Space 2063 - 1x10: Per Anhalter durchs All
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Episodenbild (c) 20th Century Fox Television

Originaltitel: The River of Stars
Episodennummer: 1x10
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 17. Dezember 1995
Erstausstrahlung D: 05. Mai 1996
Drehbuch: Marilyn Osborn
Regie: Tucker Gates
Stammbesetzung: Morgan Weisser als Lt. Nathan West, Kristen Cloke als Lt. Shane Vansen, Rodney Rowland als Lt. Cooper Hawkes, Joel de la Fuente als Lt. Paul Wang, Lanei Chapman als Lt. Vanessa Damphousse, James Morrison als Lt. Col. Tyrus Cassius 'T.C.' McQueen.
Gastdarsteller: Tasia Valenza als Lt. Kelly Anne Winslow, Leslie O'Neil als Lewis, Tucker Smallwood als Commodore Ross, J. August Richards als Lt. Thomas, Christopher Kirby als Kelcher, Robert Crow als Reynolds, Tyrone Batista als Lieutenant, Sharon Annett als Communications Officer, Billy Maddox als Larkin, Christopher Wiehl als Ensign, Robert Arevalo als Horn u.a.

Kurzinhalt: Die Wildcards befinden sich in einem Transporter auf dem Rückflug zur Saratoga, als sie von einer Patrouille der Chigs aufgespürt werden. Zwar gelingt es ihnen, die Gegner auszuschalten, aber erst, nachdem diese ihr Triebwerk ruiniert haben. Nun treiben sie antriebslos durchs an – und noch dazu auf Chig-Territorium zu – und das Funkgerät ist ebenfalls ausgefallen; sie können zwar Nachrichten empfangen, aber nichts senden. Als ihr Transporter überfällig ist, lässt McQueen einen Suchtrupp starten, bekommt jedoch von Commodore Ross nur die Freigabe für gerade mal drei Jäger – mit denen sich nur ein relativ kleiner Raumbereich absuchen lässt. Da das 58. Geschwader aufgrund der Nachrichten von der Saratoga mitbekommt, dass in einem völlig falschen Gebiet gesucht wird, schwindet ihre Hoffnung auf Rettung. Bis es scheinbar zu einem Weihnachtswunder kommt: Ein Komet, der in Richtung Saratoga fliegt, könnte für die Wildcards doch noch die Rettung bedeuten…


Review: Episodenbild (c) 20th Century Fox Television Ihr wisst es ja: Ich bin ein absoluter Heide. Falls es tatsächlich einen Gott, einen Himmel, eine Hölle usw. geben sollte, und sich die Zuordnung, wo es einem im Leben nach dem Tod hinverschlägt, nicht etwa so justitia-waagenmäßig danach richtet, ob man mehr gutes als schlechtes im Leben angestellt hat, sondern einzig und allein, ob man die richtige Gottheit anbetet, so werde ich dereinst in der Hölle schmoren. Insofern könnt ihr euch wohl schon denken, dass ich mir mit den ganzen religiösen Elementen bei "Per Anhalter durchs All" doch ordentlich schwer tat. Schlimmer noch als diese (insbesondere, wie man den Eindruck vermittelt, dass Paul Wang den Glauben an Gott verloren hat sei eine charakterliche Schwäche, die es auszumerzen gilt) fand ich aber die vermeintlich übernatürlichen Elemente rund ums Weihnachtswunder. Angefangen beim Erscheinen des Kometen (die heiligen drei Könige lassen grüßen), bis hin zur Nachricht, deren Ursprung nie geklärt wird. Mit der Andeutung in Richtung göttliches Weihnachtswunder konnte ich jedenfalls nun wirklich überhaupt nichts anfangen. Aber auch die potentielle Erklärung, die Chigs hätten den Menschen hier ein Weihnachtsgeschenk gemacht (möglicherweise angelehnt an den Prolog rund um den Weihnachtswaffenstillstand im 1. Weltkrieg; nur warum sollten die Chigs Weihnachten feiern?!) kann ich nicht wirklich etwas anfangen.

Schade ist all dies insofern, als mir die Episode grundsätzlich von der Grundidee und der Story her(eben abseits der religiösen und/oder übernatürlichen Elemente) gut gefallen hat. Gleich zu Beginn gab es wieder mal eine nette kleine Raumschlacht. Die Ausgangssituation rund um die im All gestrandete Einheit fand ich ebenfalls vielversprechend. Mir gefielen auch die Einblicke, die wir hier wieder in ihre Persönlichkeit erhielten, die Referenz auf frühere Ereignisse, wie eben z.B. Paul Wangs Selbstvorwürfe ob der Ereignisse in "Folter", sowie generell das Gefühl der Freund- und Kameradschaft, welche diese Szenen vermittelten. In diesem Zusammenhang fand ich nicht zuletzt jenen Moment sehr schön, wo Vansen ihre Weihnachtsgeschenke unter den Wildcards verteilt. Aber auch auf der Saratoga würde insbesondere bei McQueen deutlich, wie viel ihm am 58. Geschwader liegt. Und zum Ende hin wurde es, zuerst mit dem Weltraumspaziergang, und dann den Aufnahmen des Kometen, auch noch ein bisschen spektakulär. Weitere Pluspunkte sammelt "Per Anhalter durchs All" für die Anspielung auf die gute alte "Batman"-Serie (wenn ich mir auch nicht sicher bin, wie realistisch es ist, dass die in vierzig Jahren immer noch bekannt und populär ist). Und die Weihnachtsfeier am Ende war dann zweifellos auch sehr nett – nicht zuletzt, als die Weitergabe von Nathans Bild andeutet, dass dieser beginnt, sich mit dem (potentiellen) Verlust von Kylen abzufinden, und nach vorn zu blicken. Trotzdem: Mit weniger übersinnlichem Hokuspokus hätte mir "Per Anhalter durchs All" entschieden besser gefallen.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Television Bei einem heidnischen Atheisten wie meiner einer haben Episoden mit starkem religiösem Touch von vornherein einen schweren Stand. Wobei es im Falle von "Per Anhalter durchs All" letztendlich sogar weniger das war – weil natürlich gibt es gläubige Menschen da draußen, und ich will auch niemandem seine entsprechenden Überzeugungen madig machen – als vielmehr das unerklärte Weihnachtswunder rund um den Kometen und das Signal, was mir für eine Science Fiction-Serie entschieden zu übernatürlich (und "unwissenschaftlich") war. Davon abgesehen fand ich "Per Anhalter durchs All" soweit aber ok. Die Ausgangssituation war nett, die anfängliche Raumschlacht wieder ganz nett, die Szenen mit dem Kometen hin waren auch cool getrickst, der Weltraumspaziergang war ebenfalls gelungen umgesetzt, die Kameradschaft innerhalb der Crew kam hier auch wieder mal sehr gut zur Geltung, und die kurze "Batman"-Anspielung habe ich auch abgefeiert. Für meinen Geschmack hätte die Episode halt bodenständiger sein dürfen (bzw. sollen).

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox Television)







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