Star Trek: Discovery - 4x12: Spezies 10-C
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Episodenbild (c) Paramount+

Originaltitel: Species 10-C
Episodennummer: 4x12
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 10. März 2022 (Paramount+)
Erstausstahlung D: 11. März 2022 (Pluto TV)
Drehbuch: Kyle Jarrow
Regie: Olatunde Osunsanmi
Hauptdarsteller: Sonequa Martin-Green als Michael Burnham, Doug Jones als Saru, Anthony Rapp als Paul Stamets, Wilson Cruz als Hugh Culber, Blu del Barrio als Adira Tal, David Ajala als Cleveland "Book" Booker.
Gastdarsteller: Tig Notaro als Jett Reno, Shawn Doyle als Dr. Ruon Tarka, Chelah Horsdal als Laira Rillak, Tara Rosling als President T'Rina, Annabelle Wallis als Zora, Hiro Kanagawa als Dr. Hirai, Phumzile Sitole als General Ndoye, Emily Coutts als Lt. Cmdr. Keyla Detmer, Patrick Kwok-Choon als Lt. Cmdr. Gen Rhys, Oyin Oladejo als Lt. Cmdr. Joann Owosekun, Sara Mitich als Lt. Cmdr. Nilsson, Orville Cummings als Lt. Christopher, David Benjamin Tomlinson als Lt. jg Linus, Jahkeil Goldson als Science Officer, Fabio Tassone als Book's Ship Computer u.a.


Kurzinhalt: Die U.S.S. Discovery hat das Hyperfeld von Spezies 10-C erreicht. Man schickt ein paar Drohnen aus, um jenes Pheromon zu versprühen, welches für friedliche Absichten steht. Als Reaktion darauf werden zuerst die Drohnen und schließlich das Schiff von langen Tentakeln ins Feld geholt. Dort versucht Spezies 10-C dann offenkundig, mit ihnen in Kontakt zu treten. In der Shuttlebucht versammelt sich daraufhin ein Team aus Offizieren und Delegierten, um die Sprache der Spezies zu knacken. Es bleiben nur wenige Stunden, bis die DMA die Erde und Vulkan erreicht, dementsprechend drängt die Zeit. In einer Mischung zwischen den Pheromonen und Lichtsignalen liegt dann schließlich der entscheidende Schlüssel, um ihre Sprache zu enträtseln. Als man es schafft, tatsächlich eine Nachricht an Spezies 10-C zu senden, schicken diese eine Art Kapsel, offenkundig als Einladung, um direkter mit ihnen in Kontakt zu treten. Michael, Saru, Laira und T'Rina nehmen die Einladung an. Indes werden Tarka und Booker regelmäßig von General Ndoye über die Vorgänge an Bord der Discovery informiert. Tarka gelingt es schließlich, seine Vorbereitungen abzuschließen: Er wäre nun soweit, die DMA auszuschalten. Was er Book jedoch nicht verrät: Sein Plan wurde nicht nur die DMA, sondern das gesamte Hyperfeld – und damit auch Spezies 10-C – vernichten…

Review: Episodenbild (c) Paramount+ Wie heißt das englische Sprichwort so schön: "Fool me once, shame on you, fool me twice, shame on me." Eben daran musste ich unweigerlich beim Handlungsstrang rund um Tarka und Book denken, wo sich im Wesentlichen die Ereignisse aus "Rubikon" wiederholten: Es gelingt jemandem (dort Burnham, hier Reno) Cleveland davon zu überzeugen, von ihrem Plan abzulassen, er stimmt zu – nur um sich von Ruon Tarka überwältigen/austricksen zu lassen. Ich meine, echt jetzt? Immerhin ist das sein Schiff. Man sollte meinen, in Anbetracht der damaligen Ereignisse hätte er sich darauf vorbereitet, dass Tarka vielleicht nicht einfach so klein bei gibt. Aber, natürlich: Wäre es ihm gelungen, hätten wir nun vor dem Staffelfinale keine irrsinnig spannende Ausgangssituation, wo wieder einmal das Schicksal von mehreren Zivilisationen (inklusive Erde und Vulkan; die Macher trauen den Zuschauern offenbar nicht ausreichend Empathie zu, als dass es genügen würde, nur Spezies 10-C zu bedrohen) auf dem Spiel steht. Ich bin echt gespannt, zu erfahren, ob es ihnen gelingen wird, die Katastrophe zu verhindern! Nicht.

