His Dark Materials - 3x02: The Break
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Episodenbild (c) HBO

Originaltitel: The Break
Episodennummer: 3x02
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 05. Dezember 2022 (HBO)
Erstausstrahlung D: 06. Dezember 2022 (Sky)
Drehbuch: Jack Thorne & Amelia Spencer
Regie: Amit Gupta
Besetzung: Dafne Keen als Lyra Silvertongue, Amir Wilson als Will Parry, Ruth Wilson als Mrs Coulter, James McAvoy als Lord Asriel, Adewale Akinnuoye-Agbaje als Ogunwe, Jonathan Aris als Commander Roke, Will Keen als Father President MacPhail, Jamie Ward als Father Gomez, Martin Bell als Father Jerome, Amber Fitzgerald-Woolfe als Ama, Lauren Grace als Joseph, Sorcha Groundsell als Maddy, Simon Harrison als Baruch, Kobna Holdbrook-Smith als Balthamos, Anna Hrubcova als Machi, Lewin Lloyd als Roger Parslow, Joe Tandberg als Iorek Byrnison, Kit Connor als Pantalaimon, Victoria Hamilton als Stelmaria u.a.

Kurzinhalt: Noch ist die Zuflucht, in die sich Mrs. Coulter mit ihrer Tochter zurückgezogen hat, um sie vor der Welt zu beschützen, sicher. Da Lyra nicht einsehen will, dass ihr Leben in Gefahr ist, bleibt Marisa dabei keine andere Wahl, als sie unter Drogen zu setzen. Doch mittlerweile ist der Standort ihres Verstecks mehreren Parteien bekannt, die Lyra aus den unterschiedlichsten Gründen aufspüren wollen. Das Magisterium sieht in Lyra die neue Eve – die Mutter aller Sünden – und sieht es als ihre heilige Pflicht an, sie zu töten, um die Welt zu beschützen. Lord Asriel wiederum sucht nach ihr, da er es auf das Æsahættr abgesehen hat, welches sich in Wills Besitz befindet – und er weiß, dass dieser nach seiner Tochter sucht. Will wiederum hat von allen wohl die selbstlosesten Absichten: Er möchte Lyra einfach nur aus den Fängen ihrer Mutter befreien. Letztendlich ist es auch er, der das Versteck – mit Hilfe von Iorek Byrnison, dem Engel Balthamos, sowie dem gehörlosen Mädchen Ama – als erster aufspürt. Doch sowohl die Soldaten von Lord Asriel als auch die Sondereinheit des Magisteriums sind ihm dicht auf den Fersen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) HBO "The Break" konnte mir schon wieder deutlich besser gefallen als der Staffelauftakt. So war hier gleich wieder um einiges mehr los, und fand ich vor allem interessant, wie gleich mehrere Seiten den Standort von Marisas Versteck herausfinden, und näher rücken. Aus der Frage, welche von ihnen Lyra wohl zuerst finden würde, bezog die Episode doch einiges an Spannung. Dabei wird deutlich, dass man diesbezüglich eigentlich nur zu Will guten Gewissens halten kann. Selbst ihr Vater Lord Asriel sieht in Lyra in erster Linie ein Werkzeug und ein Mittel zum Zweck – ist er doch in erster Linie daran interessiert, Will und damit das magische Messer zu finden. Wie skrupellos er in seinem Krieg gegen die Autorität geworden ist, zeigt sich unter anderem daran, wie er hier den gefangenen Engel – mit Hilfe von Staub, den er waffenfähig gemacht hat – foltert. Man mag in keinster Weise auf dessen Seite stehen – schon gar nicht, nachdem dieser Baruch ermordet hat – dennoch verfehlte die Folterszene die gewünschte Wirkung bei mir nicht. Und generell finde ich es spannend, wie sich zumindest mein Eindruck ihrer beiden Eltern im Verlauf der Staffeln entwickelt hat. Nachdem ursprünglich Lord Asriel sehr freundlich und fürsorglich erschien, und Mrs. Coulter wie eine Rabenmutter erschien, hat sich dies nun fast um 180 Grad gedreht.

