Stargate: Universe - 2x15: Trojanische List
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Episodenbild (c) MGM/SyFy

Originaltitel: Seizure
Episodennummer: 2x15
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 04. April 2011
Erstausstrahlung D: 28. April 2011 (Free-TV, RTL II)
Drehbuch: Remi Aubuchon
Regie: Helen Shaver
Hauptdarsteller: Robert Carlyle als Dr. Nicholas Rush, Justin Louis als Colonel Everett Young, Brian J. Smith als Lt. Matthew Scott, Elyse Levesque als Chloe Armstrong, David Blue als Eli Wallace, Alaina Kalanj als Lt. Tamara Johansen, Jamil Walker Smith als MSgt. Ronald Greer, Ming-Na als Camile Wray.
Gastdarsteller: David Hewlett als Dr. Rodney McKay, Victor Garber als Ambassador Ovirda, Robert Picardo als Richard Woolsey, Kathleen Munroe als Dr. Amanda Perry, Julie McNiven als Ginn, Julia Benson als Lt. Vanessa James, Peter Kelamis als Dr. Adam Brody, Jennifer Spence als Dr. Lisa Park, Patrick Gilmore als Dr. Dale Volker, Lou Diamond Phillips als Colonel David Telford, Richard Beauchamp als Soldier, Daren Herbert als Captain, John Shaw als Administrator Halpern, Adam Thomas als Airman Philander, Jackie Blackmore als Worker u.a.

Kurzinhalt: Dem Heimatwelt-Kommando liegen Geheimdienstberichte vor, nachdem einer der Verbündeten der Erde, die Langaraner, kurz davor sind, ein Bündnis mit der Luzianer-Allianz einzugehen. Mit einer so ausgeklügelten wie riskanten List hofft man, zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können. Einerseits will man eben diese Allianz verhindern, und andererseits mit Hilfe des Tors der Langaraner die Destiny anwählen. Dafür tauschen Colonel Young und Lieutenant Scott mit Hilfe der Antiker-Kommunikationssteine die Plätze mit dem Anführer der Langaraner, und dessen Sicherheitschef. Doch ihr Verhalten kommt einigen schon bald verdächtig vor. Währenddessen gönnt sich Dr. Rush eine kleine Auszeit – hat doch Dr. Perry eine Möglichkeit gefunden, dass die beiden ihre traute Zweisamkeit genießen können. Dafür hat sich Nicholas in den Antikerstuhl begeben, woraufhin sich nun auch sein Bewusstsein im Speicher des Schiffs befindet. In einer lebensnahen Simulation können die beiden ihre gegenseitige Gesellschaft genießen. Dann jedoch gelingt es Rush nicht, wieder in seinen Körper zurückzukehren…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) MGM/SyFy Beginnen wir mit der Nebenstory rund um Dr. Rush, die mir zu meiner eigenen Überraschung besser gefallen hat als die Haupthandlung. Ich konnte Dr. Rushs Wunsch, mit Hilfe des Antikerstuhls ein digitales Schäferstündchen mit Dr. Perry abzuhalten, durchaus nachvollziehen. Fast mehr noch allerdings umgekehrt – immerhin war Amanda jahrelang in ihrem eigenen Körper gefangen, ehe sie für ein paar Tage (Wochen?) dank der Antikersteine in einem anderen Körper das Leben genießen konnte. Nun ist ihr Bewusstsein erst recht wieder quasi gefangen. Natürlich tut sie sich schwer damit, Nicholas gehen zu lassen. Und nicht zuletzt die Quarantäne, in die sie und Ginn am Ende der Folge von Eli verbannt werden, muss für sie schlimm sein. Ich hoffe sehr, die Serie greift das in den letzten noch verbliebenen Episoden nochmal auf. So oder so, trotz der Vorhersehbarkeit im Hinblick darauf, dass natürlich nicht Ginn hinter Rushs gescheiterten Versuchen wieder in seinen Körper zurückzukehren steckt, hatte es mir dieser Handlungsstrang durchaus angetan.

