Sandman - 1x11: Der Traum der tausend Katzen/Kalliope
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: Dream of a Thousand Cats/Calliope
Episodennummer: 1x11
Bewertung:
Weltweiter Internet-Release: 19. August 2022 (Netflix)
Drehbuch: Catherine Smyth-McMullen
Regie: Hisko Hulsing & Louise Hooper
Besetzung: Tom Sturridge als Dream, Arthur Darvill als Richard Madoc, Nina Wadia als Fate Mother, Souad Faress als Fate Crone, Dinita Gohil als Fate Maiden, Kevin Harvey als Larry, Amita Suman als Nora, Derek Jacobi als Erasmus Fry, Sandra Oh als The Prophet, Rosie Day als The Tabby Kitten, David Gyasi als The Grey Cat, Joe Lycett als The Black Cat, Neil Gaiman als Crow / Skull Bird, James McAvoy als Golden-Haired Man, David Tennant als Don, Georgia Tennant als Laura Lynn, Anna Lundberg als Marion, Michael Sheen als Paul, Nonso Anozie als Wyvern, Diane Morgan als Gryphon, Tom Wu als Hippogriff u.a.


Kurzinhalt: In der Nacht schleicht sich ein kleines Kätzchen aus dem Haus, weil sie der Rede einer siamesischen Prophetin lauschen will. Diese erzählt davon, wie sie lange Zeit bei ihren Besitzern glücklich war, ehe diese ihre Babys ertränkten. Daraufhin machte sie sich auf die beschwerliche Reise zum Traum der Katzen, von dem sie erfuhr, dass die Welt einst eine andere war. Damals war diese von den Katzen beherrscht, und die Menschen waren vielmehr ihre Spielzeuge. Bis eines Tages einer von ihnen den Traum hatte, diese Weltordnung auf den Kopf zu stellen, und 1.000 weitere Menschen fand, die diesen teilten. Darauf war die Welt nicht einfach nur so, wie sie heute ist, sie ist es vielmehr schon immer so gewesen. Die Prophetin hofft nun, tausend Katzen zu finden, die ihren Traum teilen, so dass die alte Weltordnung wieder hergestellt wird. Der Schriftsteller Richard Madoc müht sich indes, nach einem erfolgreichen Debütroman, mit einer Schreibblockade ab. Schließlich sucht er sein Vorbild Erasmus Fry auf. Dieser hielt Jahrzehntelang die Muse Kalliope bei sich fest, die ihm auch den entsprechenden Erfolg bescherte. Und obwohl er ihr einst versprochen hat, sie freizulassen, gibt er sie nun vielmehr an Richard weiter. Auch dieser ignoriert ihr Flehen – und erfreut sich vielmehr am Erfolg, der ihn mit seinem zweiten Roman vergönnt ist. Dann jedoch entkommt Morpheus aus seinem Gefängnis – und Kalliope wendet sich hilfesuchend an ihn. Allerdings verbindet die beiden eine tragische Vergangenheit…

Review: Episodenbild (c) Netflix Zum Abschluss der ersten Staffel hat man sich aus dem dritten Comic-Sammelband "Traumland", der aus unabhängigen Einzelgeschichten bestand, zwei Erzählungen herausgepickt. Den Anfang macht dabei "Der Traum der tausend Katzen", welche hier statt etwa mit lebensecht wirkenden CGI-Katzen vielmehr in animierter Form umgesetzt wird. Der betreffende Animationsstil konnte mir dabei ausgesprochen gut gefallen. Zudem besticht die Geschichte mit einer hochkarätigen Besetzung, wenn ich auch gestehen muss, die prominenteren Namen – darunter auch das "Good Omens"-Duo Martin Sheen und David Tennant – nicht bewusst herausgehört zu haben. Allerdings war mir die Story selbst – zumindest wenn man sie für bare Münze nimmt – schon im Comic etwas zu fantastisch, und daran hat sich auch bei der bzw. durch die Serien-Umsetzung nichts geändert. Davon abgesehen war die Story aber – gerade auch für mich als Katzen-Liebhaber – zweifellos nett.

