Space 2063 - 1x06: Der unsichtbare Feind
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Episodenbild (c) 20th Century Fox Television

Originaltitel: The Enemy
Episodennummer: 1x06
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 12. November 1995
Erstausstrahlung D: 07. April 1996
Drehbuch: Marilyn Osborn
Regie: Michael Katleman
Stammbesetzung: Morgan Weisser als Lt. Nathan West, Kristen Cloke als Lt. Shane Vansen, Rodney Rowland als Lt. Cooper Hawkes, Joel de la Fuente als Lt. Paul Wang, Lanei Chapman als Lt. Vanessa Damphousse, James Morrison als Lt. Col. Tyrus Cassius 'T.C.' McQueen.
Gastdarsteller: Bob Koherr als Crazy Marine, Danny Goldring als Sergeant, Tucker Smallwood als Commodore Ross u.a.

Kurzinhalt: Die Wildcards werden zum Planeten Tartarus beordert, um die dortigen Marines zu evakuieren. Seit Anbeginn des Krieges mit den Chigs toben dort ohne Unterbrechung heftige Kämpfe. Doch nach der Landung werden sie nicht etwa vom Feind, sondern vielmehr von einem der Marines unter Beschuss genommen. Als sie die Umgebung erkunden, stoßen sie auf einen weiteren Marine, der durchgedreht zu sein scheint. Dieser tritt schließlich auf eine Mine und kommt um – zugleich werden die Wildcards von einem seltsamen Licht getroffen. Kurz darauf beginnen sich panische Angstzustände bei ihnen breit zu machen. So ist Vanessa Damphousse vom Gedanken besessen, dass Blut auf ihrer Kleidung und ihrer Haut loszuwerden. Cooper Hawkes möchte ständig den Helm abnehmen – selbst in der giftigen Atmosphäre des Planeten – da er sich darunter beengt fühlt. Shane Vansen fürchtet sich vor der Dunkelheit. Nathan West glaubt, die Stimme seiner verschollenen Freundin zu hören. Und Paul Wang sieht auf einmal überall Kakerlaken. Ein entsprechender Anfall führt dann schließlich dazu, dass er das Kommunikationssystem des Shuttles zerstört. Um Ersatz zu besorgen, müssen die Wildcards ihre Angst überwinden, und es trotz ihrer paranoiden Anfälle irgendwie schaffen, zusammenzuhalten…


Review: Episodenbild (c) 20th Century Fox Television Zu Beginn dachte ich noch, dass nun endlich Vanessa Damphousse endlich "ihre" Folge bekommen würde, das sollte sich in weiterer Folge dann aber als Trugschluss herausstellen. Tatsächlich steht hier letztendlich niemand im Mittelpunkt, sondern geht es eher ums Team an sich, und wie sich dieses ihren Ängsten stellen muss. Eben dadurch erfahren wir auch wieder etwas mehr über sie, was grundsätzlich nett war. Zumal diese nicht willkürlich ausgesucht wurden, sondern praktisch bei jedem eine Basis in ihrer Vergangenheit haben, sei es nun, dass sich Vansen im Dunkeln an jene schicksalhafte Nacht erinnert, in der ihre Eltern ermordet wurden, oder Wangs Abneigung gegen Kakerlaken darauf zurückzuführen ist, dass er in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs. Auf diese Art und Weise die Figuren wieder eine Spur besser kennenzulernen, war grundsätzlich schon ganz nett. Die Episode war zudem produktionstechnisch nett umgesetzt, mit dem kargen, trostlosen Planeten (dass dieser seine Studioherkunft dabei nie verbergen konnte, hat zumindest mich nicht gestört), aber auch so Einfällen, wie dass man wenn die Minen ausgelöst werden kurz das Skelett durchscheinen sieht.

Und doch, und doch… irgendwie wollte mich "Der unsichtbare Feind" nicht so recht packen. Vielleicht lag es daran, dass man eine echte, große Katastrophe – wie dass einer von ihnen ein anderes Teammitglied tatsächlich erschießt – von vornherein ausschließen konnte. Oder auch, dass sich die Szenen mit ihren Ängsten mit der Zeit doch abnutzten. Oder vielleicht war die Story für die 45 Minuten Laufzeit auch einfach zu dünn, weshalb sich die Story schon sehr bald zu ziehen begann. So oder so, ich merkte leider bald, dass ich mich mit "Der unsichtbare Feind" trotz des interessanten Grundkonzepts und die netten Einblicke in die Persönlichkeit der Figuren ziemlich langweilte. Darüber hinaus halte ich auch die Rahmenhandlung rund ums Tribunal für einen großen Fehler. Nicht nur, dass dies die Vermutung, dass sie alle überleben würden, endgültig bestätigte, und zugleich deutlich machte, dass so schlimm die Ereignisse auf Tartarus auch gewesen sein mögen, sie diese letztendlich alle heil hinter sich lassen konnten. Ich fand diesen Rahmen irgendwie generell sehr überflüssig. Zumal mir auch nicht einleuchten wollte, warum obwohl alle praktisch dasselbe zu Protokoll gaben und von dieser so neuartigen wie gefährlichen Waffe berichteten, es ihren Vorgesetzten scheinbar so schwer fällt, ihnen Glauben zu schenken. Womit wir auch schon beim letzten Punkt sind: So wie in der Story auf dem Planeten, baute sich auch in dieser Rahmenhandlung keinerlei Spannung auf, da der Ausgang des Tribunals von vornherein feststand. Und so war ich von "Der unsichtbare Feind" trotz des vielversprechenden Setups letztendlich doch ein wenig enttäuscht.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Television War ich anfangs vom Setup noch ziemlich fasziniert, wollte es "Der unsichtbare Feind" in weiterer Folge einfach nicht gelingen, mich so richtig zu packen. Weder die Haupthandlung auf den Planeten noch die Rahmenhandlung rund um das Tribunal – bei der ich es generell besser fand, man hätte sie sich entweder gespart, oder dann halt schnell als Epilog abgehandelt – wollten so recht für Spannung sorgen. Dabei waren die Szenen auf dem Planeten grundsätzlich nett inszeniert, und die Einblicke in die verschiedenen Ängste der Figuren – und wodurch diese ausgelöst wurden – nicht uninteressant. Aber: Ein Setup ist noch keine Story, und aus meiner Sicht ist Marilyn Osborn zu wenig eingefallen, um mit der nicht uninteressanten Grundidee die 45-minütige Laufzeit der Episode zu füllen.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox Television)







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