The Orville - 3x02: Schattenreiche
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Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix

Originaltitel: Shadow Realms
Episodennummer: 3x02
Bewertung:
Internet-Release USA: 09. Juni 2022 (Hulu)
Internet-Release D: 10. Juni 2022 (VOD, OmU)
Drehbuch: Brannon Braga & André Bormanis
Regie: Jon Cassar
Hauptdarsteller: Seth MacFarlane als Captain Ed Mercer, Adrianne Palicki als Commander Kelly Grayson, Penny Johnson Jerald als Dr. Claire Finn, Scott Grimes als Lieutenant Gordon Malloy, Peter Macon als Lieutenant Commander Bortus, Jessica Szohr als Chief Security Officer Talla Keyali, J. Lee als Lieutenant John Lamarr, Mark Jackson als Isaac, Anne Winters als Ensign Charly Burke.
Gastdarsteller: Victor Garber als Admiral Halsey, Kai Wener als Ty Finn, BJ Tanner als Marcus Finn, John Fleck als Krill Ambassador, James Read als Admiral Christie, Gavin Lee als Nurse Park, Kyra Santoro als Lieutenant Turco, Mike Bash als Security Crewman, Randy Jay Burrell als Arachnid Alien u.a.


Kurzinhalt: Admiral Christie kommt an Bord der Orville, um mit den Krill über den Zugang zum sogenannten Schattenreich zu verhandeln. Dieses seitens der Union bisher unerforschte Gebiet ließe sich über einen Korridor, der durch den Raum der Krill führt, erschließen lassen. Diese geben schließlich ihre Zustimmung, warnen jedoch davor, dass dort Dämonen lauern sollen. Trotz dieser düsteren Aussichten kann und will sich die Orville-Crew die Gelegenheit, einen bislang unbekannten Sektor zu erforschen, nicht entgehen lassen. Und so dringt man in diesen unheimlichen Bereich vor, in dem völlige Dunkelheit herrscht, da auch keine Sterne zu sehen sind. Dabei stößt man schließlich auf ein Konstrukt, bei dem es sich um eine Raumstation zu handeln scheint. Ein Erkundungsteam geht an Bord, und kehrt kurz darauf mit ein paar faszinierenden Eindrücken zurück. Dann jedoch bricht Christie, der Teil des Außenteams war, plötzlich zusammen. Ed erinnert sich daran, dass dieser vor einer Art Blume stand, die sich zu öffnen schien. Dr. Finn, die einst mit Christie verheiratet war, macht sich an die Arbeit, kann jedoch die Transformation nicht mehr stoppen: Aus Christie wird ein außerirdisches Wesen, dass sich daran macht, ein Besatzungsmitglied der Orville nach dem anderen zu verwandeln…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix Die erste Folge der dritten Staffel wurde ja insgesamt im Fandom doch etwas kontrovers aufgenommen – hat mir aber gerade wegen jenen Dingen, die andere kritisierten, sehr gut gefallen. Wo "Elektrische Schafe" somit für mich wirklich hervorstach, und etwas Besonderes war, ist "Schattenreiche" wiederum durch und durch generisch. Zwar deshalb nicht schlecht, aber halt leider eine wenig einfallsreiche "Alien"-Variante, die darüber hinaus auch an einige frühere "Star Trek"-Folgen erinnert. Negativ fällt dabei einerseits auf, wie unvorsichtig man beim ersten Ausflug auf die Raumstation war. Zwar erreicht es jetzt nicht unbedingt ein "Prometheus"-artiges Level an Dämlichkeit, und lernte man zumindest aus dem Fehler, und zog beim zweiten Besuch dann die Raumanzüge an. Trotzdem, hätte man das gleich getan, wäre es gar nicht erst so weit gekommen. Generell fand ich, dass die Episode just im letzten Drittel, wo sie eigentlich aufdrehen sollte, eher an Reiz verlor. Es ist halt nichtsdestotrotz immer noch "The Orville", demnach war klar, dass jenen Personen, die uns wirklich scheren, nichts passieren wird.

