Sandman - 1x03: Träume einen Traum von mir
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: Dream a Little Dream of Me
Episodennummer: 1x03
Bewertung:
Weltweiter Internet-Release: 05. August 2022(Netflix)
Drehbuch: Jim Campolongo
Regie: Jamie Childs
Besetzung: Tom Sturridge als Dream, Boyd Holbrook als The Corinthian, Patton Oswalt als Matthew the Raven, Jenna Coleman als Johanna Constantine, Joely Richardson als Ethel Cripps, Meera Syal als Erica, Clare Higgins als Mad Hettie, David Thewlis als John Dee, Eleanor Fanyinka als Rachel, Hannah van der Westhuysen als The Princess, Stephen Odubola als Kevin Brody, Marcus Fraser als Agilieth, Stevie Hutchinson als Alex Logue, Nina Galano als Astra Logue u.a.


Kurzinhalt: Lord Morpheus sucht die letzte Person auf, die im Besitz seines Sandes war: Die Dämonenjägerin Joanna Constantine. Doch bevor diese Zeit für ihn erübrigen kann, gilt es erstmal, einen Dämon auszutreiben. Dieser steckt just im Bräutigam der königlichen Prinzessin. Nachdem dies erledigt ist, wendet sie sich schließlich Traum zu. Dieser verlangt, dass sie ihm seinen Sand aushändigt. Doch Joanna verfügt ebenfalls über Kräfte, und ist somit nicht so leicht zu überreden. Als Gegenleistung für ihre Hilfe bietet er ihr schließlich an, sie von einem Alptraum zu befreien, der sie seit einiger Zeit plagt – und bei dem es sich eigentlich um eine tragische Erinnerung handelt. Gemeinsam begeben sie sich daraufhin zur Wohnung von Rachel – jener Exfreundin, bei der Joanna den Beutel als sie diese spontan verließ zurückgelassen hat. Doch das Wiedersehen gestaltet sich alles andere als angenehm. Währenddessen besucht Ethel Cripps ihren Sohn John Dee. Um ihn davon zu überzeugen, dass er den Rubin nicht mehr benötigt, gibt sie ihm jenen Talisman, der sie vor dem Bösen (und Morpheus) beschützt und ihr Leben verlängert hat – und damit zugleich jene Macht die er benötigt, um aus der psychiatrischen Anstalt zu entkommen…

Review: Episodenbild (c) Netflix Beginnen wir mit Ethel und ihrem Sohn. Im direkten Vergleich zur Morpheus/Joanna-Storyline haben mich die Szenen zwar nicht ganz so gepackt. Zudem bin ich davon überzeugt, dass man die Geschichte auch mit etwas weniger und/oder kürzeren Szenen hätte erzählen können. Grundsätzlich waren sie aber schon ganz nett, was nicht zuletzt am netten Zusammenspiel zwischen Joely Richardson und David Thewlis, sowie dem tragischen Ausgang lag. Wie Ethel schließlich um John ein für alle Mal vom Einfluss des Rubins zu befreien ihren eigenen Talisman gibt, und daraufhin in Sekunden vor seinen Augen um Jahre altert und schließlich stirbt, war schon traurig mit anzusehen. Seine Flucht war dann überaus düster umgesetzt: Dank des Talismans kann ihm niemand mehr etwas antun, weshalb alle auf ihn abgefeuerten Kugeln wieder zu den Schützen zurückkehren, und somit vielmehr diese sterben. Und dass er unmittelbar nach der Flucht vom Korinther gefunden wird, könnte bedeuten, dass Ethels Opfer umsonst war. Die nächste(n) Episode(n) wird es zeigen.

