Space 2063 - 1x05: Hexenjagd
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Episodenbild (c) 20th Century Fox Television

Originaltitel: Ray Butts
Episodennummer: 1x04
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 05. November 1995
Erstausstrahlung D: 31. März 1996
Drehbuch: Glen Morgan & James Wong
Regie: Félix Enríquez Alcalá
Stammbesetzung: Morgan Weisser als Lt. Nathan West, Kristen Cloke als Lt. Shane Vansen, Rodney Rowland als Lt. Cooper Hawkes, Joel de la Fuente als Lt. Paul Wang, Lanei Chapman als Lt. Vanessa Damphousse, James Morrison als Lt. Col. Tyrus Cassius 'T.C.' McQueen.
Gastdarsteller: Harriet Sansom Harris als Ambassador Diane Hayden, George DelHoyo als Nicholas Chaput, John Verea als Lt. Richard Swirko, Ashlyn Gere als Feliciti OH 483, Tucker Smallwood als Commodore Ross, Daniel Stewart als Thompson, Josie DiVincenzo als Lt. Pisarek, James Lesure als Lt. Stone, Ken Takemoto als Kurasowa, Mark Lentry als Man, Michael Harney als Questioner, John L. Bennett als Master of Arms u.a.

Kurzinhalt: Die Saratoga kehrt für ein bisschen Landurlaub zur Erde zurück. Doch gerade als sich die Soldaten auf die Planetenoberfläche begeben wollen, trifft die Meldung ein, dass der Generalsekretär der Erdregierung einem Attentat zum Opfer fiel. Da dieses von einem In Vitro ausgeführt wurde, geraten diese wieder in Schusslinie. Auf der Erde bringen sich indes zwei potentielle Nachfolger in Stellung: Der Anführer der von seiner rechtsradikalen Partei dominierten französischen Regierung, Nicholas Chaput, sowie die Botschafterin Diane Hayden, die sich für eine friedliche Lösung mit den Außerirdischen einsetzt. Die Besprechung zwischen den Vertretern der Erdregierung zur Wahl von Chartwells Nachfolger findet just auf der Saratoga statt. Aufgrund des Identität des Attentäters sollen sich dabei alle In Vitro-Offiziere zwingend einem Loyalitätstest unterziehen. Während sich Cooper Hawkes dieser Anordnung beugt, hält T.C. McQueen dies für eine rassistische Hexenjagd, und wehrt sich dagegen, seine Loyalität gegenüber der Erde und seiner Regierung in Frage stellen zu lassen. Ein – misslungenes – Bombenattentat macht indes deutlich, dass wer auch immer hinter der Verschwörung steckt, noch nicht fertig ist…


Review: Episodenbild (c) 20th Century Fox Television An "Hexenjagd" stach bei mir insbesondere das Ende hervor. Denn: Die Episode machte aus meiner Sicht einen sehr guten Job dabei, Nicholas Chaput als vermeintlichen Drahtzieher der Anschläge zu platzieren. Schon allein, dass er der Vize-Generalsekretär war, lässt ihn verdächtig erscheinen. Dann noch das Gespräch mit Nathan West, wo er ihn darum ersucht, die Tür zu den Quartieren der Botschafter offen zu lassen. Und zugegebenermaßen trug seine politische Gesinnung auch nicht gerade dazu bei, ihn in meinen Augen sympathisch zu machen (das mit dem FREXIT war übrigens eine spannende Parallele zur Gegenwart). Aber auch abseits von seiner politischen Orientierung wirkt Nicholas Chaput wie ein typischer Machtpolitiker, dem es eher um seine Interessen als die des Volkes geht – und solche haben in der Vergangenheit, und leider auch Gegenwart, nun wahrlich schon genug Schaden angerichtet. In diesem spezifischen Fall ist er aber unschuldig; vielmehr ging es der Gegenseite darum, einen zweiten Hitler zu verhindern.

Und so sollte sich letztendlich die sehr sympathisch wirkende Diane Hayden als Drahtzieherin der Anschläge erweisen – die noch dazu am Ende nicht auffliegt, und doch tatsächlich zur Nachfolgerin gewählt wird! Das fand ich schon sehr spannend, und die Tatsache, dass sie mir grundsätzlich sympathisch und ihre politische Gesinnung näher war, sorgte bei mir für ein spannendes Wechselbad der Gefühle. Überaus interessant fand ich auch die Offenbarung, dass bestimmte Organisationen und Regierungsmitglieder von der Bedrohung wussten, die – in Form der Chigs – im All lauert. Und auch alles rund um die titelspendende Hexenjagd – da der Attentäter ein In Vitro war – wusste grundsätzlich zu gefallen. Zumal die Verhöre nett umgesetzt waren, und mit dem Fokus auf die Augen an den Voight-Kampff-Test aus "Blade Runner" erinnerten. Ich fand es auch durchaus nachvollziehbar, dass McQueen den Test ursprünglich verweigert, da er es als Beleidigung und/oder Schikane empfindet. Und die Antwort von Hawkes, ob er schon einmal einen "geborenen" Menschen ermordet hat, war auch interessant. Ob wird hierüber wohl nochmal mehr erfahren werden? Der Showdown war dann allerdings nicht ganz so spannend, wie von den Machern wohl gedacht – schien es doch recht unwahrscheinlich, dass McQueen dabei scheitern würde, das Attentat auf Chaput zu verhindern. Etwas unklar blieb für mich zudem, ob die Loyalitätstests bei den In Vitros einfach nur eine bequeme Möglichkeit waren, um die Programmierung einzuspielen, oder diese Art der Programmierung von vornherein nur bei In Vitros funktioniert. Weil wäre es Letzteres, würde dies die grundsätzlich gefällige Message der Episode gegen eine solche Diskriminierung und/oder Hexenjagd insofern unterlaufen, als dann die diesbezüglichen Bedenken ja durchaus gerechtfertigt wären. Vor allem aber fand ich, dass wir etwas zu wenig von der Wahl bzw. generell den Kandidaten mitbekommen haben, als dass zumindest ich hierbei so richtig mitfiebern konnte.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Television "Hexenjagd" war wieder eine gute Folge, blieb für mich jedoch in einzelnen Bereichen hinter den Möglichkeiten zurück. So wurden uns hier zwar die beiden KandidatInnen für die Nachfolge des Generalsekretärs vorgestellt, und natürlich hat sich hierbei für mich aufgrund meiner eigenen politischen Einstellung rasch ein Favorit herauskristallisiert. Dennoch blieb die Episode im Hinblick auf die Auswirkungen, wenn die eine oder eben die andere Person die Wahl gewinnt, etwas gar vage. Sofern ich es richtig verstanden habe, dass diese Art der Programmierung nur bei In Vitros funktioniert, unterläuft man damit zudem auch die Kritik an ihrer Verfolgung, da diese Vorgehensweise dann auf einem konkreten Verdacht fußen würde. Positiv fand ich in erster Linie die Offenbarung des Drahtziehers hinter den Anschlägen, nicht zuletzt, als mich diese doch ziemlich überraschte, da Chaput für mich ein überaus überzeugender roter Hering war. Im Hinblick auf diesen Twist fand ich auch den Ausgang der Wahl überaus spannend. Und die Andeutung, dass einzelne Menschen auf der Erde von der Bedrohung durch die Chigs wussten, war ein höchst interessantes Teilchen im sich fortlaufend zusammensetzenden Puzzle.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox Television)







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