Jeremiah - 2x08: Gefährliches Spiel
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Episodenbild (c) MGM/Showtime

Originaltitel: Crossing Jordan
Episodennummer: 2x08
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 01. Dezember 2003
Erstausstrahlung D: 04. Juli 2004
Drehbuch: J. Michael Straczynski
Regie: Mario Azzopardi
Besetzung: Luke Perry als Jeremiah, Malcolm-Jamal Warner als Kurdy, Joanne Kelly als Liberty 'Libby' Kaufman, Sean Astin als Mister Smith, John Pyper-Ferguson als Sims, Michael Teigen als Frank, Ocean Hellman als Barbara, Kirsten Alter als Sheila, Stephen Park als David, Matthew Currie Holmes als Keith, Dean Marshall als Gary, C.J. Jackman-Zigante als Woman with Basket, Alessandro Juliani als Voice of Daniel u.a.


Kurzinhalt: Während sich Jeremiah und Libby in Millhaven immer näherkommen, sind Kurdy und Smith unterwegs, um eine Gemeinde nach der anderen für Markus' Allianz zu rekrutieren. Damit ist man dem im Osten lauernden Daniel zunehmend ein Dorn im Auge. Dieser schickt eine Einsatzgruppe, angeführt von Sims, los, um jene Gemeinschaft, die sich der Allianz zuletzt angeschlossen hat, anzugreifen. Währenddessen brechen Jeremiah, Kurdy, Libby und Smith nach Insmith auf – jene Gemeinde, welche die beiden schon vor ein paar Monaten besucht haben – um auch diese für die Allianz zu gewinnen. Das Treffen verläuft gut – bis Gerüchte über den Angriff von Daniels Leuten auf das nahegelegene Dorf die Runde machen. Während Jeremiah und Kurdy losziehen, um mehr darüber herauszufinden, bleiben Libby und Smith in Insmith zurück. Smith wird dabei zunehmend von jenem Wissen geplagt, dass ihm angeblich von Gott mitgeteilt wurde – und das in Verbindung mit Libby steht…


Review: Episodenbild (c) MGM/Showtime In der letzten Episode hat man ja ziemlich stark angedeutet, dass Mr. Smith meint, etwas Unheilvolles im Hinblick auf Libby zu wissen. Eben dies sorgt dafür, dass man die zärtlich-glücklichen Momente, welche sie hier mit Jeremiah verbringt, von Anfang an nicht uneingeschränkt genießen kann; zu deutlich ist der dunkle Schleier, der über ihre gemeinsame Zukunft aufzieht. Was im Übrigen auch für Markus' Allianz gilt – denn wenn Daniels Leute so weitermachen, dass sie jede Gemeinde die sich dieser anschließt angreifen, werden sie's in Zukunft schwer haben, neue Verbündete zu gewinnen. Eine perfide Strategie, wo man sich fragt, wie Thunder Mountain ihr begegnen will. Die Rückkehr nach Insmith (ich hoffe, ich habe den Namen richtig verstanden; Untertitel gibt's auf der DVD leider keine) litt indes darunter, dass dort alles irgendwie ganz anders aussah als in "Not macht erfinderisch" – und wir darüber hinaus auf ein Wiedersehen mit Michelle verzichten müssen. Das war leider nicht wirklich optimal. Ansonsten gelingt es der Episode aber durchaus, Spannung zu erzeugen – insbesondere rund um Libby, wird doch deutlich, dass was auch immer Mr. Smith zu wissen glaubt, nun in Kürze eintreten wird.

Was dann jedoch die genauen Umstände ihres Todes betrifft, bin ich zugegebenermaßen ein bisschen zwiegespalten. Zuerst einmal muss ich generell sagen, dass mir diese Tendenz bei "Jeremiah", Frauen ums Eck zu bringen, nicht gefällt. Zuerst Elizabeth, dann Meaghan, hier Libby (davor könnte man – wenn auch nur eine Gastfigur – auch noch Todesengel Julie aus "…und auf der Erde war Salz gesät" ins Treffen führen). Diese Art des "fridgens" ist man von JMS sonst gar nicht gewohnt. Keine Ahnung, ob er zu dem Zeitpunkt gerade eine schwierige Trennung durchmachte, aber insgesamt ist dieser Trend wenig erbaulich. Erschwerend kommt nun hinzu, dass sich Libby hier als Verräterin entpuppt – eine Wendung, die ich ebenfalls durchwachsen sehe. Auf der einen Seite muss ich JMS' zugestehen, dass es ihm gelungen ist, mich damit völlig eiskalt zu erwischen. Das habe ich definitiv nicht kommen sehen. Zudem muss ich Joanne Kelly neuerlich (und zum vermeintlich letzten Mal) für ihre schauspielerische Leistung hier loben. Insbesondere der Umschalt-Moment, als sie erkennt, dass Smith sie durchschaut hat, und es keinen Sinn macht, ihm länger etwas vorzuspielen, war einfach nur phantastisch. Aber auch Sean Astin ist bei dieser Folge wunderbar, spielt er doch schon vor dieser Szene – die dann natürlich den dramatischen Höhepunkt der Episode darstellt – seinen von Gotts Visionen geplagten Smith überaus eindringlich. So weit, so gut also. Aber. Ich finde es sehr unbefriedigend, dass sich Libby gleich in dieser Folge, wo sie sich als Verräterin entpuppt, verabschiedet. Nicht nur hätte man, wäre das nur uns als Zuschauer bewusst gewesen, daraus in den weiteren Episoden spannungstechnisch enorm viel machen können. Uns bleibt zudem ihre Motivation dafür völlig verborgen – warum sie Daniel so treu ergeben ist, und dafür Thunder Mountain und Jeremiah ausspioniert, hätte mich halt schon interessiert; und angesichts ihres Todes sehe ich schwarz, dass das nochmal aufgegriffen und beantwortet wird. Und so ließ mich diese Wendung, trotz ihres unbestreitbaren Schockfaktors, doch etwas unbefriedigt zurück.

Fazit: Episodenbild (c) MGM/Showtime "Gefährliches Spiel" hinterließ bei mir etwas zwiespältige Gefühle. Auf der einen Seite war die Episode kurzweilig, gewohnt gut geschrieben (insbesondere der Abschlussmonolog war wieder mal typisch JMS), und bot vor allem auch mit Smiths internem Zwiespalt etwas, in das man sich als Zuschauer hineinversetzen bzw. reinbeißen konnte. Was die Wendung rund um Libby betrifft, muss ich immerhin anerkennen, dass mich das eiskalt erwischt hat. Zudem war es von Joanne Kelly echt fantastisch gespielt. Diese Angewohnheit, Frauen bei "Jeremiah" ums Eck zu bringen, fällt allerdings nun langsam doch unangenehm auf – und hinterlässt einen ziemlich bitteren Beigeschmack. Zudem hätte ich mir eigentlich schon erwartet, dass man bei so einem Twist auch etwas mehr auf die Hintergründe und Motivationen eingeht – hier blieben mir dann doch zu viele Fragen offen; zumal man aufgrund ihres Ablebens davon ausgehen muss, dass auch die weiteren Folgen hieran nichts mehr ändern werden. Was mich dann, trotz einzelner starker Momente, doch etwas frustrierte.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/Showtime)







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