Jeremiah - 2x14: Interregnum (1)
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Episodenbild (c) MGM/Showtime

Originaltitel: Interregnum (1)
Episodennummer: 2x14
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 12. Januar 2004
Erstausstrahlung D: 15. August 2004
Drehbuch: J. Michael Straczynski
Regie: Michael Vejar
Besetzung: Luke Perry als Jeremiah, Malcolm-Jamal Warner als Kurdy, Sean Astin als Mister Smith, Peter Stebbings als Markus Alexander, Ingrid Kavelaars als Erin, Byron Lawson als Lee Chen, Michael Teigen als Frank, Donna White als Hannah, Enid-Raye Adams als Gina, John Pyper-Ferguson als Sims, Rik Kiviaho als Sims' Lieutenant, David Richmond-Peck als Tad, Sam MacMillan als Pilot, Justin Stillwell als Thunder Mountain Recruit, Jillian Fargey als Teacher, Christopher Lovick als Fifth Column Recruit, Michael Smith als Matt, Samuel Patrick Chu als Blackboard Kid, Jessica Amlee als Rose u.a.


Kurzinhalt: In Erwartung des Angriffs von Sims Einheit auf Millhaven möchte Markus Alexander vom Thunder Mountain aus Verstärkung losschicken. Doch kurz bevor der Truck die Basis verlässt, wird er von einer Rakete getroffen. Es wird deutlich, dass es einer kleinen Einsatztruppe des Feindes gelungen ist, sich unbemerkt in der Nähe der Einfahrt zu verschanzen, und diese zu blockieren. Damit sind Markus Leute vom Rest der westlichen Allianz abgeschnitten. Und so muss man sich in Millhaven auf den Kampf gegen einen zahlenmäßig überlegenen Gegner einstellen. Kurdy drängt dabei Smith dazu, Jeremiah im Hinblick auf Libbys Tod die Wahrheit zu sagen – will er doch nicht, dass sich dieser im anstehenden Kampf von einer Lüge leiten lässt. Doch wie von Smith befürchtet rastet Jeremiah aus, als er die Wahrheit erfährt. Um seine Taten wieder gut zu machen, will Smith Sims im Alleingang ausschalten…


Review: Episodenbild (c) MGM/Showtime Beginnen wir mit meinen beiden größten Kritikpunkten am ersten Teil des Serienfinales. Einerseits ist das die Szene in der Schule. Mal ganz abgesehen davon, dass mich alles rund um die als Genies neugeborenen Kinder nicht wirklich überzeugt hat, wirkte dieser Part wie ein ziemlicher Fremdkörper. Kann natürlich sein, dass man hier einen wichtigen Aspekt aus dem zweiten Teil vorbereitet hat, hier erstmal stand die Szene aber ziemlich für sich, und empfand ich sie doch eher als störend. Zumal es in dieser postapokalyptischen Welt vor irgendwelchen Geheimbünden nur so wimmelt; da hätte es einen weiteren nicht wirklich gebraucht (bzw. wenn die hier mit den Mönchen aus dem Finale der ersten Staffel in Verbindung stehen sollen, gelang es der Episode nicht, mir dies zu vermitteln). Mindestens so schwer wiegt das Finale rund um Sims und Smith. Dass er nicht gleich die erstbeste Gelegenheit nutzt, um abzudrücken – hatte er ihn doch schon im Visier – mag ich sowohl Smith als auch JMS als Drehbuchautor noch verzeihen können; nicht aber, dass Sims ihn verschont und ihn mit einem sprichwörtlichen Klaps auf die Nase in den Fluss stoßen lässt. Man darf davon ausgehen, dass Smith im Finale noch eine essentielle Rolle spielen wird; das ist aber eben nur eine "Story-externe", nicht aber interne Erklärung dafür, dass Sims ihn am Leben lässt.

Von diesen beiden Punkten abgesehen war ich von "Interregnum – Teil 1" aber durchaus angetan. Die stärkste Szene war dabei sicherlich jene, wo Smith Jeremiah nun endlich die Wahrheit im Hinblick auf Libby sagt (auch wenn ich ehrlich gesagt finde, dass die diesen Moment spiegelnde Szene aus der Episode direkt dafür bei mir noch stärkere emotionale Wirkung entfaltete). Das ist letztendlich einfach nur gutes Storytelling; es ist ein bisschen so wie Chekov's Waffe, nur geht es hier um ein Geheimnis. Wenn du ein solches etablierst, musst du es eben auch "abfeuern". Hier war es nun also soweit – und nachdem man sich in "Rechenschaftsbericht" auf Smiths Emotionen – und seine Schuldgefühle im Hinblick auf Libbys Tod – konzentrierte, und seine Erzählung/Erinnerung zudem auf inszenatorisch hervorragende Art und Weise visualisierte (durch die neben seinem Gesicht eingeblendeten Flashbacks), steht diesmal Jeremiahs (emotionale) Reaktion im Fokus. Auch das war in meinen Augen die einzig richtige Entscheidung. Doch nicht nur Jeremiah erfährt hier die Wahrheit, sondern auch Sims. "Jeremiah" greift hier meinen Einwand aus "Das Gesicht im Spiegel" auf, wo ich ja nicht verstand, warum die westliche Allianz mit ihrem Wissen rund um Daniel nicht hausieren geht. Hier wird nun zumindest Sims eingeweiht, und auch wenn er seinem Feind natürlich nicht glauben will, erschien es mir doch so, als wäre es Markus gelungen, Zweifel zu säen. Inszenatorisch war die Episode – wenn man sich auch was das Spektakel betrifft noch eher zurückhält – ebenfalls fein (typisch Mike Vejar halt), wobei insbesondere die Einstellung mit dem in den rotblauen Himmel fliegenden Helikopter hervorstach. Mit Sims vorrückenden Truppen, aber auch der Gefahr die in Thunder Mountain selbst lauert, schafft "Interregnum – Teil 1" in jedem Fall eine spannende Ausgangssituation für das Serienfinale; wenn ich auch gestehen muss, mir etwas Sorgen zu machen, dass sich JMS für die dortigen 45 Minuten fast schon etwas zu viel Stoff aufgehoben haben könnte.

Fazit: Episodenbild (c) MGM/Showtime Der erste Teil des Serienfinales überzeugte in erster Linie mit jenem starken Moment, wo Smith Jeremiah nun die Wahrheit über Libby (und ihr Ableben) erzählt. Die ähnliche Szene aus "Rechenschaftsbericht" fand ich zwar noch die Spur besser, dennoch war das so gelungen wie wichtig; weil hätte Jeremiah davon im Verlauf der Serie nicht erfahren, wäre das doch sehr enttäuschend gewesen. Spannend auch, dass Markus Sims hier ins Geheimnis bezüglich Daniel einweiht. Weniger anfangen konnte ich hingegen mit dem Element rund um die genialen Kinder, welches JMS hier fünf Sekunden vor Zwölf plötzlich einführt. Vor allem aber gibt es Abzüge dafür, dass Sims Smith hier am Ende ziehen lässt, was sich soweit es die Story-Logik betrifft nicht plausibel begründen ließ, sondern halt einfach nur daran liegt, dass Smith im Finale wohl noch eine wichtige Rolle zukommen wird. Abschließend aber noch ein Lob für die Inszenierung durch Michael Vejar; insbesondere die Szene mit dem Helikopter war optisch überaus fein. Vor allem aber gelang es "Interregnum – Teil 1", meine Vorfreude aufs Finale weiter anzuheizen.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/Showtime)







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