Wie jedoch einleitend schon erwähnt: Die größte Stärke der Folge lag definitiv bei Morpheus und Joanna. Grundsätzlich sei mal erwähnt, dass ich mich sehr darüber gefreut habe, Jenna Coleman wieder einmal zu begegnen. Ihre Clara zählte zu meinen Lieblingsbegleitern des Doktors, und auch wenn sie danach in Film und Fernsehen sehr umtriebig war, war dies überwiegend in Projekten, die nicht auf meiner Watchlist landeten. Mit ihrer Leistung als Joanna hat sie mir jedoch – in doch etwas anders gelagerter Rolle – gleich wieder deutlich gemacht, warum ich von mir bei "Doctor Who" so angetan war. Aber auch Joanna selbst fand ich wunderbar; zudem habe ich im Hinblick auf ihre tragische Vergangenheit rund um Astra rasch mit ihr mitgelitten. So ziemlich mein einziger Kritikpunkt: Dass der besessene (vermeintliche) Bräutigam der Prinzessin beim Exorzismus draufgeht, lässt ihre entsprechenden Fähigkeiten nicht im besten Licht erscheinen. Davon abgesehen war dieser Handlungsstrang aber großartig – nicht zuletzt auch aufgrund des netten Zusammenspiels zwischen Coleman und Sturridge. Zudem gab es zwischen den beiden ein paar echt starke Momente. Sei es, wenn Joanna erkennt, dass er es war, der von Burgess jahrzehntelang gefangen gehalten wurde. Oder auch, wenn sie Rachel besuchen, Joanna erkannt, was mit dieser passiert ist seitdem sie sie verlassen (und dabei ohne böse Absicht den Beutel mit dem Sand zurückgelassen hat), und Morpheus ursprünglich einfach so gehen und Rachel zurücklassen will. Erst Joannas Einspruch zwingt ihn dazu, menschlich zu agieren, und Rachel auf friedliche Art und Weise von ihrem Leid zu erlösen. Auch das war wirklich stark, und auch ansatzweise emotional. Weitere Pluspunkte sammelt "Träume einen Traum von mir" vom ersten Auftritt des von Patton Oswalt gesprochenen Raben Matthew, sowie die sowohl optisch als auch atmosphärisch wieder einmal überaus feine Inszenierung von Jamie Childs. Hier habe ich "Sandman" nach der ersten, von Mike Barker (sehr mäßig) inszenierten Folge, definitiv Unrecht getan. Jedenfalls war dies eine wirklich großartige Folge, die mich im Wissen, was uns alles in der ersten Staffel noch an tollen Geschichten erwarten, in überaus freudiger Erwartung auf die nächsten Episoden zurücklässt.

Fazit: Episodenbild (c) Netflix "Träume einen Traum von mir" war wirklich stark. Die Storyline rund um Ethel und John viel zwar im direkten Vergleich zu Morpheus und Joanna ein bisschen ab. Zudem irritierte mich, dass die Dämonenaustreibung das Leben des Besessenen fordert. Davon abgesehen war das aber echt phantastisch. Angefangen vom willkommenen Wiedersehen mit der so großartigen wie charmanten Jenna Coleman, über das famose Zusammenspiel zwischen ihr und Sturridge, welches uns so manche starke Szene bescherte, bis hin zum emotionalen Ausgang rund um Rachel, wo Joanna mit den – unbeabsichtigten – Folgen ihres überstürzten Aufbruchs konfrontiert wird. Aber auch im Hinblick auf ihren Alptraum habe ich mit ihr mitgefühlt und -gelitten. Positiv machte sich zudem Patton Oswalt in der Rolle des Raben Matthew bemerkbar. Und die Inszenierung von Jamie Childs war insbesondere optisch wieder absolut fantastisch, und sooooo viel besser als das, was Mike Barker in der Auftaktfolge abgeliefert hat. Insgesamt fand ich "Träume einen Traum von mir" jedenfalls überwiegend echt phänomenal; somit bin ich spätestens nach dieser dritten Episode nun voll an Bord, und dementsprechend erfreut, dass Netflix (entgegen meiner Erwartung) zwischenzeitlich grünes Licht für eine zweite Staffel gegeben hat.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Netflix)








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