The Book of Boba Fett - 1x07: Kapitel 7
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel: Chapter Seven: In the Name of Honor
Episodennummer: 1x07
Bewertung:
Weltweiter Internet-Release: 09. Februar 2022
Drehbuch: Jon Favreau
Regie: Robert Rodriguez
Besetzung: Temuera Morrison als Boba Fett, Ming-Na Wen als Fennec Shand, Pedro Pascal als The Mandalorian, Sophie Thatcher als Drash, Jordan Bolger als Skad, Corey Burton als Cad Bane, Amy Sedaris als Peli Motto, David Pasquesi als Mok Shaiz's Majordomo, Carey Jones als Black Krrsantan, Matt Berry als 8D8, Robert Rodriguez als Mayor Mok Shaiz, Phil LaMarr als Pyke Boss, Frank Trigg als Gamorrean Guard, Collin Hymes als Gamorrean Guard, Barry Lowin als Garfalaquox, W. Earl Brown als Weequay Proprietor, Karisma Shanel als Jo u.a.

Kurzinhalt: Boba Fett, Fennec Shand und Din Djarin bereiten sich in Mos Espa auf die Ankunft der Armee des Pyke-Syndikats vor. Zwar haben sie mit Black Krrsantan und den Mods auch noch ein paar weitere Verbündete auf ihrer Seite, ohne Verstärkung aus Freetown haben sie gegen den drohenden Ansturm der Pyke-Truppen keine Chance. Da schreitet auf einmal der Kopfgeldjäger Cad Bane durch die Straßen Mos Espas auf ihren Unterschlupf zu. Boba Fett tritt heraus, um sich mit ihm zu unterhalten, woraufhin Bane ihm ein letztes Angebot der Pykes unterbreitet: Wenn er und seine Verbündeten jetzt abziehen, wird man sie ungehindert gehen lassen. Auf Unterstützung aus Freetown brauchen sie indes nicht zu hoffen, hat Bane doch Cobb Vanth erschossen. Boba, Fennec und Din beraten, was sie nun tun sollen. Doch niemand von ihnen ist bereit, einfach so aufzugeben, und die Bevölkerung von Mos Espa sich selbst zu überlassen, bzw. dem Wohlwollen der Pykes auszuliefern. Und so stürzt man sich, trotz deutlicher Unterzahl, in die Schlacht…


Review: Episodenbild (c) Disney+ Gleich zu Beginn der Episode wird aufgedeckt, dass die Pykes hinter dem Massaker an den Sandleuten steckten. Wobei ich "aufgedeckt" in diesem Fall für einen überaus dehnbaren Begriff halte, weil eigentlich war das von vornherein klar? Tatsächlich hat mich die Erkenntnis kurz darauf, als Bane Fett in dieses Wissen einweiht, insofern erschüttert, als ich eigentlich davon ausging, dass man uns zumindest hier nun, im vorerst letzten Kapitel, offenbaren würde, dass Boba Fett eben genau deshalb Jabbas bzw. Bib Fortunas Nachfolge antreten wollte, um die Pyke für dieses Abschlachten bezahlen zu lassen. Stattdessen erfährt er es hier auch erst; und so bleibt der Grund für seine Rückkehr nach Tatooine, deinen Mord an Bib Fortuna, und seinem Ziel, sich zum nächsten großen Gangsterboss des Planeten aufzuschwingen, weiterhin ein Rätsel. Wenig überraschend war auch die Rückkehr von Grogu; es war klar, und ich habe meine Enttäuschung darüber ja bereits im Review zur letzten Folge ausreichend klargemacht (erschwerend kommt hinzu, dass es unverantwortlich scheint, dass Luke ihn mit seiner Fähigkeit untrainiert in die Welt lässt). Nun da auch klar ist, dass die Astromech-Kuppel für ihn gedacht ist, frage ich mich zudem, wo Din Djarin in seinem supertollen (auf längeren Reisen aber wohl nicht ganz so bequemen) Schiff allfällige Gefangene transportieren will – oder gedenkt er etwa, den Job als Kopfgeldjäger an den Nagel zu hängen?!

