Earth 2 - 1x14: Der Stein der Zukunft (2)
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Episodenbild (c) Universal Television

Originaltitel: Better Living Through Morganite (2)
Episodennummer: 1x14
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 26. Februar 1995
Erstausstrahlung D: 04. Februar 1996
Drehbuch: P.K. Simonds
Regie: Frank De Palma
Besetzung: Debrah Farentino als Devon Adair, Clancy Brown als John Danziger, Sullivan Walker als Yale, Jessica Steen als Dr. Julia Heller, Rebecca Gayheart als Bess Martin, John Gegenhuber als Morgan Martin, Joey Zimmerman als Ulysses Adair, J. Madison Wright als True Danziger, Antonio Sabato Jr. als Alonzo Solace, Kelli Williams als Mary, Tierre Turner als Zero, Walter Norman als Walman, Marcia Magus als Magus, Rockmond Dunbar als Baines, Brian Steele als Terrian #1, Russell Werkman als Terrian #2 David Elliott als Soldier, Leslie Cook als Woman, Patrick Henry Finnegan als Newscaster u.a.

Kurzinhalt: Im Bestreben, Danzigers Fund der leuchtenden, Energie speichernden Steine für sich zu beanspruchen, hat Morgan das Land und die Höhlen von einem Gerät versteinern lassen. Dabei wären nicht nur fast auch das Camp erwischt worden, und Yale, seine Frau Bess sowie er selbst in den Höhlen versteinert worden, einen Terrianer hat es dabei tatsächlich erwischt; dieser ist nun in der Wand der Höhle eingeschlossen. Die Terrians sind ob des Vorfalls außer sich, und verlangen Wiedergutmachung. Yale erkennt, dass die Terrians eine "Auge um Auge, Zahn um Zahn"-Philosophie verfolgen, und bietet sein Leben als Austausch für den verlorenen Terrianer an. Er selbst sieht es, nachdem er zuletzt zunehmend labil wurde, und zudem in Erinnerungsfetzen sieht, wie er als Soldat Zivilisten hingerichtet hat, eine Erlösung. Bis zu jenem Moment, als Mary ihm mit Hilfe der Steine in der Höhle dabei hilft, seine Erinnerung klarer zu machen – und er sieht, dass er die Zivilisten nicht etwa getötet, sondern gerettet hat. Die Prozedur der er unterzogen wurde war vielmehr die Strafe, weil er sich gegen die Soldaten selbst – und zugleich die Interessen der Firma – gewandt hat. Im Wissen, dass er nichts verbrochen hat, versucht er Mary davon zu überzeugen, in seinem Namen bei den Terrianern zu intervenieren. Der Rest der Gruppe versucht indes, mit Unterstützung von Bess, sowie einem reumütigen Morgan, den angerichteten Schaden zu beheben, in dem man die Versteinerung durch das Gerät wieder aufhebt. Doch dafür bräuchte man den Abbruchcode…


Review: Episodenbild (c) Universal Television Im zweiten Teil von "Der Stein der Zukunft" müssen sich alle – die Terrianer, der Rest der Gruppe, sowie auch Bess und Morgan selbst – mit den Folgen seiner Taten auseinandersetzen. Wir erfahren, dass der Einsatz des Versteinerungsgeräts auch abseits des gefangenen Terrianers großen Schaden angerichtet, und u.a. das "dreaming" gestört hat. Um sich den Menschen gegenüber trotzdem verständlich zu machen, kehrt Mary als Verbindungsglied zurück – worüber ich mich sehr gefreut habe. Einerseits, weil ich die Figur in "Die Ausgestoßenen" generell mochte, und andererseits, weil es mir dort wie nun auch hier Kelli Williams' Darstellung in der Rolle angetan hatte. Yales Umdenken zwingt schließlich auch sie zu einer Entscheidung. Letztendlich setzt sie sich für ihn ein, und kann so zwar sein Leben retten, wird jedoch – aufgrund der absoluten Moralvorstellungen der Terrians, die keinen Raum für ... lassen – selbst von ihnen verstoßen. Ich hoffte am Ende ja wirklich, dass sie Yales Angebot annehmen würde – aber scheinbar ist sie einfach noch nicht so weit. Dennoch hoffe ich, dass es nicht das letzte Mal gewesen sein wird, dass wir die Figur gesehen haben.

