Space Rangers - 1x05: Sein oder Nichtsein
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: To Be… Or Not to Be
Episodennummer: 1x05
Bewertung:
Erstausstrahlung US: -
Erstausstrahlung D: 03. August 1994
Drehbuch: Jess Hugh Mann
Regie: Thom Eberhardt
Stammbesetzung: Jeff Kaake als Capt. John Boon, Marjorie Monaghan als JoJo, Cary-Hiroyuki Tagawa als Zylyn, Jack McGee als Doc, Clint Howard als Mimmer, Danny Quinn als Daniel Kincaid, Gottfried John als Erich Weiss, Linda Hunt als Cmdr. Chennault.
Gastdarsteller: Buddy Hackett als Lenny Hacker, Arlen Dean Snyder als General Kincaid, Cec Verrell als Ree, Sam Whipple als Lawson, Jeremy Roberts als Naiak, Peter Looney als Ranger, Keith Berger als Ringer, Ron Howard George als Dirk, Sondra Spriggs als Announcer u.a.

Kurzinhalt: Lenny Hacker ist Komiker – scheint jedoch die besten Tage seiner entsprechenden Karriere hinter sich zu haben. Soeben erst musste er erfahren, dass sein jüngster Auftritt abgesagt wurde, als er in ein Asteroidenfeld gerät. Dabei wird sein Schiff beschädigt, und stürzt auf dem Gefängnisplaneten Catraz ab. Als Daniel Kincaid davon in den Nachrichten erfährt, schlägt er Captain Boon vor, den Comedian aus seiner misslichen Lage zu retten. Dabei geht es ihm nicht nur um Lenny Hacker; sein Vater, seines Zeichens General, ist auf dem Weg nach Fort Hope, um eine Inspektion durchzuführen – eine Begegnung, die sich Daniel gerne ersparen würde. Boon und sein Team willigen ein, Hacker zu Hilfe zu kommen. Doch nachdem sie auf dem Planeten gelandet sind, geraten sie in die Fänge der dortigen Kriminellen, die, angeführt von Ree, nach einem Weg suchen, um von Catraz zu entkommen…


Review: Episodenbild (c) CBS Das Leben ist echt voller Zufälle. Gerade erst habe ich von der deutschen Kult-SF-Serie "Raumpatrouille" die Episode "Die Raumfalle" besprochen, in der eine Gruppe Exilanten versuchen, mit Hilfe der Orion aus ihrer Gefangenschaft zu entkommen – und unmittelbar darauf folgt nun die Folge "Sein oder Nichtsein" von "Space Rangers", deren Plot sehr ähnlich gelagert ist. Sachen gibt's! Aber das nur als kleine Notiz am Rande. Im Hinblick auf die Episode selbst möchte ich mit dem Nebenplot rund um die Inspektion durch General Kincaid beginnen. An diesem gefiel mir in erster Linie, dass sich Weiss zum Ende hin dann doch tatsächlich auf die Seite von Chennault stellt. Damit vermeidet man wieder einmal erfolgreich, ihn zu einem eindimensionalen "Bösewicht" – oder sagen wir vielleicht besser "Widersacher" – zu machen. Dass er am Ende dann just deshalb auf Fort Hope bleiben soll, fällt dann wohl in die Kategorie "keine gute Tat bleibt ungestraft", und war eine durchaus nette Ironie des Schicksals. Mehr noch als Weiss gehörte dieser Handlungsstrang für mich aber Chennault, die sich hier – dargestellt von der wunderbaren Linda Hunt –energisch gegen General Kincaid ein- und letztendlich auch durchsetzen konnte; womit sie in meinen Augen, bei allem Verständnis für JoJos Ansuchen, auch richtig lag.

Die Handlung auf dem Gefängnisplaneten Catraz (die Inspirationsquelle für den Namen sollte offensichtlich sein) war soweit auch ganz ok. Was die Umsetzung betrifft, braucht es zwar wieder ein bisschen Wohlwollen und Trash-Toleranz seitens des Zuschauers, für mich hatten solche Studioplaneten aber schon immer ihren Reiz, weshalb ich mich daran ebenso wenig störte, wie am teils übertriebenen Schauspiel der Bösewichte. Im Gegenteil, vor allem Cec Verrells energische Performance als Anführerin Ree hatte es mir vielmehr durchaus angetan, und die Episode aufgewertet. Echte Spannung kommt allerdings auf Catraz nicht auf – selbst dann nicht, wenn Boon, Zylyn und Doc in die Hände der Verbrecher geraten, und es an Kincaid sowie Hacker ist, sie zu retten. Nicht ganz so erfolgreich fand ich hingegen alles rund um Lenny Hacker. Zwar spielt Buddy Hackett die Rolle des Komikers auf dem absteigenden Karriere-Ast sehr gut, weshalb man durchaus mit ihm mitfühlt. Die Gags an sich waren aber halt schon ziemlich angestaubt. Das Ende war dann zudem etwas doch gar zu glücklich, und drohte fast schon in Kitsch auszuarten; einerseits in der Art und Weise, wie die Erlebnisse auf Catraz Hackers Karriere wiederbeleben, insbesondere aber der Begegnung zwischen Daniel und seinem Vater. Zuletzt seien noch die in der Episode enthaltenen Kommentare in Richtung "Talk about being cancelled" oder auch "I'm not happy with the cost reports I'm been getting" erwähnt, die andeuten, dass Pen Densham hier seinem Frust im Hinblick aufs Feedback des Studios/Senders Luft verschaffte. In jedem Fall sollte sich die titelspendende Frage im Hinblick darauf, dass die Folge in den USA gar nicht mehr ausgestrahlt wurde, und im deutschsprachigen Raum – entgegen der Produktionsreihenfolge – als Serienfinale diente, als prophetisch erweisen.

Fazit: Episodenbild (c) CBS "Sein oder Nichtsein" setzt den bislang überwiegenden, soliden Trend der Serie fort. Der Episode gelang es, gut zu unterhalten, ohne dabei so richtig zu begeistern. Positiv stach für mich in erster Linie ins Auge, wie sich Chennault hier – noch dazu mit Unterstützung von (just) Weiss – gegen General Kincaid durchsetzt; was auch Linda Hunt endlich mal die Gelegenheit gab, zu glänzen. Aber auch JoJo und insbesondere Daniel bekamen hier einige starke Momente spendiert. Aber auch Cec Verrell (die mich ein bisschen an Meg Foster erinnerte) als Verbrecher-Anführerin Ree hatte es mir angetan. Und was auf manch andere billig wirken mag, wie die Umsetzung des Gefängnisplaneten, hatte für mich mit der altmodischen Studiolandschaft einen herrlichen (wenn auch trashig angehauchten) Retro-Charme. Nicht ganz so viel anfangen konnte ich dafür mit Lenny Hacker; trotz einer charmanten Performance von Buddy Hackett wollte ich mit dem alternden, zunehmend in Vergessenheit geratenden Komiker nicht so recht mitfühlen. Zudem mangelte es selbst beim Showdown auf Catraz an Spannung. Und das Ende war dann doch etwas schmalzig. Insgesamt fühlte ich mich aber auch von" Sein oder Nichtsein" wieder gut unterhalten.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1993 CBS)







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