taylor als Dr. Madison, Kevin McNulty als Dr. Leiberman u.a.

Kurzinhalt: Der gehörlosen Jennifer Winter wurde ein Implantat eingesetzt, welches ihr ermöglichen soll, wieder zu hören. Die Ergebnisse der jüngsten Untersuchung zeigen jedoch keine entsprechende Aktivität im Gehirn. Dennoch behauptet Jennifer gegenüber ihrem Mann steif und fest, etwas zu hören; zwar nicht ihre Umgebung, sehr wohl aber irgendwelche Signale, die sie für eine Nachricht hält. Schließlich beginnt sie, diese niederzuschreiben. Als der frühere NASA-Mitarbeiter Robert Vitale, der nun in der Klinik von Dr. Madison arbeitet, zufällig einen Blick auf ihre Notizen wirft, erkennt er diese als Binärcode. Sam ist indes ob des seltsamen Verhaltens zunehmend besorgt, und schaltet schließlich auch einen Psychiater ein – davon überzeugt, dass Jennifer nicht wirklich etwas hört, sondern unter einer Psychose leidet. Doch Jennifer lässt sich nicht beirren, und arbeitet mit Robert daran, die Nachricht – die aus dem All zu kommen scheint – zu entschlüsseln…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Lange bevor Hollywood zunehmend auf das Thema sensibilisiert wurde, preschte "Outer Limits" mit der lobenswerten Entscheidung vor, bei "Die Botschaft" die Rolle der gehörlosen Frau mit einer gehörlosen Schauspielerin zu besetzen. Marlee Martin konnte zu diesem Zeitpunkt bereits auf eine lange Karriere in Film- und Fernsehen zurückblicken, die sich seither fortsetzte, und mit ihrer Rolle im (zu recht) gefeierten "CODA" wohl einen neuen Höhepunkt erreichte. Im Gegensatz zu vielen aktuellen Darstellungen, wo man für die Szenen mit Zeichensprache üblicherweise auf Untertitel setzt (nachdem sich diese in den letzten 10-20 Jahren dank zunehmender Einlagen von fremden Sprachen immer mehr etablierten), verlässt man sich hier darauf, dass der Zuschauer sie aufgrund dem Kontext der jeweiligen Szenen, den Antworten der Personen um sie herum, sowie nicht zuletzt auch Marlees Mimik und Gestik (sowie den wenigen leisen Worten, die sie spricht) verstehen wird – was zumindest in meinem Fall problemlos geklappt hat. Von mir gibt’s für diese interessante Herangehensweise, sowie insbesondere die Besetzung von Marlee Martin in der Rolle, jedenfalls mal einen ganz großen Pluspunkt.

Von dieser Stärke abgesehen hatte es mir insbesondere noch die Idee angetan, dass Außerirdische auf diese Weise mit uns in Kontakt treten, und um Hilfe ersuchen. Natürlich kann (bzw. genau genommen eigentlich muss) man es als sehr großen Zufall ansehen, dass die Frequenz von allen möglichen Geräten, Antennen usw. just (und ausschließlich) von diesem einen experimentellen Hörgerät aufgefangen wird. Letztendlich gefiel mir aber, wie durch eben diesen Umstand das Schicksal der Außerirdischen in die Hände einer ganz gewöhnlichen Person (statt Wissenschaftlern, Politikern, usw.) gelegt wird. Nett umgesetzt fand ich zudem ihre Träume, die zudem mit der auf sie zufliegenden Sonne schon einen guten Eindruck davon vermittelten, weshalb die Aliens mit uns bzw. ihr in Kontakt treten. Das mit dem aufgehängten Binärcodezeichen erinnerte mich zwar ein bisschen an die Szene mit dem Jungen in der Akte X-Folge "Signale" (wo es ja ebenfalls um eine Botschaft aus dem All ging, und wo man die Zettel mit dem Binärcode auf dem Boden legte, und sich von oben betrachtet dann ein Bild ergab), war aber dennoch nett umgesetzt. Aber auch die sich entwickelnde Freundschaft zwischen Jennifer und Robert hatte es mir angetan. Und von einem Punkt abgesehen war dann auch das Finale ganz nett, und durchaus spannend. Um gleich zu besagtem Kritikpunkt zu kommen: Es war halt schon ein sehr großer Zufall, dass ihr Mann (der mit im weiteren Verlauf zunehmend auf den Wecker ging, aber genau das war zugegebenermaßen wohl auch der Punkt) just in diesem entscheidenden Moment bei Robert hereinschneit – den er zudem nur deshalb erwischt, weil dieser seine Kamera vergessen hatte, und deshalb nochmal in sein Apartment zurückkehrte. Generell übertreibt es "Die Botschaft" ein bisschen mit eben solchen Zufällen; siehe auch, dass Robert genau die gleichen Tabletten im Schrank stehen hat, wie Jennifer. Abseits dieser etwas konstruierten Elemente hat mich "Die Botschaft" aber sehr gut unterhalten.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox "Die Botschaft" ist eine zwar wenig aufregende, aber durchaus nette Story, die hier auf so gelungene wie kurzweilige Art und Weise erzählt wird. Pluspunkte sammelt "Outer Limits" hier insbesondere dafür, mit Marlee Martin auf eine gehörlose Schauspielerin gesetzt zu haben. Die Grundidee ist zwar zugegebenermaßen doch auch etwas konstruiert, gefiel mir aber gut genug, um über dieses Manko hinwegzusehen. Und nicht zuletzt das Finale, wo es tatsächlich gelingt, das außerirdische Schiff zu retten – und dies eben just Jennifer und Robert zu verdanken ist, denen zuvor niemand glauben wollte – war dann nett, und sogar ansatzweise herzerwärmend. Allerdings, ganz ungeschoren davonkommen lassen kann ich "Die Botschaft" – sowohl im Hinblick auf die gerade erwähnte, konstruierte Ausgangssituation (und die Signale, die nur von diesem experimentellen Hörgerät empfangen werden), als auch insbesondere die weiteren Zufälle (und hier nicht zuletzt, dass Sam im denkbar ungünstigsten Moment eintrifft), wo Brad Wright sich sein Drehbuch halt teilweise schon sehr bequem zusammenschustert – aber nicht.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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