V - 3x12: Verräter und Betrüger
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Episodenbild (c) Warner Bros.

Originaltitel: The Betrayal
Episodennummer: 3x12
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 18. Januar 1985
Erstausstrahlung D: 27. Februar 1989
Drehbuch: Mark Rosner
Regie: Gilbert M. Shilton
Besetzung: Jane Badler als Diana, June Chadwick als Lydia, Jennifer Cooke als Elizabeth Maxwell, Robert Englund als Willie, Faye Grant als Dr. Julie Parrish, Michael Ironside als Ham Tyler, Marc Singer als Mike Donovan, Lane Smith als Nathan Bates, Blair Tefkin als Robin Maxwell, Jeff Yagher als Kyle Bates, Bruce Davison als John Langley, Duncan Regehr als Charles, Richard Minchenberg als Howie, Robert Dowdell als Visitor Doctor, Dean Abston als Simon, John Allen als Guard #1, Gary Dubin als Visitor Messenger, Jonah Pearson als Visitor Soldier, Michael Tulin als Visitor Gate Guard, Aki Aleong als Mr. Chiang, Howard K. Smith als Howard K. Smith u.a.

Kurzinhalt: Bei einem Einsatz wird Willie angeschossen und lebensgefährlich verletzt. Julie tut ihr Möglichstes, um ihn zu retten, doch sie kennt sich einfach nicht gut genug mit der Physiologie der Besucher aus. Mike und Ham entführen daher in einer riskanten Aktion jemanden aus dem medizinischen Zentrum für Besucher. Howie ist jedoch noch kein Arzt, sondern befindet sich erst in der Ausbildung. Trotzdem tut er was er kann, um Willie das Leben zu retten. Als jedoch scheinbar auch seine Bemühungen keine Früchte tragen, liegen ihre letzten Hoffnungen auf Elizabeths übernatürliche Fähigkeiten. Kyle hat indes erkannt, dass es sich bei den TV-Bildern seines Vaters um eine Simulation handelt. Davon überzeugt, dass Nathan in seiner eigenen Firma behandelt wird, schleicht sich Kyle bei Science Frontiers ein. Diana wiederum ist es gelungen, einen Spion in den Widerstand einzuschleusen – stellt sich John Langley doch als für sie arbeitender Besucher heraus. Dieser versucht über seine Romanze zu Robin in den Widerstand zu gelangen – und nutzt den medizinischen Notfall rund um Willie, um Mike und Ham in eine Falle zu locken…


Review: Episodenbild (c) Warner Bros. Angesichts der Offenbarung am Ende der letzten Folge konnte man es schon erahnen (weil auch wenn nicht jeder Besucher zugleich ein Feind sein muss, sprach die Tatsache, dass er sich anstatt diesbezüglich offen zu sein vielmehr als Mensch ausgab, sehr deutlich dafür), nun ist es Gewissheit: John Langley ist ein von Diana eingeschleuster Maulwurf. Rückblickend stellt sich mir hier halt die Frage, warum er die Nummer mit Reggie getauscht hat; natürlich sind die Besucher – richtigerweise – davon ausgegangen, dass die Führung des Widerstands nicht tatenlos zusehen würde, wie sie Unschuldige (oder auch Sympathisanten) hinrichten. Warum aber das Risiko eingehen? Zumal dies Diana und die anderen ordentlich in die Bredouille gebracht hätte, wäre Mike nicht doch noch in letzter Sekunde aufgetaucht. Von dieser logischen Ungereimtheit abgesehen war diese Wendung aber ganz nett; zumal die Serie den Zufall, dass Robin nun schon zum zweiten Mal drauf und dran war, sich mit einem seine wahre Identität verbergenden Besucher einzulassen, selbstironisch kommentiert. Demgegenüber (wo der Humor beabsichtigt hat) war sein Tod insofern eine unfreiwillig komische Note, als er halt vielleicht doch nicht so toll in dem ist was er macht, wenn er Howie "nur" ausgeknockt zurücklässt und dieser ihn dann abknallt. Ein klassischer Fall von Selbstüberschätzung.

