V - 2x02: Die außerirdischen Besucher kommen (4)
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Episodenbild (c) Warner Bros.

Originaltitel: Part 2
Episodennummer: 2x02
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 07. Mai 1984
Erstausstrahlung D: 14. & 21. November 1988
Drehbuch: Brian Taggert & Diane Frolov
Regie: Richard T. Heffron
Besetzung: Jane Badler als Diana, Michael Durrell als Robert Maxwell, Robert Englund als Willie, Faye Grant als Juliet Parish, Thomas Hill als Father Andrew Doyle, Michael Ironside als Ham Tyler, Peter Nelson als Brian, David Packer als Daniel Bernstein, Neva Patterson als Eleanor Dupres, Andrew Prine als Steven, Sandy Simpson als Mark, Marc Singer als Mike Donovan, Blair Tefkin als Robin Maxwell, Michael Wright als Elias Taylor, Denise Galik als Maggie Blodgett, Jason Bernard als Caleb Taylor, Rafael Campos als Sancho Gomez, Sarah Douglas als Pamela, Hansford Rowe als Arthur Dupres, Frank Ashmore als Martin, Diane Cary als Harmony Moore, Viveka Davis als Polly Maxwell, Mickey Jones als Chris Farber, Marin May als Katie Maxwell, Camila Ashland als Ruby Engels, Greta Blackburn als Lorraine, Eric Johnston als Sean Donovan, Dick Miller als Dan Pascal u.a.

Kurzinhalt: Die Offenbarung von Johns wahrer Natur vor laufenden Kameras hat dem Widerstand zwar Publicity eingebracht, ihrem Ziel, die Menschheit vom Joch der Besucher zu befreien, sind sie damit jedoch keinen Schritt näher gerückt. Zudem mussten sie für die Aktion einen hohen Preis bezahlen, wurde Julie doch auf der Flucht verhaftet. Nun befindet sich diese auf dem Kommandoschiff in den Fängen von Diana, die hofft, sie brechen und neukonditionieren zu können. Die Widerstandszelle von Los Angeles will indes alles daransetzen, um Julie zurückzubekommen – sehr zum Missfallen von Ham Tyler, der Teil des weltweiten Netzwerks des Widerstands ist, und die L.A.-Einheit lieber gestern als morgen übernehmen würde. Doch Julie hat sich in der Zeit, wo sie die Zelle anführte, die Loyalität ihrer Mitglieder erarbeitet, und so unternimmt man zusammen mit der fünften Kolonne einen Befreiungsversuch. Dieser gelingt, doch bestehen Zweifel, ob Julie wirklich noch Julie ist – oder es Diana vielleicht doch geglückt ist, sie zu brechen. Trotz dieser Unsicherheit bereitet sich der Widerstand auf die nächste große Aktion gegen die Besucher vor: Man will eine jener Anlagen, mit der Wasser von der Erde abgepumpt und in weiterer Folge auf die außerirdischen Schiffe gebracht werden, zerstören…


Review: Episodenbild (c) Warner Bros. Der zweite Teil der zweiten "V"-Miniserie, im Original mit "The Final Battle" betitelt, ist wohl in erster Linie mit der Geburtsszene in Erinnerung geblieben: Bereits im zweiten Teil der ursprünglichen Miniserie wurde Robins Schwangerschaft offenbart, in der letzten Folge wurde dies dann wieder aufgegriffen, die von ihr gewünschte Abtreibung erwies sich jedoch als nicht durchführbar. Und so kommt es hier am Ende nun zur Geburt. Im ersten Moment scheint dabei alles noch normal zu verlaufen, und dementsprechend gut auszugehen: Robin entbindet ein Mädchen, dass im ersten Moment noch völlig normal und menschlich aussieht – ehe es auf einmal eine Fratze zieht, und eine reptilienartige Zunge herausstreckt. Das war jedoch nur das Vorspiel auf den eigentlichen, schrecklichen Höhepunkt, als sich herausstellt, dass Robin Zwillinge gebärt – und ihr zweites, männliches, Kind hat rein gar nichts menschliches mehr an sich. Nun gebe ich zu: Mit zeitgenössischen Augen betrachtet wirkt das Reptilienbaby doch etwas trashig. Bei der Erstausstrahlung hat mich diese Offenbarung aber – zumindest als Kind (wo man solche Dinge zugegebenermaßen von vornherein nicht so kritisch sieht) doch ordentlich verstört. Insofern: Mission erfüllt!

