Foundation - 1x03: Der Geist des Mathematikers
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Episodenbild (c) Apple TV+

Originaltitel: The Mathematician's Ghost
Episodennummer: 1x03
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 01. Oktober 2021
Drehbuch: Olivia Purnell
Regie: Alex Graves
Besetzung: Lee Pace als Brother Day, Lou Llobell als Gaal Dornick, Leah Harvey als Salvor Hardin, Laura Birn als Demerzel, Terrence Mann als Brother Dusk, Cassian Bilton als Brother Dawn, Elliot Cowan als Lewis Pirenne, Daniel MacPherson als Hugo, Sasha Behar als Mari, Kubbra Sait als Phara, Pravessh Rana als Rowan, Jairaj Varsani als Poly, Buddy Skelton als Keir, Chloe Lea als Gia, Joni Morris als Laylo, Clarke Peters als Abbas, Kim Adis als Lowre, Johanna O'Brien als Shivaughn, Nikol Kollars als Jacenta, Ben Bazell als Dusk Double, Matt Gavan als Jord Hasp, Stuart McQuarrie als Lunden, Catriona Loughlin als Vreede, Garry Mountaine als Master Ilan, Pius McGrath als Encyclopedist, Slaney Power als Daia u.a.

Kurzinhalt: Neunzehn Jahre sind seit dem Terroranschlag, der zum Zusammenbruch der Sternenbrücke auf Trantor führte, vergangen. Aus Cleon XII., zuvor Bruder Abenddämmerung, ist mittlerweile Bruder Finsternis geworden, und er bereitet sich darauf vor, in wenigen Tagen ins Licht zu gehen und sein Leben zu beenden, um Platz für die nächste Klon-Generation zu machen. Zuvor will er jedoch ein letztes Mal den Ort der größten Niederlage des Imperiums in seiner Lebenszeit, die in ihm auch die Befürchtung weckte, dass Hari Seldon mit seiner düsteren Prophezeiung recht gehabt haben könnte, besuchen. Zugleich erreicht die Foundation den abgelegenen Planeten Terminus, um dort eine Kolonie zu gründen – und stößt auf ein mysteriöses Objekt, welches von einem Nullfeld umgeben ist, dass jeden der versucht sich ihm zu nähern ohnmächtig werden lässt. Weitere siebzehn Jahre später wurde Salvor Hardin zur Wächterin von Terminus auserkoren. Aus unerfindlichen Gründen ist sie die einzige, der das Nullfeld nichts ausmacht, und die daher bis zum Artefakt vordringen kann. Nun entdeckt sie nicht nur, dass sich das Nullfeld langsam ausbreitet, bei einer ihrer Expeditionen stößt sie zudem auf die erste große Bedrohung, der sich die Foundation auf Terminus stellen muss…


Review: Episodenbild (c) Apple TV+ Der Hauptgrund, warum "Foundation" als unverfilm(und wohl auch serien-)bar galt, liegt zweifellos in der mehrere Jahrhunderte (bzw. wenn wir mal nur vom ersten Roman sprechen Jahrzehnte) umspannenden Handlung. Im Vorfeld war ich mir nicht sicher, wie die Serienmacher damit umgehen würden; hier nun zeigt sich, dass sie vor dieser Natur der Vorlage (zumindest vorerst noch) nicht zurückschrecken. So gibt es hier nun im Vergleich zu den ersten beiden Episoden gleich zwei größere Zeitsprünge, zuerst um neunzehn, und dann weitere siebzehn Jahre. In dieser Zeit erreicht die Foundation ihre neue (Exil-)Heimat Terminus, und etabliert ihre Kolonie. Mehr noch als ihre Arbeit an der galaktischen Enzyklopädie sowie die nicht übermäßig freundlichen Lebensbedingungen beschäftigt sie jedoch das Rätsel rund um das außerirdische Artefakt, sowie das es umgebende Nullfeld. Vor allem aber lernen wir hier, nachdem wir in "Der Frieden des Kaisers" nur einen ersten kurzen Blick auf sie erhaschten, Salvor Hardin näher kennen – über die wir schließlich auch die erste Bedrohung für die Foundation stolpern, mit der man uns schließlich in die Episodenpause schickt.