Der Schwerpunkt liegt aber definitiv auf "Kalliope", die auch mehr als zwei Drittel der Laufzeit einnimmt. Diese dreht sich um die Leidensgeschichte der Muse Kalliope, die – nachdem sie zuvor jahrzehntelang von Erasmus Fry gefangen gehalten wurde, hier nun von diesem an den Schriftsteller Richard Madoc weitergegeben wird. Dieser wird von Arthur Darvill dargestellt, der sich hier im Vergleich zu seinem langjährigen Einsatz als "Doctor Who"-Companion von einer deutlich ernsteren und düstereren Seite zeigt, die aber eben dadurch, dass zumindest ich ihn bislang in erster Linie als netten Kerl kannte, an Wirkung gewinnt. Richard ist wohl nicht zwingend ein schlechter Mensch, er findet sich nur in einer kreativen Sackgasse wieder, und steht zudem unter enormen Druck seitens des Verlags, der ihm einen Vorschuss für seinen zweiten Roman gegeben hat. Was nicht heißt, dass dies sein Verhalten – und die Art und Weise, wie er Kalliope gefangen hält, ausnutzt und missbraucht – auch nur ansatzweise entschuldigt. Aber: Bei anderen Schauspielern wäre der innere Konflikt, den Richard hier insbesondere nachdem er Kalliope übernommen hat erkennen lässt, vielleicht nicht ganz so deutlich zum Vorschein gekommen. Die Muse selbst wendet sich indes zuerst an die drei Gütigen, die ihr allerdings nicht helfen können. Erst nachdem Morpheus seinem Gefängnis entkommen ist, schöpft sie neue Hoffnung – auch wenn sie sich nicht ganz sicher ist, ob Traum bereit sein wird, ihr zu helfen, aufgrund der tragischen Vergangenheit rund um ihren gemeinsamen Sohn, die sie verbindet. Ähnlich wie in der Comic-Vorlage selbst erhalten wir hier erstmal nur einen ungefähren Eindruck, was damals vorgefallen ist – und ich hoffe sehr, dass die Serie lange genug am Leben sein wird, damit sie die Gelegenheit bekommt, es uns im Detail zu zeigen. Bis dahin war dieser Vorgeschmack aber jedenfalls schon mal sehr interessant und vielversprechend, was nicht zuletzt dem gelungenen Zusammenspiel von Tom Sturridge und Melissanthi Mahut zu verdanken war. Insgesamt jedenfalls eine "nette" kleine Geschichte, die vor allem auch wieder deutlich machte, dass man Morpheus besser nicht in die Quere kommt.

Fazit: Episodenbild (c) Netflix Zwei Wochen nachdem die Staffel in gewohnter Binge-Manier auf Netflix ausgerollt wurde, legte man mit "Der Traum der tausend Katzen/Kalliope" eine Art Epilog nach. Hierfür pickte man sich zwei Geschichten aus dem dritten Comic-Sammelband "Traumland" heraus, von denen wir die zweite, "Kalliope", definitiv besser gefallen konnte. Man leidet mit Kalliope mit, und hofft ständig, dass Richard endlich Einsicht zeigt und der besseren Seite seiner Natur nachgibt und sie freilässt. Arthur Darvill stellt seine innere Zerrissenheit ebenso gut dar, wie die dunklere, abgehärtete Seite, nachdem er den Erfolg des zweiten Romans genießt, und gar nicht mehr daran denkt, sie nochmal freiwillig gehen zu lassen. Was dann schließlich Morpheus auf den Plan ruft. Die ersten Einblicke in ihre tragische Vergangenheit waren zweifellos sehr interessant – und lassen mich hoffen, dass "Sandman" auf Netflix lange genug überleben wird, damit wir sowohl ihre Vorgeschichte als auch den Ausgang der Geschichte noch in verfilmter Form erleben werden. In jedem Fall freue ich mich schon auf die zweite Staffel, und bin gespannt, was genau sie in dieser adaptieren werden.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Netflix)








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