The Expanse - 6x04: Kriegstrommeln
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Episodenbild (c) SyFy

Originaltitel: Redoubt
Episodennummer: 6x04
Bewertung:
Weltweise Internet-VÖ: 31. Dezember 2021 (Amazon Prime)
Drehbuch: Dan Nowak
Regie: Anya Adams
Hauptdarsteller: Steven Strait als James Holden, Dominique Tipper als Naomi Nagata, Wes Chatham als Amos Burton, Frankie Adams als Roberta 'Bobbie' Draper, Nadine Nicole als Camina Drummer, Cara Gee als Clarissa Mao, Keon Alexander als Marco Inaros, Jasai Chase Owens als Filip Inaros, Shohreh Aghdashloo als Chrisjen Avasarala.
Gastdarsteller: Kathleen Robertson als Rosenfeld Guoliang, Anna Hopkins als Monica Stuart, Joanne Vannicola als Nico Sanjrani, Ted Dykstra als Gareth, Stuart Hughes als Liang Walker, Krista Bridges als Admiral Kirino, Vanessa Smythe als Michio, Samer Salem als Josep, Adrian Pavone als Crawling to Safety Martian, Adrienne Kress als Distraught Mom, Ava Cheung als Distraught Daughter, Carlos Gonzalez-Vio als Cortazar, Chantele Francis als Laconian Civilian #1, Conrad Coates als Admiral Sidiqi, Craig Arnold als Lt. Hannu, Daniel Jun als Gary, Derick Agyemang als Wounded MCRN Martian, Dianne Aguilar als Dot, Dylan Taylor als Admiral Duarte, Emmanuel John als Pella Officer, Emma Ho als Cara u.a.


Kurzinhalt: Clarissa informiert Amos darüber, dass der Torpedo, den sie auf die Paella abfeuerten, nicht etwa eine Fehlfunktion hatte, sondern von Holden kurz vor dem Einschlag entschärft wurde. Dieser stellt ihn daraufhin zur Rede, doch Jim hält sich ihm gegenüber im Hinblick auf seine Beweggründe bedeckt. Als er kurz darauf auch Naomi einweiht, wird klar, dass es in erster Linie an Filip lag, und Holden nicht die Person sein wollte/konnte, die ihren Sohn auf dem Gewissen hat. An Bord der Paella wurde Filip indes, nachdem er sich nach dem katastrophal verlaufenden Kampf mit der Rocinante offen gegen seinen Vater gestellt hat, zum Reparaturdienst versetzt. In dieser Funktion ist es schließlich auch an ihm und seinem Kollegen, den nicht explodierten Torpedo zu bergen – wo auch für sie deutlich wird, dass dieser bewusst entschärft wurde. Da er mit einem Atomsprengkopf ausgestattet war, kann sich Marco Inaros somit über eine neue, mächtige Waffe in seinem Arsenal freuen. Auf Ceres spannt indes Asavarala Monica Stuart dazu ein, um die öffentliche Meinung im Gürtel auf ihre Seite zu ziehen. Und zusammen mit einem befreundeten Kommandanten startet Camina Drummer den Angriff auf den Versorgungsposten von Marco Inaros…

Review: Episodenbild (c) SyFy In meiner kurzen Inhaltsangabe nicht eingegangen bin ich wieder mal auf die Ereignisse auf Laconia – die sich so entwickeln, wie es sich für mich in der letzten Folge schon recht eindeutig abgezeichnet hat: Nachdem das Protomolekülwesen den kleinen Vogel geheilt hat, bringt das junge Mädchen nun auch ihren verstorbenen Bruder zu ihm, in der Hoffnung, dass es ihn wiederbeleben kann. Man scheint mir hier recht eindeutig auf eine ziemliche Katastrophe zuzusteuern – und ich bin schon gespannt, ob man im Verlauf der kurzen Staffel die Handlung dort auch wirklich abschließen wird, oder diese nicht vielleicht als potentieller Anknüpfungspunkt für ein allfälliges Spin-Off gedacht ist. Die nächsten zwei Wochen/Folgen werden es weisen. Trotz einem diesmal recht langen Prolog hinter dem Ring lag der Schwerpunkt aber auch bei "Kriegstrommeln" wieder bei den diversen Handlungssträngen im Gürtel – wobei mir diesmal ein bisschen das ganz große Highlight gefehlt hat. Drummers Angriff auf das Versorgungsschiff von Marco Inaros war wohl als genau dieses gedacht, und grundsätzlich ja eh ganz nett, konnte aber halt für mich mit – beispielsweise – dem Kampf zwischen der Rocinante und der Paella aus "Zeichen der Stärke", oder auch dem Angriff auf die Azure Dragon nicht ganz mithalten.