Die A-Story beginnt grundsätzlich ebenfalls höchst vielversprechend, mit dem Gastauftritt des bekannten Genre-Gesichts Victor Garber (damals in erster Linie aus "Alias" bekannt, seither u.a. noch in "Legends of Tomorrow" einige Zeit lang prominent vertreten), insbesondere aber natürlich dem Wiedersehen mit Robert Picardo als Richard Woolsey, und vor allem auch David Hewlett als Dr. Rodney McKay. Ich fand es sehr schön, ihm nach dem Ende von "Atlantis" nun doch noch einmal zu begegnen; insbesondere auch deshalb, als es in den letzten Folgen die eine oder andere Referenz auf ihn gab. Insofern waren insbesondere seine Szenen auf der Destiny für mich ein Highlight; und die Idee, dass er vielleicht permanent aufs Schiff kommt, hat mich – auch wenn ich nicht wirklich damit gerechnet habe, dass es dazu kommt – auch kurz mit Begeisterung erfüllt. Leider aber ist dieser ganze Langara-Plot davon abgesehen eine ziemliche Katastrophe – in erster Linie, weil der Plan den man hier ausführt in meinen Augen absolut keinen Sinn ergibt. Ich meine, was bezweckte man hier damit? Die Verbindung zum Destiny-Tor herstellen, um den Langaranern zu beweisen, dass dies gefahrlos möglich ist – und dann erwarten, dass die die Täuschung einfach vergessen, und die angeblich geplante Allianz mit den Luzianern absagen – auf was hinauf? Was haben sie davon? Aber auch: Was hat die Erde davon? Gut, ok: Man könnte Nachschub sowie Personal zur Destiny bringen. Dem eigentlichen Ziel, jene welche das Schiff verlassen wollen zu evakuieren und zurück zur Erde zu bringen, ist man damit aber keinen Schritt weiter. Vor allem aber geht man so beim besten Willen mit einem Verbündeten nicht um. Und wenn die wie man befürchtet tatsächlich vorhaben, sich mit der Luzianer-Allianz zu verbünden, ist es sogar noch dämlicher, ihnen zu zeigen, wie die eine Verbindung zum Destiny-Tor herstellen können – weil die Allianz wollte das Schiff ja ohnehin schon in ihre Gewalt bringen. So macht man es ihnen nur umso einfacher. Last but not least: Darauf, dass der Sprung aus dem FTL auch die Verbindung der Kommunikationssteine kurz unterbricht, hat Drehbuchautor Remi Aubuchon bequemerweise vergessen – weil das wäre in der Situation halt doch eher ungünstig gewesen. Ändert aber halt auch nichts daran, dass der Autor ein zuvor etabliertes Fakt bewusst ignoriert, damit sich die Handlung wie von ihm gewünscht entwickeln kann. Und auf sowas reagiere ich halt leider ziemlich allergisch.

Fazit: Episodenbild (c) MGM/SyFy Rodney McKay ist eine meiner Lieblingsfiguren aus "Stargate" (egal in welcher Inkarnation). Insofern könnt ihr mir glauben, dass ich die Folge wirklich gern (mehr) gemocht hätte. Leider aber ergab alles rund um den Plan, den man im Hinblick auf die Langaraner verfolgt, überhaupt keinen Sinn. Im besten (?) Fall hintergeht man hier langjährige Verbündete, und setzt so die Allianz mit ihnen aufs Spiel. Und wofür? Nur um Material und Personal zur Destiny zu schaffen – was das Problem, die Zivilisten nach Hause zu schaffen, erst recht nicht löst? Und gerade auch im Hinblick auf die Geheimdienstberichte (die sich dann eh als falsch herausstellen), dass die Langaraner kurz davor sind, ein Bündnis mit der Luzianer-Allianz zu schließen, ist die Vorgehensweise geradezu unverantwortlich, weil in dem Fall würde man diesen die Destiny quasi auf dem Präsentierteller servieren. Zusammen mit dem Kontinuitätsfehler rund um den kurzen Sprung aus dem FTL-Flug macht die Haupthandlung somit leider überhaupt keinen guten Eindruck; da können leider selbst McKay und Woolsey nicht wirklich etwas dran ändern. Demgegenüber steht der überaus gefällige Plot rund um Dr. Rush, der in der Simulation mit Amanda Perry feststeckt, denn dieser hatte es mir – trotz der Vorhersehbarkeit in einzelnen Bereichen – durchaus angetan. Insofern hoffe ich, dass man das in den restlichen Folgen nochmal aufgreifen wird.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/SyFy Channel)






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