Aber auch von diesen Punkten abgesehen war ich von "Kapitel 7" nicht sonderlich begeistert. Es ist mindestens so erstaunlich wie problematisch, dass "The Book of Boba Fett" für mich – und geht man nach der IMDB-Wertung auch der Mehrheit der Zuschauer – immer dann am besten funktioniert hat, wenn die Titelfigur gar nicht oder maximal am Rande in Erscheinung trat. Hier hingegen ist Boba Fett – wenn auch nach wie vor unterstützt von Din Djarin – wieder im Mittelpunkt des Geschehens, und ich weiß auch nicht, mich wollte die Folge einfach nicht so recht ansprechen. Immerhin, die Action war diesmal etwas interessanter und auch besser inszeniert als noch bei "Kapitel 3" (ebenfalls von Robert Rodriguez inszeniert), wobei natürlich insbesondere der Einsatz des Rancors hervorsticht. Wobei ich wiederum die stellenweisen Zeitlupen-Einlagen eher störend und als doch sehr "Star Wars"-untypisch empfand. Generell ist es "The Book of Boba Fett" leider nicht gelungen, mich eine Verbindung zur Hauptfigur oder die Bewohner von Mos Espa, für die er kämpft, aufbauen zu lassen, so dass sich den Kampf letztendlich als recht unbeteiligter Beobachter verfolgte. Schade auch, dass Fennec Shand hier so an den Rand gedrängt wurde; während ich es wiederum sehr seltsam fand, dass es dann just sie war, welche die Pykes ausschaltete. Denn das wiederum hätte ich Boba Fett überlassen (da er aufgrund der von ihnen verantworteten Abschlachtung der Tuskens, im Gegensatz zu ihr, eine emotionale Verbindung zu ihnen hatte). Dafür hätte ich wiederum Shand oder Djarin gegen Cad Bane antreten lassen. Apropos Bane: So sehr ich Status Quo-Veränderungen in meinen Serien ja auch schätze, aber um den tat es mir leid. Definitiv einer der denkwürdigeren Bösewichte dieser "Star Wars"-Ära, der sich ruhig noch länger darin tummeln und sein Unwesen hätte treiben dürfen. Insgesamt klingt das zwar nun schon wieder schlimmer, als es war. Mich hat "Kapitel 7" zumindest nicht gelangweilt, und es gab schon vereinzelte nette Momente. Abseits der "Mandalorian"-Fortsetzungsfolgen war dieser Ableger seiner Vorlage aber weit unterlegen.

Fazit: Episodenbild (c) Disney+ "The Book of Boba Fett" beweist wieder einmal sehr gut, dass es letzten Endes auf die Story ankommt. Denn so wie "The Mandalorian" kann man auch der zweiten "Star Wars"-Realserie in produktionstechnischer Hinsicht nicht den geringsten Vorwurf machen. Ok, vielleicht mit Ausnahme der für "Star Wars" doch sehr untypischen Zeitlupeneinlagen, die ich etwas gewöhnungsbedürftig (wenn nicht gar störend) fand. Aber sonst? Locations (egal ob real oder digital), Effekte (nicht zuletzt der Rancor), Masken, Kostüme, Musik, Soundeffekte und so weiter – alles auf höchstem Blockbuster-Niveau. Abseits jener Episoden, die an die zweiten "Mandalorian"-Staffel anknüpfte, war "The Book of Boba Fett" storytechnisch aber halt leider eine überaus dünne Angelegenheit. Das Hauptproblem, welches die Serie bis zuletzt nicht in den Griff bekam, war für mich dabei, dass Boba Fetts Motivation vage blieb. Warum er das tut, was er tut, ist mir jetzt immer noch so wenig klar wie nach "Kapitel 1". Zumal die Serie ja sogar die Chance verspielt, uns diese rückblickend zu offenbaren, dahingehend, dass Fett wusste, dass die Pykes hinter dem Massaker an den Sandleuten stecken. Da ich darüber hinaus keine Verbindung zu den Figuren empfand, verfolgte ich auch dieses Finale wieder mit nur sehr verhaltenem Interesse. Auf die "echte" Fortsetzung von "The Mandalorian" freue ich mich zwar, trotz meiner Enttäuschung auf Grogus Rückkehr, nach wie vor; weitere Kapitel aus dem Buch von Boba Fett halte ich hingegen für doch eher entbehrlich.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Disney+)







Kommentare (1)
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1. 12.02.2022 19:11
 
Ich denke das Blinken und Piepen am niedergestreckten Bane ist ein deutlicher Hinweis, dass dessen „Tod“ nicht von Dauer sein wird 
Das macht die Sache aber auch nicht besser, weil es wieder nur ein billiger Kniff war, so zu tun als ob auch beliebte Charaktere vor nichts sicher wären, nur um es dann wieder rückgängig zu machen. So wie eben alle „Entwicklungen“ beliebig vor-u. wieder zurückgespult werden (Grogu). Da frage ich mich, ob eine Geschichte ohne Konsequenzen nicht sinnlos ist…
 

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