Outer Limits - 1x06: Das Z-Chromosom
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: The Choice
Episodennummer: 1x06
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 28. April 1995
Erstausstrahlung D: 17. Juli 1997
Drehbuch: Ann Lewis Hamilton
Regie: Mark Sobel
Besetzung: Thora Birch als Aggie Travers, Megan Follows als Karen Ross, Page Fletcher als Joe Travers, Sandra Nelson als Leslie Travers, Matthew Walker als Terry Walsh, Frances Sternhagen als Jean Anderson, P. Lynn Johnson als Mrs. Hagen, Andrew Johnston als Mr. Hagen, Rebecca Toolan als Mrs. Whelan, Diana Stevan als Ruth, Tracy Waterhouse als Debra, Codie Lucas Wilbee als Clark Howell u.a.

Kurzinhalt: Die junge Aggie Travers entwickelt telekinetische Kräfte. Diese zeigen sich nicht zuletzt, als sie in der Schule von Bullys gehänselt wird, und mit Hilfe eben dieser Kräfte zurückschlägt. Der Vorfall führt jedoch dazu, dass Aggie aus der Schule geworfen wird. Ihre Eltern sind daraufhin auf der Suche nach einer Privatlehrerin, die sie zu Hause ausbilden und auch tagsüber betreuen kann – eine Stelle, die schließlich von Karen Ross gewonnen wird. Diese verfügt über ähnliche Kräfte wie Aggie, und beginnt, ihr zu zeigen, wie sie diese gezielter einsetzen kann. Karen ist Teil einer Organisation, die von Jean Anderson geleitet wird, und die Mädchen und Frauen mit diesen außergewöhnlichen Fähigkeiten vor jenen finsteren Organisationen schützen will, die sie in die Finger bekommen wollen, um die Kräfte erforschen zu können. Doch sich vor diesen dunklen Mächten zu verstecken, würde bedeuten, dass Aggie ihre Eltern verlassen muss…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Schaffen wir den offensichtlichsten Kritikpunkt gleich aus der Welt: Ja, sonderlich originell ist die Idee eines jungen Mädchens, dass beginnt, auf einmal übernatürliche, telekinetische Kräfte zu zeigen, jetzt nicht unbedingt. So fühlt man sich natürlich unweigerlich insbesondere an "Carrie" erinnert. Und doch erzählt "Das Z-Chromosom" letztendlich eine eigene Geschichte – die mir überwiegend sehr gut gefallen konnte. So zeichnet sich die Episode nicht zuletzt durch einen netten feministischen Touch aus der jedoch zugleich auch nicht zu aufdringlich und/oder plakativ ist. Dies ergibt sich allein schon aufgrund des Konzepts, dass nur Frauen über das Z-Chromosom, und damit auch die durch dieses ausgelöste Kräfte, verfügen. Demgegenüber ist jene Organisation, die versucht, die jungen Mädchen in die Finger zu bekommen, ausschließlich männlich dominiert. Hier zeichnet man in kleinerem Rahmen die systematische Unterdrückung dieser besonderen Frauen durch ein in erster Linie an der eigenen Macht interessierten (und in ihnen wohl nicht nur eine Chance sehen, diese zu erweitern, sondern auch eine Bedrohung, sie zu verlieren) Patriarchat – und bringt dann in weiterer Folge auch noch die Hexenverfolgung (die man hier in Bezug zum Z-Chromosom setzt) ins Spiel.

Mehr noch als um die globale Ebene geht es aber letztendlich um Aggie selbst, und den Mühen, der sie aufgrund ihrer Fähigkeiten ausgesetzt ist. Angefangen dabei, dass sie der Schule verwiesen wird, über ihre ersten Versuche, die Kräfte zu kontrollieren, bis hin zur schweren Entscheidung, vor die sie am Ende gestellt wird. Gespielt wird diese von Thora Birch, die damals trotz ihres noch jungen Alters bereits auf einige Jahre Schauspiel-Erfahrung zurückblicken konnte (u.a. als Harrison Fords Tochter in den beiden Jack Ryan-Filmen "Die Stunde der Patrioten" und "Das Kartell"). Was man ihr hier wie ich finde auch anmerkt. In jedem Fall spielt sie Aggie wirklich gut, und sorgt dafür, dass man sich als Zuschauer in ihre Lage versetzt, und mit ihr mitfühlt. Karen Ross wiederum brilliert wenn es darum geht, dass man sich der Motivation ihrer Karen zu Beginn nicht ganz sicher ist. Gerade auch, wenn sie sich den anderen Bewerberinnen mit Hilfe ihrer Kräfte entledigt, und kurz darauf zu Aggie meint, dass sie diese nie einsetzen dürfe um anderen zu schaden, sorgt dieser Widerspruch dafür, dass man sich ihrer Absichten nicht 100%ig sicher ist. Letztendlich erweist sie sich aber, zusammen mit Jean Anderson (gespielt von der genreerfahrenen Frances Sternhagen, deren Anwesenheit die Episode für mich auch nochmal ganz besonders veredelte), als Aggies größte Verbündete. Ein durchwegs kurzweiliger und zum Ende hin dann auch zunehmend spannender Plot kulminiert dann schließlich in einem mitreißenden Showdown in Aggies Elternhaus, wo diese schließlich die "bösen Teile" aus dem Gehirn des Agenten entfernt – was einem obwohl man auf ihrer Seite steht doch auch irgendwie einen kalten Schauer über den Rücken jagt. Die eine Zeit lang doch eher dahinplätschernde Handlung verhindert zwar zusammen mit den zu Beginn schon angesprochenen recht deutlichen Anleihen bei anderen, ähnlichen Erzählungen, sowie dem im Hinblick auf die Bedrohung durch die Agenten der Regierung nicht vollständig ausgeschöpften Potentials (dafür war der eine Kerl nämlich irgendwie zu wenig) verhindern jedoch eine (noch) höhere Wertung.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Auch wenn "Das Z-Chromosom" sicher nicht die originellste Idee zugrunde liegt, fand ich sie hier wirklich gut umgesetzt. Nicht zuletzt aufgrund der starken Performance von Thora Birch fiebert man mit Aggie so richtig mit. Zudem vermittelt die Episode eine eindeutig feministische Message, ohne jedoch dabei predigend rüberzukommen. Der Folge gelang es zudem sehr gut, mich im Hinblick auf die Absichten von Karen im Unklaren zu lassen. Zudem ist sie auch abseits von Birch in der Hauptrolle gut besetzt, wobei insbesondere der Auftritt von Frances Sternhagen (u.a. "Outland – Planet der Verdammten) die Episode für mich aufwertete. Zugegeben, die ganz große Spannung kommt maximal zum Ende hin auf. Und nur durch den einen Agenten symbolisiert, wollte die finstere Geheimorganisation die es auf die Frauen mit übernatürlichen Fähigkeiten abgesehen hat nicht ganz so bedrohlich wirken, wie dies wohl beabsichtigt war. Insgesamt bot "Das Z-Chromosom" aber mehr als anständige Science Fiction/Mystery-Kost!

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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