Im Mittelpunkt von "Verräter und Betrüger" steht jedoch vielmehr Willie – der nachdem er angeschossen wurde im Sterben liegt – und die Bemühungen von Julie & Co., sein Leben zu retten. Mit der Entführung von Howie – auch wenn dieser "nur" ein Medizinstudent ist – tragen Mike und Ham hierzu zwar einen wesentlichen Teil bei, ebenso wie eben Howie und Julie, letztendlich ist es aber Elizabeth, die ihn rettet, nachdem eigentlich schon jede Hoffnung verloren schien. Der Moment selbst mag nett gemacht gewesen sein, ein bisschen zu viel übernatürlich-unerklärte Macht ihrerseits ist mir das jedoch (insbesondere auch für einen Science Fiction-Serie) halt schon. Im parallelen Handlungsstrang erkennt Kyle indes, dass die Aufnahmen seines Vaters im Fernsehen eine Fälschung sein müssen, und sich bei Science Frontiers einschleicht, wo er ihn schließlich schwer verletzt vorfindet. Ihre gemeinsame Szene hier knüpften direkt an ihr versöhnliches Gespräch in "Der Großmanipulator" an, und hier nun macht Nathan deutlich, dass er erkannt hat, auf der falschen Seite gestanden zu sein. Kurz dachte ich noch, den beiden würde vielleicht die Flucht gelingen, dann jedoch werden sie gestellt, und Nathan von Chiang brutal erschossen. Kurz darauf erwischt es dann auch Chiang, als Kyle ihn stellt und sich für den Mord an seinem Vater rächt. Damit haben wir, nachdem ich zuletzt noch die mangelnde Status Quo-Veränderungen bemängelte, in Summe mit dem in der letzten Episode verstorbenen Elias gleich drei Todesfälle in kurzer Zeit (und Willie hätt's ja auch fast erwischt). Am Ende geht der Exodus dann noch weiter, wenn auch nicht in dieser Form: Robin beschließt sich, nach Chicago zu gehen, und Ham will sie begleiten. Da die Serie ja aufgrund ihrer Budgetüberschreitungen ziemlich in Verruf geraten ist (gerüchteweise soll sie Warner Television fast in den Ruin getrieben haben), vermute ich mal, dass dies ein letzter, verzweifelter Versuch war, um die Kosten zu senken, und die Serie doch noch zu retten. Wie wir wissen: Viel – bzw. lang – hat's nicht geholfen.

Fazit: Episodenbild (c) Warner Bros. Mit "Verräter und Betrüger" vollzieht sich ein ziemlicher Figuren-Exodus. Manche kommen überhaupt gleich ums Leben, andere verabschieden sich unter nicht ganz so dramatischen Umständen. So oder so ist es auffällig, und ich bin gespannt, wie sich dies auf die weiteren bzw. letzten Folgen auswirken wird. "Verräter und Betrüger" war jedenfalls grundsätzlich wieder ok. Willies Rettung durch Elizabeth Heilkräfte war mir zwar ein bisschen zu viel Hokuspokus (gerade auch in einer SF-Serie), im Hinblick auf die Offenbarung rund um John stellt sich mir die Frage, ob die Geschehnisse in der letzten Folge 100%ig Sinn ergeben, und so von sich selbst überzeugt er auch sein mag, aber Howie "nur" bewusstlos zurückzulassen erschien sehr unvorsichtig – und sollte sich aus seiner Sicht dann ja auch rächen. Dafür gefiel mir die Versöhnung zwischen Vater und Sohn Bates, war dank dem verräterischen John für Spannung gesorgt (wobei die Serie die Tatsache, dass Robin nun schon zum zweiten Mal auf eine Eidechse hereinfiel, augenzwinkernd kommentiert), und sorgte insbesondere der Showdown für ansatzweise packende Unterhaltung. Mal schauen, ob es trotz der Abgänge gelingt, dieses zumindest durchschnittliche Niveau zu halten.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1985 Warner Bros. Television)







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