Am besten haben mir an "Kriegstrommeln" die Nachwehen von Holdens Entscheidung, den Torpedo zu entschärfen, gefallen – von der hier alle bis auf Bobbi Draper erfahren. Ich bleibe dabei, dass seine Entscheidung auf der einen Seite nachvollziehbar war – nicht zuletzt, als er Naomi das nicht auch noch antun wollte. Und ich fand auch die Aussage "Habe nie ein schlechtes Gewissen weil du nicht töten wolltest" sehr schön. Andererseits fürchte ich mich schon vor den Folgen, welche diese Entscheidung nach sich ziehen wird – gerade auch im Hinblick darauf, dass man Marco Inaros damit einen intakten atomaren Sprengkopf frei Haus geliefert hat. Gegen wen wird er diesen wohl einsetzen? Gegen die Schiffe am Ring? Gegen den Ring selbst? Oder vielleicht sogar die Rocinante? So oder so, irgendjemand wird wohl noch den Preis für Holdens Entscheidung (die aber in jedem Fall voll und ganz zu seinem Charakter so wie wir ihn seit mittlerweile über fünf Staffeln kennen passt) bezahlen. Davon bin ich nun umso mehr überzeugt, als Filip am Ende von "Kriegstommeln" eine neuerliche – und bedauerliche – Wende vollzieht. Während er nämlich zuletzt zunehmend eine kritische Haltung seinem Vater gegenüber einzunehmen schien – und ihm die Offenbarung, dass der Torpedo entschärft wurde, auch zum Nachdenken einlud – dürfte Camina Drummer mit ihrer Nachricht in den Gürtel bewirkt haben, dass sich Filip nun wieder voll und ganz hinter seinen Vater stellt. Insofern erfolgte dieser Angriff zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt – und könnte sich (so wie Holdens Entschärfung des Torpedos) als auch eine Tat herausstellen, die zwar gut gemeint war, jedoch noch unerwünschte, negative Folgen mit sich zieht. Relativ wenig gibt es indes zur Handlung rund um Ceres zu sagen, außer, dass Monica Stuart mit ihrem Bericht wohl dazu beitragen dürfte, dass sich die zuvor rührenden kritischen Stimmen (insbesondere aus der Mars-Navy) wieder beruhigen, und hinter Avasarala stellen. Ich hoffe jedoch, dass sich Crisjen in den letzten zwei Folgen nochmal so richtig auszeichnen wird können. Wie mich das derart rasch nahende Ende der Serie generell nach wie vor etwas besorgt. Aber schauen wir einfach, was uns in den nächsten beiden Wochen noch erwartet.

Fazit: Episodenbild (c) SyFy "Kriegstrommeln" war nicht mehr ganz so gelungen wie die Episoden davor; im Gegensatz zu diesen fehlte mir hier irgendwie der ganz große Höhepunkt. Drummers Angriff konnte diesbezüglich mit jenen aus den vorangegangenen Folgen nicht ganz mithalten. Am besten konnten mir noch die Nachwehen von Holdens Entschärfung des Torpedos gefallen. Auch wenn man seine Entscheidung nachvollziehen kann, beschleicht mich zunehmend das Gefühl, dass er diese noch bereuen und hier für noch ein teurer Preis zu zahlen sein wird. Und auch Filips Entwicklung am Ende der Folge erfüllte mich mit Sorge. Davon abgesehen tat sich hier meinem Empfinden nach aber nicht wirklich viel. Generell, so kurzweilig und unterhaltsam die sechste Staffel von "The Expanse" auch ist, wirkt sie auf mich bislang doch ein wenig inhaltsarm. Es tat sich bislang genau genommen noch nicht viel. Aber ich vermute mal, das ist der Vorlage geschuldet (in ein paar Monaten werde ich das beurteilen können). So oder so hoffe ich jedenfalls, dass es den Machern gelingen wird, der besten aktuell (noch) laufenden Science Fiction-Serie mit den nächsten beiden Episoden einen würdigen Abschluss zu bescheren, und im Vergleich zur doch eher nur soliden Folge "Kriegstrommeln" nochmal mindestens ein Schäufchen nachzulegen.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2021 Amazon Prime)








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