Ms. Marvel - 1x03: Bestimmung
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel: Destined
Episodennummer: 1x03
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 22. Juni 2022
Drehbuch: Freddy Syborn, A.C. Bradley & Matthew Chauncey
Regie: Meera Menon
Besetzung: Iman Vellani als Kamala Khan, Matt Lintz als Bruno Carelli, Zenobia Shroff als Muneeba Khan, Mohan Kapur als Yusuf Khan, Saagar Shaikh als Aamir Khan, Yasmeen Fletcher als Nakia, Rish Shah als Kamran, Samina Ahmed als Sana, Nimra Bucha als Najma, Laith Nakli als Sheikh Abdullah, Alysia Reiner als DODC Agent Sadie Deever, Travina Springer als Tyesha, Adaku Ononogbo als Fariha, Ali Alsaleh als Aadam, Dan Carter als Saleem, Anjali Bhimani als Auntie Ruby, Sakina Jaffrey als Auntie Shirin, Sophia Mahmud als Auntie Zara, Jordan Preston Carter als Gabe, Nic Starr als Mr. Hillman, Tonia Jackson als Mrs. Hillman, Michelle Pokopac als Crying Bride, Tanweer Mian als Brown-Jovi Lead Singer u.a.

Kurzinhalt: Kamala staunte nicht schlecht, als sie nach der Rettung des Jungen von Drohnen verfolgt, und just von Kamran vor diesen gerettet wurde. Dieser wusste offensichtlich bereits von seinen Kräften; tatsächlich waren diese auch ein Mitgrund, dass sie sich jüngst mit ihr angefreundet hat. Denn: seine Familie sind Dschinns aus einer anderen Dimension, die einst von Kamalas Großmutter im Stich gelassen wurden, und deshalb seither in unserer Welt gefangen sind. Kamala und ihr Armreif verfügen jedoch über die nötige Macht, um sie wieder nach Hause bringen zu können. Kamala verspricht, sich darum zu bemühen, als dann jedoch Bruno Nachforschungen anstellt, wird deutlich, dass der Transfer derart viel Energie erfordern würde, dass es eine Gefahr für Kamala darstellen würde. Sie legen daher – bis sie eine Lösung gefunden haben – das Problem vorerst auf Eis, und konzentrieren sich auf ihre Vorbereitungen für die Hochzeit von Kamalas Bruder Aamir. Doch die Dschinns werden ungeduldig; falls sich Kamala nicht von sich aus dazu bereit erklären sollte, ihnen zu helfen, wird man sie mit Gewalt dazu zwingen…


Review: Episodenbild (c) Disney+ In "Bestimmung" beginnt man nun langsam, die Hintergründe von Kamalas Kräften zu ergründen. Passend zur Herkunft der Hauptfigur bedient man sich dabei orientalischen Mythen, wie z.B. rund um die Dschinns. Das fand ich grundsätzlich sehr interessant und positiv. Weniger anfangen konnte ich hingegen mit dem Hinweis auf eine andere Dimension. Reißt man jetzt hier tatsächlich nochmal eine neue, zusätzliche Ebene auf, oder ist hier eh einfach eine andere Welt aus dem Universum gemeint. Und wenn letzteres, warum erwähnt man es nicht einfach. An dieser Stelle eine Kritik, die nur bedingt mit "Mrs. Marvel" per se zu tun hat: Irgendwie ist das MCU meinem Empfinden nach gerade dabei, sich ordentlich zu zersprageln. Man streckt sich irgendwie momentan in zu viele Richtungen auf einmal, statt – was für mich die ersten drei Phasen des MCU so ausgezeichnet hat – zuvor einzeln etablierte Elemente zusammenzuführen. Vieles passt leider auch nicht wirklich zusammen, wenn man sich z.B. die Behandlung der Götter in "Eternals" und in "Thor: Love and Thunder" ansieht. Das mit der anderen Dimension passt hier für mich leider genau ins Bild.

Wenn ich schon beim Kritisieren bin: Im Vergleich zu früheren moralischen Sprüchen wie "With great power comes great responsibility" (der mir grundsätzlich sehr gut gefällt, auch wenn man es bei "Spider-Man" mit seiner Wiederholung definitiv übertrieben hat) bewegte sich "Good is not a thing you are. It is a thing you do." leider auf Glückskeks-Niveau. Und auch wenn es grundsätzlich in die Serie passt und man ihr mit den Bollywood-Referenzen in der letzten Folge quasi den Weg geebnet hat, hätte ich persönlich die Bollywood-typische Tanzeinlage bei der Hochzeit nicht wirklich gebraucht (was allerdings zugegebenermaßen reine Geschmacksache ist). Insofern war ich bis zu diesem Zeitpunkt von "Bestimmung" noch nicht wirklich begeistert; einzig der Flashback zu ihrer Urgroßmutter zu Beginn war ganz nett. Zum Glück dreht die Folge dann aber zum Ende hin doch nochmal auf, mit dem Überfall der Dschinns auf die Hochzeit. Die Action war flott inszeniert, ohne dabei je unübersichtlich zu werden. Zudem sind ihre Kräfte (auch wenn ich bei der großen, langen Hand kurz mal an Mr. Fantastic denken musste) außergewöhnlich genug, um den Kampf interessant zu machen. Kamras Familie folgt zudem dem Marvel-Trend von Bösewichten, deren Motivation man grundsätzlich verstehen kann (und deren Ziel man vielleicht sogar teilt), wo aber eben vielmehr die angewandten Methoden das Problem sind. Wobei ich zugleich sagen muss, ein bisschen unverständlich war es mir schon, warum man Kamala nicht einfach etwas mehr Zeit gibt. Kommt es nach all den Jahrzehnten jetzt echt auf ein paar Tage, Wochen, vielleicht Monate an? Die Szene, wo ihre beste Freundin Nakia ungewollt von ihren Kräften erfährt, war ebenfalls etwas klischeehaft. Und warum sie am Ende ihren Eltern nach diesem Zwischenfall nicht einfach die Wahrheit sagt, war mir auch unverständlich. Insgesamt überwogen bei "Bestimmung" aber – nicht zuletzt aufgrund von Iman Vellanis nach wie vor charmanter Performance – knapp die positiven Aspekte.

Fazit: Episodenbild (c) Disney+ In "Bestimmung" beginnen wir nun langsam, den Ursprung von Kamals Kräften zu erkunden. Die Ideen dahinter konnten mir grundsätzlich gut gefallen; auch, dass sich die Dschinns als nicht ganz so freundlich erweisen, wie es ursprünglich den Anschein hat, und das MCU um eine weitere "böse" Gruppierung deren Motivation man verstehen kann, wo man aber halt einfach ihre Methodik nicht gutheißen kann, ergänzt. Insgesamt war mir in der ersten Hälfte der Folge aber doch etwas zu wenig los. Mir persönlich gab auch die Bollywood-Tanzeinlage nichts. Und warum die Dschinns auf einmal gar so ungeduldig sind, war mir ebenso unklar, wie warum Kamala sich am Ende ihren Eltern nicht anvertraut; gerade auch nach so einem Ereignis wie dem Überfall auf die Hochzeit. Eben dieser war wiederum die größte Stärke der Folge, da es mir die Kämpfe nicht zuletzt aufgrund Kamalas ungewöhnlicher und damit unverbrauchter Superkraft durchaus angetan hatte. Insgesamt fühlte ich mich von "Bestimmung" jedenfalls, abseits der erwähnten Schwächen, soweit ganz gut unterhalten.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Disney+)







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