Earth 2 - 1x15: Hilferuf aus der Vergangenheit
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Episodenbild (c) Universal Television

Originaltitel: Grendlers in the Myst
Episodennummer: 1x15
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 05. März 1995
Erstausstrahlung D: 11. Februar 1996
Drehbuch: Heather MacGillvray & Linda Mathious
Regie: Janet Davidson
Besetzung: Debrah Farentino als Devon Adair, Clancy Brown als John Danziger, Sullivan Walker als Yale, Jessica Steen als Dr. Julia Heller, Rebecca Gayheart als Bess Martin, John Gegenhuber als Morgan Martin, Joey Zimmerman als Ulysses Adair, J. Madison Wright als True Danziger, Antonio Sabato Jr. als Alonzo Solace, Francia Dimase als Dell Curry, Tim Ransom als Whalen, Walter Norman als Walman, Marcia Magus als Magus, Rockmond Dunbar als Baines u.a.

Kurzinhalt: Der harte Winter setzt den Überlebenden des Eden-Projekts nach wie vor sehr zu. Man beginnt, Expeditionen auszuschicken, welche die Grendler in der Nähe verfolgen sollen – in der Hoffnung, dass diese sie zu ihrem Geheimversteck führen, wo sie die gestohlenen Vorräte horten. Dies gelingt zwar auch, allerdings werden sie daraufhin von einem geheimnisvollen Mann mit Maske angegriffen. Zugleich erkennt die Gruppe, dass fast jeder von ihnen zuletzt Träume von seiner oder ihrer Mutter hatte. Dies bringt True dazu, ihren Vater darauf anzusprechen, was mit ihrer eigenen Mutter passiert ist. Und dann ist da noch das Rätsel rund um Dell Curry, deren Nachrichten man über das Kommunikationssystem verfolgt. Diese richten sich offenbar an ihren Mann, der scheinbar nachdem sie auf dem Planeten gestrandet sind zunehmend den Verstand verloren hat. Man verfolgt das Signal zu seinem Ursprung zurück, in der Hoffnung, Dell aufspüren und retten zu können…


Review: Episodenbild (c) Universal Television "Hilferuf aus der Vergangenheit" leidet nicht zuletzt darunter, dass der deutsche Titel die Offenbarung am Ende schon vorwegnimmt – was zugleich auch die Identität des maskierten Mannes sehr offensichtlich macht. Die Folge ist damit ein Paradebeispiel dafür, wie ein unüberlegt gewählter deutscher Episodentitel eine eben solche ansatzweise ruinieren kann – lebt "Hilferuf aus der Vergangenheit" doch in erster Linie vom Mysterium rund um die Übertragungen von Dell. Zwar könnte man es sich wohl auch ohne den Titel aufgrund einiger Andeutungen mit der Zeit zusammenreimen, so war es aber halt von vornherein klar – was zugleich bedeutet, dass es der Folge nicht gelingt, aus der Suche nach Dell Spannung zu beziehen. Nun könnte man natürlich zugegebenermaßen darüber diskutieren, inwiefern man die Episode für den willkürlichen deutschen Titel bestraft, für den niemand der an ihr Beteiligten letztendlich etwas kann. Allerdings ändert dies nichts daran, dass die Folge aufgrund der daraus resultierenden Vorhersehbarkeit für mich größtenteils nicht funktionierte.

Was schade ist, weil der Ansatz kein schlechter und/oder uninteressanter war, angefangen bei den mysteriösen Nachrichten an sich, über die Offenbarung, dass diese aus der Vergangenheit stammen, bis hin zur Auflösung am Ende, wo wir mittels Hologramm sehen, wie sich Dell und Whalen gegenseitig umbrachten – und ihr gemeinsamer Sohn daraufhin irgendwie alleine zurechtkommen musste. Etwas zu viel war mir allerdings das mit den Träumen von den eigenen Müttern, was scheinbar irgendwie von diesen Nachrichten ausgelöst wurde. Das war dann doch etwas zu viel übersinnlicher Quatsch, und da es letztendlich keine Bedeutung für die Story hatte, hätte man sich das besser geschenkt. Nicht erfolgreich war "Hilferuf aus der Vergangenheit" zudem beim vermeintlichen Versuch, mich glauben zu lassen, John Danziger könnte etwas mit dem Verschwinden seiner Frau – und Trues Mutter – zu tun haben. Die abschließende Szene, wo er True dann schließlich in deren Schicksal einweiht, hatte es mir aber durchaus angetan. Abschießend aber doch noch ein Kritikpunkt, welcher die Serie nun schon seit längerem (vielleicht sogar den Pilotfilm) begleitet: Immer wieder ist in den Folgen der Schrei eines Falken (oder Adlers?) zu hören. Mir ist natürlich bewusst, dass dies quasi die unberührte Natur des Planeten verdeutlichen und generell ein bisschen Stimmung machen soll. Keine Ahnung, ob man die Schreie einfach bei den Dreharbeiten mit aufgeschnappt hat, oder vielleicht sogar bewusst eingefügt hat. So oder so, mir ruiniert man damit leider jedes Mal wenn er zu hören ist die Illusion, dass sich die Handlung hier auf einem fremden Planeten zuträgt.

Fazit: Episodenbild (c) Universal Television Liebe Übersetzer, wir müssen reden: Warum betitelt ihr nicht gleich "Star Wars – Episode V" mit "Darth Vater ist Luke Skywalkers Vater", oder "Citizen Kane" mit "Rosebud ist der Name des Schlittens"? "Hilferuf aus der Vergangenheit" nimmt nämlich die Auflösung schon vorweg, was dazu führt, dass das hier von der Episode grundsätzlich eigentlich sehr gut aufgebaute Mysterium von vornherein nicht funktioniert. Schade drum! Umso mehr, als die Idee definitiv ihren Reiz hatte. Aber auch vom unüberlegten deutschen Titel abgesehen gab es Kritikpunkte: So zieht man als Zuschauer keinen Augenblick in Betracht, dass John etwas mit dem Verschwinden seiner Frau zu tun gehabt haben könnte; die entsprechenden Versuche hätte man sich somit besser gespart. Und auch auf die unerklärlichen Mutter-Träume hätte ich lieber verzichtet. Ungeachtet dessen war die Story an sich aber gut erzählt, überzeugte mit einer tragischen Auflösung, sowie mit einer durchaus emotionalen Szene, als John seine Tochter über ihre Mutter erzählt. Zumindest einen halben Punkt muss ich für den blöden deutschen Titel aber halt leider schon abziehen.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal Television)







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