Die Episode bietet zudem Morgan die Möglichkeit, für seine unverantwortliche Tat in der letzten Folge Wiedergutmachung zu leisten. Er setzt alles daran, um den Code zu brechen, und nimmt dabei nicht nur Schmerzen, sondern auch die Gefahr neurologischer Schäden auf sich. Bleibt nur die Frage, ob er aus dieser Erfahrung lernen und tatsächlich als Mensch daran wachsen, oder bei der nächsten Gelegenheit erst recht wieder seine eigenen Interessen über die alle anderen stellen und dementsprechend rücksichts- und skrupellos agieren will. In erster Linie gehört "Der Stein der Zukunft – Teil 2" aber Yale. Zusammen mit ihm erfahren wir hier, was hinter den kurzen Flashbacks steckt, die uns in den letzten Episoden gezeigt wurde. Wie sich herausstellt, hat Yale nicht etwa die unschuldigen Zivilisten ermordet, sondern diese vielmehr vor dem Rest seiner Einheit geschützt – was halt wiederum den Verantwortlichen dahinter überhaupt nicht geschmeckt hat, weshalb er verurteilt und in einen solchen Yale-Cyborg umgewandelt wurde. Seine Erfahrung deutet an, dass die anderen Yales ein ähnliches Schicksal erlitten haben dürften – und erklärt zurück, warum diese, als sie die Wahrheit erkannten, durchgedreht sind. Dieser Yale hingegen schlägt eine andere Richtung ein: Er ist nun, da er endlich weiß, dass er kein kaltblütiger Mörder ist, mit sich im Reinen, und kann die Vergangenheit (hoffentlich) hinter sich lassen. Jedenfalls fand ich diesen Handlungsstrang wirklich gut. Zusätzlich aufgewertet wurde er durch die coole Inszenierung der Rückblenden, wo man überwiegend auf POV-Einstellungen setzte, welche uns die Ereignisse aus Yales Perspektive zeigten. Abschließend aber noch drei Kritikpunkte: Dass die Terrians die titelspendenden "Ausgestoßenen" zwei Episoden zuvor zum ewigen Leben verdammt haben, und hier nun Yale zum Tode verurteilen, wollten für mich irgendwie nicht so recht zusammengehen. Etwas schade fand ich auch, dass selbst der versteinerte Terrianer die Prozedur unbeschadet überlebt hat, und dementsprechend Morgans Tat ohne echte Folgen blieb – was es uns, den anderen und auch ihm selbst fast zu leicht macht, ihm zu verzeihen. Last but not least: Der Voice Over-Kommentar am Ende ist wieder einmal recht schwülstig geraten.

Fazit: Episodenbild (c) Universal Television "Der Stein der Zukunft – Teil 2" war für mich die (bisher) beste Episode seit der zweiteiligen Premiere. Hauptverantwortlich dafür war der gelungene Handlungsstrang rund um Yale, wo seine – durchaus erschreckende – Vorgeschichte aufgerollt wurde, und sowohl er als auch wir erkennen, dass die Prozedur der er unterzogen wurde eine Strafe war, die er sich eigentlich gar nicht verdient hat. Unter der Voraussetzung, dass dies bei den anderen Yales auch der Fall war, ist es keine Überraschung, dass diese den Verstand verloren haben. Yale hingegen schafft es, seinen Zorn zu überwinden, und ist vielmehr nun da er weiß, dass er kein schlechter Mensch ist, mit sich im Reinen. Gefreut habe ich mich darüber hinaus über das Wiedersehen mit Mary, die hier zudem – insbesondere zum Ende hin – eine wichtige Rolle im Geschehen spielt. Und auch Morgan bekommt die Gelegenheit, sich zu rehabilitieren. Ein paar Schwächen habe ich zwar auch ausgemacht, insgesamt war das aber eine gelungene Episode; auf dem Niveau würde ich von der Serie gern noch mehr sehen!

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal Television)







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