Die Ringe der Macht - 1x07: Das Auge
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Episodenbild (c) Amazon Prime

Originaltitel: The Eye
Episodennummer: 1x07
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 07. Oktober 2022 (Amazon Prime)
Drehbuch: Jason Cahill
Regie: Charlotte Brändström
Besetzung: Morfydd Clark als Galadriel, Tyroe Muhafidin als Theo, Maxim Baldry als Isildur, Alex Tarrant als Valandil, Cynthia Addai-Robinson als Queen Regent Míriel, Anthony Crum als Ontamo, Megan Richards als Poppy Proudfellow, Markella Kavenagh als Nori Brandyfoot, Daniel Weyman als The Stranger, Sara Zwangobani als Marigold Brandyfoot, Beau Cassidy als Dilly Brandyfoot, Dylan Smith als Largo Brandyfoot, Lenny Henry als Sadoc Burrows, Thusitha Jayasundera als Malva, Maxine Cunliffe als Vilma, Robert Aramayo als Elrond, Owain Arthur als Prince Durin IV, Peter Mullan als King Durin III, Sophia Nomvete als Princess Disa, Lloyd Owen als Captain Elendil, Nazanin Boniadi als Bronwyn, Ismael Cruz Cordova als Arondir, Charlie Vickers als Halbrand, Joseph Mawle als Adar, Geoff Morrell als Waldreg, James Munro als Dwarf Lord One, Michael Jones als Dwarf Lord Two, Jed Brophy als Hunter Orc, Robert Strange als Other Orc, Edith Poor als The Nomad, Kali Kopae als The Ascetic, Bridie Sisson als The Dweller u.a.

Kurzinhalt: Den Anhängern von Adar ist es gelungen, seinen Plan in die Tat umzusetzen, und mit Hilfe des Schlüssels für den Ausbruch des Schicksalsbergs zu sorgen. Die umliegenden Gebiete wurden daraufhin von Lava, Asche und Feuer verwüstet. Die überlebenden Soldaten Númenors finden sich am zuvor gewählten Lagerplatz ein, wo man die Verletzten versorgt, und sich darauf vorbereitet, wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Eledil beklagt indes den Verlust seines Sohnes Isildurs, der nach wie vor vermisst wird. Die Königin-Regentin Miriel hat indes ihr Augenlicht verloren. Galadriel wiederum hat in den Trümmern von Tirharad Theo gefunden, der verzweifelt nach seiner Mutter sucht. Sie beschließt, zum númenorischen Lager zu bringen, wo alle Überlebenden versammelt werden. Auf dem Weg dorthin treffen sie jedoch auf eine Gruppe Orks. Der Ausbruch des Schicksalsbergs hat indes selbst vor den Harfüßen nicht halt gemacht, deren nächstes Ziel auf ihrer Wanderung verwüstet wurde. Aufgrund der verbrannten Bäume haben sie nicht genug Nahrung für alle, weshalb man den Fremden um Hilfe ersucht. Doch dessen Versuche, die Bäume wieder zum Leben zu erwecken, sind nicht von Erfolg gekrönt, und so zieht er enttäuscht von dannen. Und in Kzahad-dûm sprechen Elrond und Durin IV. vor dessen Vater vor, um ihn davon zu überzeugen, das Mithril abzubauen und so die Elben zu retten. Als der Zwergenkönig ihr Gesuch ablehnt, setzt sich Durin IV. über diese Entscheidung seines Vaters hinweg…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Amazon Prime Der Auftakt der Episode, mit den unmittelbaren Auswirkungen des Ausbruchs des Schicksalsbergs, war optisch wieder einmal ungemein beeindruckend. Der rote Himmel, das Feuer, die Asche, die Leichen, die Verwüstung, das brennende Pferd… ich tue mir mittlerweile eigentlich fast schon schwer, von "Kino-Niveau" zu sprechen, weil ich adhoc echt nicht sagen könnte, wann ich das letzte Mal im Kino ähnlich beeindruckende Bilder gesehen habe (vermutlich bei "Dune"?!). Mir gefiel auch die gemeinsame Reise von Galadriel und Theo, insbesondere natürlich jener Moment, wo sie sich unter dem Baum vor den Orks verstecken – etwas, dass sicherlich nicht von ungefähr an den Moment aus "Die Gefährten" erinnert hat, wo die vier Hobbits vor dem Ringgeist in Deckung gehen. Kein Problem hatte ich hingegen mit der Offenbarung rund um Celeborn. Keine Ahnung, warum das so viele so (miss-)verstanden haben, dass er tot sei, wenn Galadriel ja nur sagt, sie hätte ihn seither nicht mehr gesehen. Für mich ein cleverer weg, um ihn zwar einerseits nicht zu negieren, andererseits aber Galadriel ihren Weg allein beschreiten zu lassen.