Die Haupthandlung an Bord der Discovery rund um die Kontaktaufnahme mit Spezies 10-C ist zwar ungleich gelungener, jedoch auch nicht frei von Problemen. So fühlte ich mich an zwei bekannte "Science Fiction"-Filme erinnert, und wo ich ihnen die Wassertentakeln vielleicht noch als bewusste Hommage an "Abyss" durchgehen lassen würde, wirkte alles rund um den Kommunikationsversuch – vom Aufbau mit der offenen Wand vor der sie stehen, den Wolken hinter denen sich die Wesen verstecken, die Kontaktaufnahme an sich, sowie dann die Kapsel – extrem von "Arrival" abgekupfert. Zudem fand ich diesen Handlungsstrang wieder einmal zu ausgedehnt. Vor allem aber war der Verlauf der Story, im Hinblick darauf, dass Tarka natürlich alles vermasseln wird, extrem vorhersehbar. Und doch muss ich der Haupthandlung rund um die Kontaktaufnahme mit Spezies 10-C immerhin attestieren, (endlich) wieder einmal "Star Trek" in Reinkultur gewesen zu sein. Ich hatte von Beginn an die Hoffnung, dass das Volk mit der DMA keine bösen Absichten verfolgte, und dass sich das hier nun bestätigt, fand ich wunderbar. Generell, so "inspiriert" das alles auch gewesen sein mag, kam bei den Kommunikationsversuchen teilweise ein herrlicher "sense of wonder" auf. Zumal es auch rund um die Szenen in der Hangarbucht ein paar optisch wirklich nette Momente gab. Schön auch, wie hier alle wieder zusammenarbeiten, um das Rätsel zu knacken, statt dass alles nur an einer Person (zumeist Burnham) hängen würde (auch wenn die hier natürlich dann den entscheidenden Input liefern darf, mit der Kombination aus Pheromon- und Lichtsignalen). Und die Inszenierung von Olatunde Osunsanmi war – vom Einstieg auf der Brücke abgesehen, wo die Kamera wieder einmal hektisch von einer Person zur nächsten flog – deutlich ruhiger und klassischer als zuletzt, was ich ebenfalls sehr begrüßte. Aber auch wenn die Episode insgesamt wieder besser gewesen sein mag als die letzten, ging mir letztendlich auch hier wieder zu wenig weiter. Die letzten sechs Episoden der Staffel auf drei zu kürzen (und so wie Picard auf "nur" zehn Folgen zu gehen) hätte der vierten "Discovery"-Staffel gut getan.

Fazit: Episodenbild (c) Paramount+ Vom Ansatz her war "Spezies 10-C" wirklich gut – in Verbindung mit der Umsetzung ergibt sich dann aber leider ein doch eher mittelmäßiger Eindruck. So fand ich es sehr schwach – und zweckmäßig – wie sich Booker hier zum zweiten Mal von Tarka austricksen lässt. Nach wie vor kommt rund um die Bedrohung nicht wirklich Spannung auf. Ich fand "Spezies 10-C" zudem enorm vorhersehbar, und so wie die Episoden zuvor zu ausgedehnt; die vierte Staffel hätte in meinen Augen enorm von einer strafferen Erzählweise profitieren können. Vor allem aber störte ich mich daran, dass das ganze Setting rund um die Kontaktaufnahme enorm von "Arrival", nun, nennen wir es freundlicherweise "inspiriert", war. Demgegenüber steht der Inhalt, der mir grundsätzlich echt gefallen konnte. Die Idee der Kommunikation mit einer derart außerirdischen Spezies, wie man sich langsam annähert, und vor allem auch die Offenbarung, dass diese mit der DMA kein Leid verursachen wollten. Vor allem aber muss ich "Spezies 10-C" zugestehen, sich nach klassischer "Star Trek"-Unterhaltung angefühlt zu haben. Und es ist nun wahrlich schon sehr lange her, dass ich das zuletzt über "Discovery" sagen konnte.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Paramount+)







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