Womit wir bei der für mich größten Stärke der Episode sind: Marisa Coulter ist eine wunderbare, faszinierende und höchst widersprüchliche Figur. Ohne ihre früheren Taten entschuldigen zu wollen, ordnet sie nun – nachdem sie alles andere verloren hat – alles ihrem Ziel unter, Lyra in Sicherheit zu halten. Über ihre Methode kann man dabei zweifellos diskutieren – nicht jedoch die hehre Absicht dahinter. Die immer starke Ruth Wilson war in der Szene mit Will jedenfalls absolut großartig, und zumindest ich fühlte an dieser Stelle – so sehr ich auch grundsätzlich auf Wills Seite gestanden haben mag – mit ihr mit. Umso mehr, als sie, um ihm genug Zeit zu verschaffen um Lyra hinauszuschaffen, Father Gomez aufhält, und schließlich ermordet. Die Szene danach sorgt dann jedoch dafür, dass wir sie nicht gleich zu sehr ins Herz schließen – denn den Gedanken, dass Will ihr Lyra wegnimmt und die beiden ohne sie abziehen, kann sie nicht ertragen. Ihr neugieriges Nachhaken im Hinblick auf Wills eigene Mutter führt dann schließlich dazu, dass das magische Messer – vermeintlich die einzige Waffe, die Metatron (im Übrigen halte ich diesen Namen doch eher schlecht gewählt; oder bin ich der Einzige, der da ständig an einen Transformer denken musste?) vernichten kann – zerbricht. Auch das ein starker Moment, nachdem man sich fragt, wie es weitergehen bzw. der Sieg gegen die Autorität gelingen soll. Weniger glücklich war ich hingegen mit Wills und Lyras Flucht. Zwar gebe ich zu, dass ihnen nach der Zerstörung des Messers wohl einfach nichts anderes übrig geblieben ist, aber einfach so hinauszustürmen und zu hoffen, trotz der Übermacht des Magisteriums zu entkommen, war dann doch sehr unüberlegt. Ein Manko, dass selbst die starke Szene mit dem einen Soldaten erschießenden Will für mich nicht mehr gänzlich ausgleichen konnte.

Fazit: Episodenbild (c) HBO Nach einem noch recht gemächlichen Staffelauftakt zieht "His Dark Materials" mit "The Break" gleich wieder ordentlich an. In der Art und Weise, wie hier gleich mehrere Parteien Kurs auf Lyra und Marisa nehmen, kam doch einiges an Spannung auf. Generell war bei "The Break" einiges los, und gab es sowohl ein paar interessante neue Informationen, als auch spannende Entwicklungen. Vor allem aber fand ich es faszinierend, wie sich mein Eindruck zu Lyras Eltern im Zeitverlauf gewandelt, und mittlerweile fast um 180° gedreht hat. James McAvoy spielt mit Lord Asriel einen für ihn ungewöhnlich unsympathischen Kerl, der dem Krieg gegen die Autorität alles unterordnet – ja selbst das Wohl seiner Tochter. Demgegenüber kann man bei Marisa zwar ihre Methoden kritisieren, nicht jedoch ihre Absichten. Generell war Ruth Wilson für mich ganz klar der MVP der Episode, insbesondere im Zusammenspiel mit Amir Wilsons Will Parry. Und mit dem Verlust des Messers bietet man uns einen effektiven WTF-Moment, nach dem man sich unweigerlich fragt, wie unsere Helden nun gegen ihre Gegner bestehen sollen. Einzig die Flucht von Lyra und Will hat mich nicht 100%ig überzeugt, wirkte das doch nicht unbedingt wie der klügste Plan. Davon abgesehen war "The Break" aber eine packende Episode mit einigen markanten Höhepunkten.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 HBO)







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