Jeremiah - 1x07: Im Reich der Rosen
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Episodenbild (c) MGM/Showtime

Originaltitel: City of Roses
Episodennummer: 1x07
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 12. April 2002
Erstausstrahlung D: 08. Februar 2004
Drehbuch: Sam Egan
Regie: James Head
Besetzung: Luke Perry als Jeremiah, Malcolm-Jamal Warner als Kurdy, Peter Stebbings als Markus Alexander, Byron Lawson als Lee Chen, Ingrid Kavelaars als Erin, Kandyse McClure als Elizabeth, Saraphina Joachim als Meaghan, Karen Malina White als Rickie, Katelyn Wallace als Lydia, Michael Adamthwaite als Skinhead, Jodie Graham als Skinhead, Dominika Juillet als Chloe, Brenda Crichlow als Kurdy's Mother, Malik McCall als Kurdy's Father, Robert Moloney als Farralon, Chaynade Knowles als Young Ricki, Kayden Porbeni als Young Kurdy u.a.

Kurzinhalt: Auf dem Weg zurück nach Thunder Mountain hören Jeremiah und Kurdy die Hilferufe einer Frau, die von einer Gang gefangengenommen wurde. Jeremiah erkennt ihr Zeichen wieder; es scheint sich um die gleiche Bande zu halten, die damals auch seinen Bruder umgebracht hat. Insofern lässt er es nicht einfach nur dabei bewenden, die Frau zu befreien, und die Bandenmitglieder auf der Ladefläche ihres Lastwagens einzusperren, sondern er leitet auch Abgase in den Laderaum. Als Kurdy dies sieht, stellt er seinen Partner zur Rede. Er kommt jedoch gar nicht dazu, seine Vorgehensweise lange zu hinterfragen, gelingt es der Gang doch ohnehin, die Tür aufzubrechen. Wieder zurück in Thunder Mountain, übergibt man Marcus Alexander die Blutprobe, die man zuvor dem – verstorbenen – Versuchskaninchen für einen Impfstoff gegen den großen Tod entnommen hat. Doch Marcus meint, dass sie in der Basis damit nichts anfangen, und schickt die beiden los, um den Wissenschaftler zu finden, der das Vakzin entwickelt hat. Auf dem Weg dorthin seilt sich Kurdy jedoch ab; die kürzliche Begegnung mit der Gang hat bei ihm eine Erinnerung aus seiner Kindheit wieder zum Vorschein gebracht. Um deren Bedeutung zu ergründen, sucht er jene Wohnung auf, in der er aufgewachsen ist…


Review: Episodenbild (c) MGM/Showtime Mit "Im Reich der Rosen" kehren wir nun nach längerem wieder einmal nach Thunder Mountain zurück, was uns auch ein Wiedersehen mit den meisten der dort bislang etablierten Figuren – inklusive Marcus, Erin, Meaghan und Elizabeth beschert (während von Sarah nach wie vor jede Spur fehlt; eine kurze IMDB-Recherche hat ergeben, dass Tricia Helfer nur im Pilotfilm auftrat, und somit Ingrid Kavelaars wenn schon nicht ihre Rolle so doch zumindest ihre Funktion in der Geschichte übernommen hat). Damit einhergehend wird hier nun auch der fortlaufende Handlungsstrang rund um eine mögliche Rückkehr des großen Todes wieder stärker aufgegriffen (wenn dieser durchaus auch in den letzten Episoden präsent war). Jeremiah führt dies in weiterer Folge zu einer Basis, wo er auf jenen Wissenschaftler trifft, der den Impfstoff entwickelt hat – der nur leider im Fall von Tanner zu starker Tumorbildung und letztendlich dem Tod führte. Noch interessanter als dies fand ich aber so Kleinigkeiten wie das "V" auf dem Monitor, die andeuten, dass die Gruppe aus dem Valhalla-Sector kommen oder zumindest mit ihm in Verbindung stehen könnten. Solch kleine Details finde ich immer sehr spannend, und sie zeugen auch von Sorgfalt und Vorausplanung.

