Andromeda - 1x07: Philosophie des Todes
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Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel

Originaltitel: The Ties That Blind
Episodennummer: 1x07
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 13. November 2000
Erstausstrahlung D: 10. Oktober 2001
Drehbuch: Ethlie Ann Vare
Regie: David Warry-Smith
Besetzung: Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt, Lisa Ryder als Beka Valentine, Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi, Laura Bertram als Trance Gemini, Brent Stait als Rev Bem, Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper, Lexa Doig als Andromeda Ascendant, Cameron Daddo als Rafe Valentine, Brian George als Vikram Singh Khalsa, Pablo Coffey als Wayist Monk, Charles Andrew Payne als Danyluk, Marco Soriano als Restorian u.a.

Kurzinhalt: Die Andromeda reagiert auf den Notruf eines Schiffes der sogenannten Wayist. Bei diesen handelt es sich um einen mönchsartigen Orden, der sich dem Frieden verschrieben hat. An Bord befindet sich einerseits der angesehene Philosoph Vikram Singh Khalsa, und andererseits Bekas Bruder Rafe Valentine. Letzteres überrascht sie außerordentlich, ist Rafe doch bekanntermaßen ein Gauner, der selbst seine eigene Schwester mittlerweile oft genug über den Tisch gezogen hat. Kann es wirklich sein, dass er sich verändert hat, und geläutert wurde? Als Rafe ihr Schiff stiehlt, scheint dies Bekas Befürchtungen zu bestätigen, doch als sie ihm folgt, erkennt sie, dass dieser vielmehr zu einem Kloster der Wayist geflogen ist. Könnten seine Versicherungen, sich gebessert zu haben, also doch aufrichtig sein? Die Andromeda soll indes Vikram Singh Khalsa zu einem Treffen bringen, wo er zwischen zwei verfeindeten Parteien – der Free Trade Alliance, sowie einer Gruppierung aus Umwelt-Terroristen, die sich Resters nennen – vermitteln soll. Doch nicht nur bei Rafe, sondern auch bei Khalsa ist nicht alles so, wie es im ersten Moment den Anschein hat…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel Nach der großartigen letzten Folge fand ich "Philosophie des Todes" leider doch eher ernüchternd. Positiv stach für mich in erster Linie hervor, dass wir hier nun eine Antwort auf die offene Frage rund um den unbekannten Angreifer aus "D Minus Zero" erhalten haben. Ganz witzig fand ich zudem die Szene, wo sich die Andromeda mit sich selbst streitet. Die war zudem nicht nur gut getrickst, es passte auch das Timing zwischen beiden "Versionen" von Lexa Doig perfekt. Zudem haben wir hier durch die Bekanntschaft mit so unterschiedlichen Gruppierungen wie den Resters, der Free Trade Alliance oder auch den Wayists wieder etwas mehr über die Welt von "Andromeda" erfahren. Last but not least gilt dies natürlich auch für Beka. Dank dem Wiedersehen mit ihrem Bruder bekommen wir einen Einblick in ihre Vergangenheit, und lernen sie so wieder ein ordentliches Stück besser kennen. Last but not least gab es auch bei "Philosophie des Todes" wieder ein paar amüsante Momente, insbesondere rund um Trance.

Bedauerlicherweise hat mich Rafe als Figur weder überzeugt noch interessiert, und war ich vor allem auch das ständige hin- und her, ob man ihm nun trauen kann, bzw. auf welcher Seite er steht, sehr bald leid. Es war mir einfach letztendlich völlig wurscht, ob er nun für die eine oder die andere Partei arbeitet. Angesichts ihrer anfänglichen Skepsis fand ich es auch schwer zu schlucken, dass Beka bloß weil sie ihn zu einem Kloster verfolgt dann auf einmal glaubt, seine Läuterung wäre aufrichtig. Für mich wirkte es so, als wollte man zusammen mit ihr in erster Linie uns Zuschauer davon überzeugen, damit die Offenbarung seiner (vermeintlichen) Auftraggeber, der FTA, dann schockierend oder zumindest überraschend sein soll. Womit wir aber eben wiederum beim Punkt sind, dass es mir echt schnurzpiepegal war, wem seine Loyalität gilt. Zudem gelang es "Philosophie des Todes" nicht, aus seinem Auftrag Spannung zu beziehen – dahingehend, als eine Zerstörung der Andromeda natürlich von vornherein ausgeschlossen war. Auf seinen vermeintlichen Tod bin ich der Episode ebenfalls keine Sekunde lang hereingefallen. Und mit den CDs tat ich mir ebenfalls schwer. Ich meine, die Serie spielt 3.000 Jahre in der Zukunft! Ich bitte euch. Nicht zuletzt, weil ich mit diesem ganzen Rafe-Hickhack nicht viel anfangen konnte, war ich dann schließlich auch enttäuscht, dass diesem gegenüber der eigentlich nicht uninteressante Plot rund um den Konflikt zwischen FTA und Resters völlig in den Hintergrund geriet. Selbst die Offenbarung von Khalsas wahrer Identität/Natur ist letztendlich nur Mittel zum Zweck, um die Andromeda aufgrund der Nanobots in die Bredouille zu bringen. Ich hoffe jedenfalls, dass man diesen Konflikt in den nächsten Folgen nochmal näher beleuchten und dabei dann auch wirklich in den Mittelpunkt stellen wird.

Fazit: Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel Aus meiner Sicht haben die Macher bei "Philosophie des Todes" leider den falschen Schwerpunkt gesetzt. Denn so nett es auch war, durch die Bekanntschaft mit ihrem Bruder mehr über Beka und ihre Vergangenheit zu erfahren, aber das Hin- und her in der Frage, wem seine Loyalität denn nun gilt, war ich sehr rasch sehr leid. Bedauerlicherweise dominierte es jedoch bis zuletzt die Folge, während die aus meiner Sicht deutlich interessante Auseinandersetzung zwischen der Free Trade Alliance und den Rasters zu einem Nebenschauplatz degradiert wurde. Aber auch, dass in 3.000 Jahren immer noch antike CDs von einigen Liebhabern gesammelt werden (und abspielbar sein) sollen, kaufte ich ihnen nicht ab. Gleiches gilt übrigens für den vermeintlichen Tod von Rafe (noch dazu durch Bekas Hand). Und die Spannung hielt sich – selbst (bzw. insbesondere) als am Ende die Andromeda bedroht war – ebenfalls wieder in argen Grenzen. Immerhin fingen Lisa Ryder und Cameron Daddo ihre Geschwister-Dynamik recht gut und glaubwürdig ein. Zudem gab es einzelne ganz nette und teilweise auch amüsante Momente. Nach dem großartigen "Die große Schlacht" war "Philosophie des Todes" aber doch eine herbe Enttäuschung.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © The Sci-Fi Channel)







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