Zudem war zwar die Maske sehr gut, die CGI-Einsätze aber im Vergleich zu den grandiosen Weltraumaufnahmen etwas mäßig getrickst. Irgendwie wirkten die Bewegungen auf mich nicht echt; vermutlich, weil sie sehr plötzlich lossprangen und dann von einer Millisekunde auf die nächste stillstanden. So war zumindest mein Eindruck. Ich persönlich hätte es wohl vorgezogen, man wäre bei Leuten in Kostümen geblieben. Was mir gut gefiel: Im Gegensatz zu "Elektrische Schafe", dass – wie gesagt in meinen Augen absolut passenderweise, bei der Thematik – eine sehr ernste Angelegenheit war, gibt es hier wieder mehr auflockernden Humor, der bei mir auch überwiegend zünden konnte (vor allem die Referenz auf ein bekanntes "Science Fiction"-Franchise brachte mich dabei zum Lächeln). Ich fand zudem, dass man das Mehr an Laufzeit diesmal sinnvoller gefüllt hat, als beim letzten Mal. Zwar kann man durchaus argumentieren, dass sich manches auch hätte streichen (und die Erzählung damit straffen) lassen, ohne wesentliches zu verlieren, aber z.B. diesen Einblick in Dr. Finns Vergangenheit fand ich interessant, und dass wir hier Admiral Christie zumindest ein bisschen kennenlernen, ist wichtig, um am Ende bei seiner Verwandlung (die wirklich schauderhaft umgesetzt war) zumindest ein bisschen mit ihm mitzufühlen. Inszenatorisch war "Schattenreiche" auch überaus fein. Jon Cassar zieht am Ende die Spannungsschraube an; dass man der Serie nicht zutraut, dass es bestimmte Leute erwischt, und man daher nicht ganz so mitfiebert, ist jedenfalls nicht ihm anzulasten. Die Weltraumaufnahmen waren auch wieder wunderschön. Und insbesondere die Musik von John Debney – wenn auch da und dort stark an "Alien" angelehnt – hatte es mir auch wieder einmal enorm angetan. Der größte Pluspunkt von "Schattenreiche" war für mich aber das Ende: Dass man das Virus nicht einfach so einsetzt, sondern zuerst einen letzten Versuch unternimmt, mit den Wesen vernünftig zu reden, atmete wieder einmal den Geist von "Star Trek" – auch wenn wir ja eigentlich bei "The Orville" sind.

Fazit: Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix "Schattenreiche" erweist sich als zwar solide, aber wenig bemerkenswerte "Alien"-Variante. Die Episode profitiert in erster Linie von Jon Cassars wieder hochwertigen Inszenierung, John Debneys grandios-atmosphärischer Musik, dem im Vergleich zur letzten Folge wieder ausgeprägteren, auflockernden Humor, sowie nicht zuletzt auch dem ansprechenden Finale, wo man bevor man zum äußersten Mittel greift zuerst versucht, mit dem Feind zu verhandeln. Nett war zudem der Einblick in Claires Vergangenheit; darüber hinaus waren die Szenen mit Admiral Christie natürlich wichtig, damit wir in weiterer Folge mit ihm mitfiebern. Allerdings war "Schattenreiche" leider doch ziemlich generisch. Vor allem das letzte Drittel wirkte recht einfallslos, nahm sich zahlreiche Anleihen an "Star Trek"-Episoden und Filmen (darunter u.a. auch "Jurassic Park"), und ließ es trotz der atmosphärisch dichten Inszenierung leider an Spannung vermissen. Zudem empfand ich auch diese Episode – wenn man die zusätzlichen Minuten hier in meinen Augen auch sinnvoller genutzt hat, als bei "Elektrische Schafe" – eine Spur zu lang. Insgesamt wurde ich zwar durchaus gut unterhalten, lang im Gedächtnis bleiben wird mir dieser Ausflug ins "Schattenreich" aber wohl eher nicht.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Hulu/Disney+)







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