Der Schwerpunkt liebt bei "Im Reich der Rosen" aber eindeutig auf Jeremiahs Begleiter Kurdy, und ganz ehrlich, das war schön langsam auch Zeit, hatten wir bislang doch erst relativ wenig über ihn erfahren. Hier unternehmen wir gemeinsam mit der Figur eine Reise in ihre – verdrängte – Vergangenheit. Die bruchstückhaften Erinnerungen, wie er sich im Schrank versteckt, gingen mir dabei durchaus nahe. Letztendlich zeigt sich jedoch, dass sich der Moment etwas anders abgespielt hat, als von seiner damaligen Babysitterin gedacht, und in den dazwischenliegenden Jahren auch von ihm angenommen. Denn ja, sein Vater hat nach einem Streit seine Mutter erschossen – im Streit ging es aber eben darum, dass sie angefleht hat, ihr Leben zu beenden, da sich beide mit dem großen Tod angesteckt hatten. Der vermeintliche Akt der Gewalt war somit vielmehr ein Akt der Gnade. Ich fand diese Szenen zwischen Kurdy und Rickie jedenfalls sehr gelungen. Aber auch alles rund um Chloe, die man zu Beginn aus den Händen der Gang rettet, war sehr eindringlich. Was jedoch die Frage nach Jeremiahs Mordversuch bei ihrer Rettung betrifft, muss ich gestehen, entgegen meiner allgemeinen politischen Einstellung definitiv eher auf Jeremiahs Seite gestanden zu sein. Immerhin befinden wir uns in der Welt von "Jeremiah" in einer Ausnahmesituation, die mit unserer (mehr oder weniger) zivilisierten Welt nicht zu vergleichen ist. Es gibt kein Gesetz, keine Polizei, kein Gericht, keine Strafe, keine Gefängnisse. Unter diesen sehr speziellen Umständen halte ich Jeremiahs Vorgehensweise nicht nur für vertretbar, sondern für geradezu notwendig, um die letzten Überreste der Zivilisation vor diesen zerstörerischen Einflüssen zu beschützen. Der Punkt ist nur: Ich hatte den Eindruck, dass die Episode eigentlich wollte, dass ich in dieser Frage auf der Seite von Kurdy stehe, und man Jeremiahs brutale Vorgehensweise eigentlich verdammen wollte. Falls ja, ist dieser Schuss in meinem Fall allerdings nach hinten losgegangen.

Fazit: Episodenbild (c) MGM/Showtime Nachdem Jeremiahs Vorgeschichte bereits in den Pilotfolgen dargebracht wurde, wirft man hier nun auch (endlich) einen Blick in die Vergangenheit seines treuen Begleiters Kurdy. Dabei fand ich nicht nur die Auflösung des genauen Kontexts seiner Erinnerungen sehr gelungen, sondern vor allem auch den Ansatz, dass wir aufgrund seiner bruchstückhaften Erinnerung seine Vergangenheit zusammen mit ihm ergründen. Sehr gelungen fand ich auch alles rund um Chloe, wobei ich zugeben muss, in der Diskussion rund um Jeremiahs Angriff auf die Gang eher auf seiner als auf Kurdys (moralischerer) Seite gestanden zu haben. Die fortlaufende Handlung machte hier ebenfalls wieder ein paar kleine, interessante Schritte vorwärts. Und die Rückkehr nach Thunder Mountain – nachdem wir nun schon mehrere Episoden lang auf die Location verzichten mussten – fand ich ebenfalls nett. Somit hat Sam Egan nach seiner ersten, aus meiner Sicht noch eher durchschnittlichen Folge, mit "Im Reich der Rosen" einen soliden Beitrag zur Serie abgeliefert.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/Showtime)







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