Jedenfalls fängt "Das Auge" die verheerenden Auswirkungen des Ausbruchs des Schicksalsbergs sehr gut ein. Die Númenorer haben es dabei – abseits ihrer Verluste (sowie Königin-Regentin Miriel, die hier ihr Augenlicht verlor; etwas, dass die Serie in "Abschiede" mit den Worten ihres Vaters, dass sie in Mittelerde nur Dunkelheit erwarte, übrigens sehr gelungen angeteasert hat) – ja noch vergleichsweise einfach. Sie packen ihre sieben Sachen (und Pferde), und kehren mit ihren Schiffen in die Heimat zurück (wenn auch – zumindest soweit es Miriel betrifft – mit der Absicht, dann wieder nach Mittelerde zurückzukehren, um den Kampf wieder aufzunehmen). Die Südländer hingegen müssen sich nun eine neue Heimat suchen. Aber auch Elrond und Durin IV. erleben hier herbe Rückschläge, denn der König der Zwerge, Durin III., lehnt ihr Gesuch, Mithril abzubauen um die Elben zu retten, ab. Zwar setzen sie sich danach – als Durin IV. mit eigenen Augen sieht, wie das Blatt welches Elrond von einem Baum der Elben mitgebracht hat in der Nähe von Mithril wieder heilt – über diese Entscheidung hinweg, und zeigen, dass es möglich wäre, das Erz abzubauen. Doch solange Durin III. an der Macht ist, wird dies nicht geschehen. Etwas, dass ich zugegebenermaßen mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehe. Denn auf der einen Seite fiebert man mit Elron und seinem Freund Durin IV. mit, und wünscht ihnen Erfolg. Andererseits wissen wir eben auch, was in den Tiefen des Berges lauert – etwas, dass uns die Episode zum Ende hin sogar direkt offenbart, als man uns den dort eingesperrten Balrog (wo man sich designtechnisch übrigens ans Aussehen aus "Die Gefährten" hält) zeigt. In jedem Fall hatte es mir das Gespräch zwischen Vater und Sohn aber definitiv angetan. Von Highlights wie diesem abgesehen, empfand ich "Das Auge" aber insgesamt doch wieder als etwas schwächer. Es erschien mir, ähnlich wie "Abschiede", doch eher eine Zwischenfolge zu sein. Und nicht zuletzt fand ich den Scheintod von Isildur höchst entbehrlich. Immerhin muss man nicht mal "Das Silmarillion" oder die Anhänge von "Der Herr der Ringe" gelesen haben; es reicht, sich an den Prolog aus "Die Gefährten" zu erinnern. Insofern hätte ich es vorgezogen, wenn man dies spätestens am Ende dieser Episode aufgeklärt hätte.

Episodenbild (c) Amazon Prime Apropos aufklären: Ich hoffe sehr, dass das Verwirrspiel rund um Sauron, sowie die Identität des Fremden, in der nächsten Folge ein Ende finden wird, und sich nicht noch in die nächste Staffel zieht. Es wäre dann mal an der Zeit. Ich bin im Hinblick auf den Fremden übrigens nach wie vor ganz stark "Team Gandalf", und damit meine ich gleichermaßen, dass ich glaube, dass er es ist, wie auch, dass ich hoffe, dass er es ist. Ich habe es ja glaub ich in der Vergangenheit schon mal geschrieben: Wir sind hier bei "Der Herr der Ringe", und nicht bei "Game of Thrones". Es braucht in Mittelerde keine schockierend-überraschende Wendungen. Wenn etwas aussieht, watschelt und quakt wie eine Ente, darf es auch ruhig eine Ente sein. In jedem Fall würde für mich aber die Offenbarung, dass der Fremde Sauron ist, Tolkiens Werte in meinen Augen verraten (da sich die Hilfe der Harfüße dann als fehlgeleitet herausstellen würde). Also ja, im Hinblick darauf bin ich zugegebenermaßen ein bisschen nervös, weshalb ich hoffe, dass diese Frage nächste Woche endlich (und aus meiner Sicht eben "richtig") beantwortet wird.

Fazit: Nach dem actionreichen Spektakel der letzten Folge schaltet "Die Ringe der Macht" mit "Das Auge" wieder zwei Gänge zurück, und beschäftigt sich ausgiebig mit den Nachwirkungen des Ausbruchs. Diese waren insbesondere optisch wieder ungemein beeindruckend, mit dem Feuer, der Asche, dem roten Himmel, und so weiter. Aber auch die Landschaftsaufnahmen am Ende beim Lagerplatz der Nùmenorer hatten es mir angetan. In produktionstechnischer Hinsicht bietet die Serie jedenfalls nach wie vor absolut beeindruckend, und etabliert den neuen Maßstab, an dem sich zukünftige Serien – und Filme – werden messen müssen. Inhaltlich köchelte "Das Auge" hingegen ein bisschen auf Sparflamme. Es gab zwar durchaus einzelne Highlights, insbesondere in Kzahad-dûm, da und dort schleppte sich aber die Handlung auch ein wenig dahin. Und nicht zuletzt auf Isildurs Scheintod hätte ich dann doch lieber verzichtet. Nun bin ich aber definitiv schon gespannt aufs Finale, und hoffe, dass man dort die brennenden Fragen im Hinblick auf die Identität des Fremden sowie von Sauron beantworten wird.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Amazon Prime)







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