Abseits dieses Herzschlagfinales stachen für mich in erster Linie noch die Szenen hervor, wo Diana versucht, Julie zu konvertieren. Schon allein das Set hatte es mir angetan; dazu dann noch die sehr guten schauspielerischen Leistungen, insbesondere von Faye Grant als gepeinigte Julie, sowie die wirklich hochwertige Inszenierung, sowohl des Umwandlungsversuchs als auch der damit einhergehenden Alpträume, und das Ergebnis sind enorm mitreißende, eindringliche Momente. Einzig den "Scheintod" rund um Mike empfand ich als unnötig-billigen Werbepausen-Twist. Ansonsten war aber auch dieser Teil der Episode stark. Gleiches gilt übrigens auch für die Nachwehen, nachdem es gelungen ist, Julie zu befreien – bekommt sie doch auch zunehmend Zweifel, ob es Diana nicht vielleicht doch gelungen sein könnte, sie zu drehen. Was, wenn sich ihre Programmierung erst im entscheidenden – und demnach ungünstigsten – Moment offenbart? Ein Plus ist für mich auch die Ankunft von Ham Tyler, der vom (mittlerweile) genrebekannten Gesicht Michael Ironside gespielt wird, und die Dynamik innerhalb der Widerstandszelle von Los Angeles mit seiner forschen Art, seinem Führungsanspruch und seiner militanten Einstellung doch ordentlich durcheinanderwirbelt. Neben ihm stößt hier auch Sarah Douglas, die in den ersten beiden "Superman"-Filmen Ursa spielte, zum Cast dazu – und führt mit ihrem Konkurrenzkampf mit Diana dazu, dass es nicht nur bei den Rebellen, sondern auch innerhalb der Kommandoriege der Besucher, nicht ganz harmonisch abläuft. Als letzter Pluspunkt sei dann noch der Angriff auf die Wasserstation erwähnt, den ich packend umgesetzt fand. Zudem gab die Location doch einiges her.

Episodenbild (c) Warner Bros. Insgesamt würde ich den zweiten Teil aber doch eine Spur schwächer einschätzen als den Auftakt von "The Final Battle". Teilweise ist das sicherlich auf das klassische Trilogie-Phänomen zurückzuführen, wo es der Mittelteil tendenziell immer am Schwierigsten hat (Ausnahmen wie "Das Imperium schlägt zurück" bestätigen bekanntlich die Regel). Im ersten Teil wird die Handlung in Schwung gebracht, im dritten kommts dann zum (hoffentlich) großen Finale, und über den Mittelteil muss man sich halt irgendwie drüberhangeln. Es hilft auch nicht, dass ich den Cliffhanger vom ersten Teil, mit Julies Gefangennahme, packender fand, als den Geiselaustausch am Ende hier. Zumal man als Zuschauer auch irgendwie den Eindruck gewinnt, dass sich die Story im Kreis dreht; zu Beginn war Julie gefangen, nun ist es eben Mike. Erschwerend kommt hinzu, dass der eine große aufopfernde Heldentod aufgrund einer Mischung aus mangelnder Verbundenheit mit der Figur und der zu großen Vorhersehbarkeit der Wendung die gewünschte emotionale Wirkung bei mir verfehlte. Und generell gab es hier meinem Empfinden nach im Vergleich zum ersten Teil doch etwas mehr Leerlauf. Für solide Unterhaltung war aber auch bei Teil 2 – bzw. Teil 4 – wieder gesorgt.

Fazit: Den Auftakt der zweiten Miniserie fand ich zwar die Spur stärker, dennoch bot auch der Mittelteil – oder, wenn man nach der Erstausstrahlung im deutschen Fernsehen geht, die Episoden 7 und 8 – wieder ganz unterhaltsam. Neben dem einen oder anderen neuen, genrebekannten Gesicht stachen insbesondere einzelne Höhepunkte hervor, wie z.B. die sehr starken Szenen, wo Diana versucht, Juliet zu konvertieren. Der Angriff auf die Wasserstation war ebenfalls packend umgesetzt. Und insbesondere die Geburtsszene am Ende bleibt dem geneigten SF-Fan definitiv noch lange in Erinnerung; auch wenn diese natürlich eindeutig von "Alien" inspiriert war, und bei der Erstausstrahlung wohl noch deutlich größere Wirkung enthaltet haben dürfte, als mit zeitgenössischen Augen gesehen, wo insbesondere das Reptilienbaby einer kritischen Betrachtung nur bedingt standhält. Zwischen diesen Highlights schlich sich aber doch ein bisschen Leerlauf ein. Und den Cliffhanger des ersten Teils fand ich auch um einiges effektiver als jenen des zweiten – wo man zudem den Eindruck gewinnt, dass sich die Miniserie ein bisschen im Kreis dreht; zuerst war Julie gefangen, nun ist es Mike. Für eine spannende Ausgangssituation für das Finale der (nur vermeintlich) finalen Schlacht ist damit aber zweifellos gesorgt.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1984 Warner Bros. Television)







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