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Episodennummer: 1x02
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 21. Oktober 2022 (Amazon Prime)
Drehbuch: Scott B. Smith
Regie: Vincenzo Natali
Besetzung: Chloë Grace Moretz als Flynne Fisher, Gary Carr als Wilf Netherton, Jack Reynor als Burton Fisher, JJ Feild als Lev Zubov, T'Nia Miller als Cherise Nuland, Louis Herthum als Corbell Pickett, Katie Leung als Ash, Melinda Page Hamilton als Ella Fisher, Chris Coy als Jasper Baker, Alex Hernandez als Tommy Constantine, Julian Moore-Cook als Ossian, Austin Rising als Leon, Eli Goree als Conner Penske, Charlotte Riley als Aelita West, David Hoflin als Daniel, India Mullen als Mary Pickett, Harrison Gilbertson als Atticus, Duke Davis Roberts als Cash, Stephen Murphy als Murph, Jared Bankens als Buddy, Moe Bar-El als Reece, Chuku Modu als Carlos, Zeh Prado als Manuel, Christina Ellinas als Carmen, Kyle Bolton als Carter, Rene Vrabel als Duval u.a.
Kurzinhalt: Söldner haben den Auftrag im Darkweb angenommen, und umzingeln das Haus der Fishers. Allerdings haben sie weder mit Burtons Freunden, noch den Drohnen gerechnet, durch die ihre vermeintliche Beute sehen kann, wo sich die Angreifer befinden. Als dann schließlich auch noch Tommy zufällig vorbeikommt und sich ins Geschehen mischt, gelingt es ihnen, sämtliche Angreifer auszuschalten. Flynne nutzt die Atempause, um sich neuerlich einzuloggen. Diesmal findet sie sich, statt in einem Körper der wie Burton aussieht vielmehr in einem wieder, der ihr nachempfunden ist. Sie erfährt nicht nur, dass es sich dabei um sogenannte Peripherals handelt – künstliche Körper, mit denen man sich mit Hilfe der Headsets verbindet – sondern es sich bei der Welt in der sie sich wiederfindet nicht etwa um ein Spiel oder eine Simulation handelt, sondern die Wirklichkeit. Allerdings 70 Jahre in der Zukunft. Sie soll ihren Gastgebern dabei helfen, Aelita aufzuspüren, von der seit der gescheiterten Mission jede Spur fehlt. Doch dafür verlangt Flynne eine Gegenleistung: Sie sollen ihre Mutter heilen…
Review:
In "Empathiebonus" bekommen wir nun gleich ein paar Antworten auf die seit der Pilotfolge drängenden Fragen – insbesondere natürlich im Hinblick darauf, wohin genau Flynne springt, wenn sie sich mit Hilfe des Headsets einloggt. Dort hatte ich ja spekuliert, ob es vielleicht die Zukunft sein könnte, oder auch eine alternative Realität. Hier stellt sich nun heraus: Es ist beides! Denn im dem Moment, wo man eine Verbindung in die Vergangenheit aufgebaut hat, wurde der Lauf der Geschichte verändert. Dies erklärt auch Aelitas Worte an Wilf in "Alternative Realität", dass es ihr nicht darum geht, ihre Welt zu retten. In jedem Fall scheint sich in den dazwischenliegenden 70 Jahren viel ereignet zu haben, und das meiste davon – wenn man nach den Einblicken geht, die wir hier gewinnen – wohl eher nicht positiv. Es gibt Andeutungen einer großen Katastrophe, die über die Welt hereingebrochen sein könnte, im Details schweigt sich "Peripherie" dazu jedoch vorerst noch aus – wobei ich davon ausgehe, dass diese Frage nun ebenfalls beantwortet wird. Jedenfalls fand ich, auch ganz ohne Missionen und damit Action, die Szenen in der Zukunft wieder sehr faszinierend.
Ähnlich wie bei "Alternative Realität" fällt die Handlung in der "Gegenwart" im direkten Vergleich zwar etwas ab, schlägt sich aber immerhin etwas besser als dort. So ist insbesondere der Einstieg, mit dem Angriff aufs Zuhause der Fishers, durchaus packend geraten. Danach rückt in erster Linie Ellas Erkrankung, und Flynnes Hoffnung und Bestreben, sie mit Hilfe der Medizin aus der Zukunft heilen zu können, in den Mittelpunkt. Parallel dazu bereitet sich der mittlerweile von ihr ins Geheimnis rund um das neue "VR-Set" eingeweihte Bruder auf weitere Angriffe vor, und versucht, Tommy zu rekrutieren. Mit Hilfe eines aus der Zukunft organisierten Lottogewinns wird zudem die "Kriegskasse" von Flynne und ihren Verbündeten aufgefettet – was wiederum die Aufmerksamkeit des Gangsters Corbell Pickett erregt. Mit der Wendung am Ende, dass sich die Gegner aus der Zukunft mit ihm in Verbindung setzen und dafür rekrutieren, Flynne zu ermorden, steht dieser Handlungsstrang zwar nicht mehr so für sie wie noch bei "Alternative Realität", trotzdem konnte ich damit auch hier wieder nicht sonderlich viel anfangen. Gleiches gilt übrigens für die Ermittlungen des Polizisten, der hier eher zufällig auf das unsichtbare Auto stößt, und daraufhin Burton verhört. Dass ihre Mutter dann am Ende geheilt wird, war letztendlich keine große Überraschung, allerdings konnte ich Flynnes Erleichterung in der Szene durchaus nachfühlen. Vor allem aber bedeutet dies natürlich, dass nun wo Flynnes entsprechende Forderung erfüllt wurde, die (mich nach wie vor mehr ansprechende) Story in der Zukunft wieder weitergehen kann. Weshalb ich auf die nächste Episode auch schon wieder durchaus gespannt bin.
Fazit:
Nach wie vor reißt mich die Storyline in der Zukunft mehr mit als jene in der Gegenwart, auch wenn die Lücke zwischen beiden hier nicht mehr ganz so groß war – was allerdings nicht nur daran liegt, dass letztere (insbesondere mit dem Angriff zu Beginn) angezogen hat, sondern auch, dass sich in den Zukunftsszenen abgesehen einiger von mir schon herbeigesehnter Antworten vergleichsweise wenig getan hat. Dafür fand ich die Story rund um die Krankheit – und Heilung – von Flynnes Mutter durchaus mitreißend. Relativ wenig kann ich dafür nach wie vor mit dem Handlungsstrang rund um den Gangsterboss anfangen, auch wenn diese mit dessen Beauftragung nicht mehr gar so sehr für sich steht. Trotzdem hoffe ich, dass man sich nun, wo Flynnes Forderung erfüllt wurde, wieder stärker auf die Handlung in der Zukunft – und die Suche nach Aelita – konzentrieren wird.
Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Amazon Prime Video)
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