Star Trek: Prodigy - 1x06: Kobayashi
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Episodenbild (c) Paramount+

Originaltitel: Kobayashi
Episodennummer: 1x06
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 06. Januar 2022 (Paramount+)
Erstausstahlung D: noch nicht bekannt
Drehbuch: Aaron J. Waltke
Regie: Alan Wan
Besetzung: Brett Gray als Dal R'El, Ella Purnell als Gwyn, Rylee Alazraqui als Rok-Tahk, Jason Mantzoukas als Jankom Pog, Angus Imrie als Zero, Dee Bradley Baker als Murf, Jimmi Simpson als Drednok, John Noble als The Diviner, Kate Mulgrew als Hologram Janeway, Robert Beltran als Captain Chakotay, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, René Auberjonois als Odo, James Doohan als Scotty, Nichelle Nichols als Uhura, Leonard Nimoy als Spock, Bonnie Gordon als Ship Computer u.a.


Kurzinhalt: Um allen zu zeigen, dass er zu recht der Captain der Protostar ist, startet Dal eine Trainingssimulation im Holodeck. Allerdings handelt es sich dabei just um das unbesiegbare Kobayashi Maru-Szenario. Mit der Hilfe von den Hologrammen einiger legendärer Offiziere der Sternenflotte versucht er wieder und wieder, die Simulation zu gewinnen, scheitert jedoch immer daran, die Kobayashi Maru und/oder die Enterprise D, die er befehligt, zu retten. Währenddessen rutscht Gwyn in eine Krise, da sie nun weiß, dass ihr Platz nicht bei ihrem Vater ist, sie aber auch an Bord der Protostar keinen solchen für sich sieht. Der Rest der Crew versucht indes, mit Hilfe des Hologramms von Kathryn Janeway herauszufinden, worin denn eigentlich die ursprüngliche Mission der Protostar bestand…

Review: Meine Pause war nun doch kürzer als gedacht, habe ich doch beschlossen, die kleine Lücke bis "Picard" und "Discovery" kurzzeitig parallel laufen ebenfalls mit "Star Trek" zu befüllen; und im Gegensatz zu den beiden Serien, von denen ich nicht viel halte, mit echtem, gutem "Star Trek". Dies gilt nicht nur für "Prodigy" im Allgemeinen, sondern ganz besonders auch für "Kobayashi", dass mit seinen zahlreichen Referenzen auf die früheren Serien fast schon wie eine (etwas) ernstere Variante von "Lower Decks" wirkte. Angefangen beim Spiel, dass Dal zu Beginn spielt, über die Gastauftritte alter Figuren auf dem Holodeck (wo man mit Ausnahme von Gates McFadden – notgedrunden – auf Archivaufnahmen zurückgriff), der Rückkehr der guten alten Enterprise D, dem wohlbekannten Kobayashi Maru-Szenario, bis hin zum Auftritt von Captain Chakotay am Ende. All das war wunderbar, wobei ich vor allem auch die Verwendung alter Dialogzeilen bei Spock, Uhura, Scotty und Odo hervorheben will. Zwar wunderte ich mich aufgrund des hochauflösenden und klar klingenden Tons auf der Blu-Ray ein bisschen über die "kratzenden" Stimmen, davon abgesehen war das aber wunderbar, wie man sich jeweils die genau passenden Textzeilen aus verschiedenen Serien und Filmen herausgepickt hat. Und doch war "Kobayashi" mehr als nur eine nostalgische Fingerübung. So etabliert man hier einerseits das Mysterium rund um die U.S.S. Protostar – da sich selbst das Hologramm von Captain Janeway nicht mehr an deren Mission erinnern kann. Und auf der anderen Seite stehen die individuellen Krisen von Gwyn und Dal im Mittelpunkt. Erstere, da sie nicht mehr weiß, wo sie hingehört, und auf der Protostar auch nicht wirklich einen Platz – und eine Funktion – für sich sieht. Letzterer, da die Crew es zunehmend hinterfragt, dass er sich selbst zum Captain berufen hat, und er es ihnen zeigen – und damit auch sich selbst beweisen – will. Blöd nur, dass er sich dafür just das Kobayashi Maru-Szenario auswählt, in dem es eben darum geht, wie man mit der Situation umgeht, das man aber eigentlich gar nicht gewinnen/bezwingen soll. Sein kontinuierliches Scheitern löst dann in ihm selbst zunehmend Zweifel auf – und führt dazu, dass er am Ende eine wichtige Lektion lernt (die ihm just von Holo-Spock vermittelt wird). Einzig die Szenen rund um Murf hätte ich nicht wirklich gebraucht, bzw. waren mir zu sehr auf kindliche Gemüter zugeschnitten. Davon abgesehen war "Kobayashi" aber "Star Trek" in Topform – und einer Qualität, von der "Discovery" und "Picard" leider überwiegend nur träumen können.

Fazit: Episodenbild (c) Paramount+ Das war wirklich spitze. Die Idee, das Kobayashi Maru-Szenario – für sich genommen ja schon interessant genug – mit legendären Sternenflottenoffizieren zu füllen, und uns so ein Wiedersehen und -hören mit Spock, Dr. Crusher, Odo, Uhura und Scotty zu gönnen, war wunderbar. Darüber hinaus war es auch sehr gut umgesetzt, mit den Archivaufnahmen, auf die man zurückgegriffen hat (lediglich über die teils schlechte Audioqualität wunderte ich mich, vor allem auch im Hinblick auf den glasklaren hochauflösenden Klang der Blu-Rays). Aber auch das hier vorgestellte Mysterium rund um die Protostar spricht mich an. Vor allem aber gefielen mir die beiden Handlungsstränge rund um Gwyn auf der einen und Dal auf der anderen Seite, die beiden mit ihren inneren Dämonen – und dem Gefühl, nicht gut genug zu sein – zu kämpfen haben. Einzig der Animationsstil ist – insbesondere bei den Figuren – nach wie vor nicht ganz meins, und verhindert somit eine noch höhere Wertung. Rein inhaltlich betrachtet war das aber eine der besten "Star Trek"-Folgen seit langem.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2021 Paramount+)







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