V - 3x04: Fluchtpunkt: China Flats
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Episodenbild (c) Warner Bros.

Originaltitel: The Deception
Episodennummer: 3x04
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 19. November 1984
Erstausstrahlung D: 02. Januar 1989
Drehbuch: Garner Simmons
Regie: Victor Lobl
Besetzung: Jane Badler als Diana, June Chadwick als Lydia, Jennifer Cooke als Elizabeth Maxwell, Robert Englund als Willie, Faye Grant als Dr. Julie Parrish, Michael Ironside als Ham Tyler, Marc Singer als Mike Donovan, Lane Smith als Nathan Bates, Blair Tefkin als Robin Maxwell, Michael Wright als Elias Taylor, Jeff Yagher als Kyle Bates, Nicky Katt als Sean Donovan, Sandy Lang als Visitor Captain, Randall Brady als WLF Courier, Anthony Ellis als Check Point Cop u.a.

Kurzinhalt: Auf der Flucht vor den Besuchern trifft Robin auf Kyle, der sich als der Sohn des Geschäftsmanns Nathan Bates herausstellt. Zusammen treffen sie auf den Piloten eines gerade abgestürzten Kampfjägers, und nehmen dessen Tasche an sich. Nachdem es ihnen gelungen ist, ihre Verfolger abzuschütteln, bringt Kyle Robin nach Hause, eher er nach Los Angeles weiterfährt, wo er sich mit dem Untergrund trifft. Dort macht sich Julie zunehmend Sorgen um die – herangewachsene – Elizabeth. Da es im Gegensatz zu Los Angeles in New York keine Präsenz der Besucher gibt, möchte sie daher, dass diese dorthin umzieht. Die Reise ist für Freitag geplant, starten will man von China Flats aus. Dann jedoch wird Mike von den Besuchern gefangen genommen. Diana verwendet einen holographischen Generator, um ihn glauben zu lassen, es wäre ein Jahr später, und der Krieg mit den Besuchern sei endgültig vorüber. Diana selbst wird von ihm als Julie erkannt – und diese fragt ihn nun nach jenem Tag aus, als sie sich von Elizabeth verabschiedet haben…


Review: Episodenbild (c) Warner Bros. Nachdem "Tauschgeschäfte" ursprünglich in den USA nicht ausgestrahlt wurde, knüpft nun "Fluchtpunkt: China Flats" direkt an das Ende von "Rettet Los Angeles" an – da man die betreffenden Szenen in diese Episode verschoben hat. Somit sehen wir hier nun, wie Robin, auf der Flucht vor den Besuchern, auf Kyle trifft – und können auch erahnen, wie sie gefangengenommen wurden. Eben diese Gefangenschaft fehlt hier nun aber völlig – was es sehr seltsam erscheinen lässt, wenn Kyle Robin zum Haus ihres Vaters bringt, und die beiden in einer Art miteinander reden, die deutlich macht, dass sie eigentlich mehr Zeit miteinander verbracht haben als nur ein paar Stunden (nicht zuletzt, wenn Robin zu ihm meint "You were wonderful, I really thought they had us again). Selbst wenn man die Hintergründe rund um die gestrichene Folge nicht kennt, wird einem dies wohl unweigerlich seltsam erscheinen. Umso mehr, wenn man sich die Serie in der Reihenfolge der Episoden auf DVD ansieht, wo "Tauschgeschäfte" eben sehr wohl enthalten ist. Dann wiederum dürfte man sich sogar weniger an den Robin/Kyle-Szenen stören, als daran, dass Ham Kyle hier nun plötzlich noch einmal kennenlernt – eine Szene, die damals schnell nachgedreht wurde.

Doch egal ob man "Tauschgeschäfte" nun ansieht oder auslässt: Der Kontinuität war die Entscheidung, sie ursprünglich nicht auszustrahlen, jedenfalls nicht förderlich. Dies zeigt sich auch im Elizabeth-Handlungsstrang, weil ohne die Begegnung mit den Besuchern in "Tauschgeschäfte" davor macht Julies Angst davor, dass man sie entdecken könnte, nur bedingt Sinn. Und generell fällt so etwas bei einer Serie wie "V", die – für die damalige Zeit höchst ungewöhnlich – eine mehr oder weniger fortlaufende Geschichte erzählt, halt umso mehr auf. Sieht man von diesem Punkt ab, ist "Fluchtpunkt: China Flats" aber halbwegs ok. Gut, ok, das mit dem holographischen Projektor, der Mike nicht nur glauben lässt, er wäre in einer anderen Umgebung (weil das, ok), sondern ihn auch Diana als Julie erkennen lässt, muss man schlucken können. Dann entwickelt sich der Handlungsstrang aber durchaus spannend – nicht zuletzt, als Diana hier nicht nur erfährt, dass Elizabeth kein kleines Mädchen mehr ist (das allein ist schon ein wesentlicher Vorteil), sondern Mike ihr tatsächlich unbewusst und unbeabsichtigt den kompletten Fluchtplan verrät. Was dann eben auch die entsprechende Aktion am Ende spannend macht. Dort kam die Rettung – durch den zwischenzeitlich geflohenen Mike – dann sprichwörtlich (und nicht genre-untypisch) in allerletzter Sekunde. Abseits des Plans, Elizabeth nach New York zu verfrachten, und eben Dianas erfolgreichem Täuschungsmanöver war bei "Fluchtpunkt: China Flats" allerdings nicht wirklich viel los. Und so wie schon bei "Tauschgeschäfte" fehlte mir auch hier ein bisschen die für "V" bislang so typischen Cliffhanger-Enden, wie man sie auch zu Beginn der Serie noch durchgezogen hat. Wie sie natürlich generell in keinster Weise mit den starken Miniserien mithalten kann. Ohne die Kontinuitätsprobleme hätte ich "Fluchtpunkt: China Flats" aber zumindest als solide eingestuft.

Fazit: Episodenbild (c) Warner Bros. Die beiden Episoden "Tauschgeschäfte" und "Fluchtpunkt: China Flats" sind ein bisschen ein Sonderfall. Da erstere ursprünglich nicht in den USA ausgestrahlt wurde, hat man letztere verändert (Szenen in diese hineinverschoben, bzw. vereinzelt auch neu gedreht), damit "Rettet Los Angeles" stimmig in "Fluchtpunkt: China Flats" übergeht, ohne dass der Zuseher verwirrt ist. Schaut man nun aber alles in der ursprünglichen Produktionsreihenfolge – so wie die Episoden auch auf DVD gebannt sind – stechen unweigerlich unschöne Kontinuitätsfehler ins Auge. Abseits davon macht die Episode einen soweit soliden – wenn auch wenig auffälligen und zweifellos deutlich hinter den beiden Miniserien zurückbleibenden – Eindruck, wobei insbesondere rund um den Versuch, Elizabeth nach New York zu schaffen, zum Ende hin Spannung aufkommt. Der Verzicht auf einen Cliffhanger, wie man diese bei "V" zu erwarten gelernt hat, trägt aber zusammen mit dem insgesamt nicht wirklich begeisternden Eindruck dazu bei, dass sich die Vorfreude auf die nächste Folge doch eher in Grenzen hält.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1984 Warner Bros. Television)







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