Parallel dazu wird die Geschichte auf Trantor, die sich auf die Cleon-Dynastie konzentriert, weitererzählt. So werfen wir zu Beginn einen kurzen Blick auf die letzten Tage von Cleon I., der deutlich macht, dass weniger er, als vielmehr Demerzel die Drahtzieherin hinter der Klon-Politik ist. Danach steigen wir auch hier neunzehn Jahre nach dem Kollaps der Sternenbrücke ein, und beobachten Bruder Finsternis dabei, wie er sich darauf vorbereitet, sein Leben zu beenden, um Platz für die nächste Generation zu machen. Dieser sehr melancholische Einstieg konnte mir ausgesprochen gut gefallen, angefangen bei Cleon XI. düsteren Gedanken (fürchtet er doch nun schon seit einer geraumen Weile, dass Hari Seldon mit seiner Prognose recht hatte), den wieder einmal grandiosen Effekten (rund um den Besuch – und die Zerstörung – der Überreste der Starbridge) bis hin zur Andeutung, dass mit Cleon XIV. etwas nicht stimmen könnte. Und doch folgt er letztendlich der Tradition, und geht "ins Licht". Dass er dies eben nicht, wie seine Vorgänger, im Glauben tat, dass das Imperium auf ewig fortbestehen wird, sondern vielmehr mit der Befürchtung, dass sich dieses im Niedergang befindet, gab dieser Szene – unabhängig, wie man zur Figur selbst stehen mag (wobei ich auch wenn es sich um Klone handelt findet, dass man dennoch jede Generation für sich selbst beurteilen muss, insofern sind Cleon XI. die Gräueltaten seines Nachfolgers nicht anzulasten) – eine ziemliche Tragik. Nach dem neuerlichen Zeitsprung liegt der Fokus dann zwar eher auf der Geschichte auf Terminus, wir bekommen aber zumindest noch eine kurze Szene, in der der neue Bruder Morgengrauen befiehlt, das Wandgemälde zu entfernen – und so andeutet, dass Bruder Finsternis mit seiner Befürchtung, dass mit der jüngsten Cleon-Generation etwas nicht stimmt, recht behalten könnte. Insgesamt hat mich jedenfalls auch "Der Geist des Mathematikers" wieder gut unterhalten.

Fazit: Episodenbild (c) Apple TV+ Nachdem die ersten beiden Folgen zeitlich nah beieinanderlagen, erleben wir hier nun gleich zwei größere Zeitsprünge, die der Jahrhunderte umfassenden Vorlage geschuldet sind. Es wird interessant sein, zu sehen, inwiefern das in weiterer Folge der Serie einen etwas zerfahrenen, bruchstückhaften Eindruck verleihen wird, vorerst funktioniert es für mich aber noch ganz gut. Allerdings muss ich sagen, dass mich hier die Storyline auf Trantor doch um einiges mehr angesprochen hat, als die Handlung auf Terminus – wo sich hier erstmal noch nicht wirklich viel tut (wenn auch das Mysterium rund um das Artefakt nicht uninteressant ist). Alles rund um Cleon XI. konnte mir dafür wirklich sehr gut gefallen, gerade auch deshalb, weil er eben nicht beruhigt und damit friedlich in den Tod gehen kann, sondern dabei von großer Sorge rund um sein Erbe (und auch seine Erben) und den Fortbestand des Imperiums erfüllt ist. Zudem gab es in diesem Handlungsstrang mit dem Besuch der Überreste der Sternenbrücke einen optischen und effekttechnischen Leckerbissen zu bestaunen. Die ganz große Spannung mag zwar gefehlt haben, insgesamt überwog aber auch bei "Der Geist des Mathematikers" wieder der positive Eindruck.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2021 Apple TV+)







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