The Boys - 2x05: Wir müssen jetzt los
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Episodenbild (c) Amazon Studios

Originaltitel: We Gotta Go Now
Episodennummer: 2x05
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 17. September 2020 (Amazon Prime)
Drehbuch: Ellie Monahan
Regie: Batan Silva
Besetzung: Karl Urban als Billy Butcher, Jack Quaid als Hughie Campbell, Antony Starr als Homelander, Erin Moriarty als Starlight / Annie January, Dominique McElligott als Queen Maeve, Jessie T. Usher als A-Train, Laz Alonso als Mother's Milk, Chace Crawford als The Deep, Tomer Capon als Frenchie, Karen Fukuhara als Kimiko Miyashiro, Nathan Mitchell als Black Noir, Colby Minifie als Ashley Barrett, Aya Cash als Stormfront, Giancarlo Esposito als Stan Edgar, Shawn Ashmore als Man in Scrubs, Claudia Doumit als Victoria Neuman, Ann Cusack als Donna January, Greg Grunberg als Self As Agent Bill Pearson, Malcolm Barrett als Seth Reed, P.J. Byrne als Adam Bourke, Barbara Gordon als Judy Atkinson, Jordana Lajoie als Cherie, Nicola Correia-Damude als Elena, David Reale als Evan Lambert, Katy Breier als Cassandra, Goran Visnjic als Alastair Adana, Katie Couric als Katie Couric, Maria Menounos als Maria Menounos, Nancy O'Dell als Nancy O'Dell, John Thomas Gauthier als Big Sonofabitch u.a.

Kurzinhalt: In den Vought Studios wird der Superheldenfilm "Dawn of the Seven" gedreht. Queen Maeve fühlt sich dabei gedemütigt, da nun – nach ihrem Zwangs-Outing durch Homelander in der Talk-Show – auch im Film ihr Privatleben, und ihre sexuelle Orientierung, breitgetreten wird. Aber auch A-Train ist mit dem Drehbuch nicht glücklich, nimmt er in diesem doch Abschied von den Sieben – und die Parallelen dieser Szene zur Wirklichkeit, da Homelander ihn durch Shockwave ersetzen will, sind ihm nur allzu bewusst. Homelander steht indes vor einem PR-Desaster, als ein Handy-Video von einem Einsatz, bei dem er einen Superterroristen ermordet hat, zeigt, wie er dabei auch einen unschuldigen Zivilisten tötete. Diese Missachtung von menschlichen Kollateralschäden ruft die Kongressabgeordnete Victoria Newman auf den Plan, die eine Protestaktion gegen Superhelden anführt. Als Homelander dieser einen Besuch abstattet und versucht, die aufgebrachten Massen zu beruhigen, geht dies doch eher in die Hose – woraufhin er sich hilfesuchend an Stormfront wendet, die das Spiel mit den sozialen Medien beherrscht wie keine andere Superheldin. Butcher ist indes, nachdem Becca nicht mit ihm mitkommen wollte, desillusioniert. Er möchte aus dem Kampf gegen Vought und die Superhelden aussteigen. Dann bemerkt er jedoch, dass ihn Black Noir bis zum Haus seiner Tante gefolgt ist…


Review: Episodenbild (c) Amazon Studios Nachdem vor zwei Folgen noch über das Drehbuch diskutiert wurde, sind wir hier nun schon mitten in den Dreharbeiten zum Film "Dawn of the Seven". Die besagten Szenen haben mich als Film-Nerd insofern ein wenig irritiert, als zwischen fertigem Endprodukt (inklusive Nachbearbeitung, Schnitt und Musik – also so, wie das Filmmaterial wenn er dann mal ins Kino kommt, aussehen wird) und "Behind the Scenes"-Aufnahmen hin- und hergeschwenkt wird, was für mich irgendwie nicht so recht passen wollte. Die Überschneidungen zwischen Fiktion und Realität – angefangen bei Queen Maeves (erzwungenem, unfreiwilligen) Outing, über A-Trains bevorstehenden Ausstieg – gaben diesen Momenten dann aber doch nochmal einen eigenen Reiz. Vor allem mit Maeve litt ich doch ordentlich mit; zumal man beim psychopathischen Homelander einfach nie einschätzen kann, was er tun und wie er auf etwas reagieren wird. Sehr schön – und wichtig – fand ich zudem die Offenbarung, dass sie nicht etwa lesbisch, sondern bisexuell ist (weil gerade auch diese Gruppe wurde dann selbst als sich die Repräsentation homosexueller Figuren langsam zu bessern begann, lange übersehen). Und bei den Szenen darüber, wie sie sich in der Öffentlichkeit präsentieren soll, kam ich wieder mal nicht umhin, einen starken Bezug zur Realität zu sehen/vermuten, was die "Inszenierung" von Stars in der Öffentlichkeit betrifft (auch wenn ich den Eindruck gewinne, dass sich auch dies langsam bessert).

Generell finde ich die Dynamik innerhalb der Sieben, die sowohl durch den zunehmend austickenden Homelander, aber nicht zuletzt auch Neuzugang Stormfront, ordentlich durcheinandergewirbelt wird, immer spannender. Dazu trägt natürlich auch bei, dass die beiden (größten) Psychopathen der Truppe am Ende miteinander im Bett (also vorausgesetzt, sie haben dieses überhaupt verwendet) landen – was sich für mich nachdem ich erkannte, wie ähnlich sie sich sind, ja irgendwie schon abgezeichnet hatte (schrieb ich doch schon bei "Über den Hügel mit den Schwertern von tausend Männern", dass sich da zwei gefunden haben). Und auch der heftige Gegenwind, der Homelander – natürlich völlig zu Recht – entgegenschlägt, nachdem das Video seines Einsatzes an die Öffentlichkeit gelangt, sorgte für einige gute, starke Momente. Dass sich sein Abschlachten der Protestgemeinde aber nur als Vision herausgestellt hat, fand ich dann doch eher enttäuschend. Das war ein (zu) billiger Trick, den "The Boys" eigentlich nicht nötig hat. Und generell: So gelungen ich alles rund um die Superhelden (überwiegend) fand, die Story zu den Boys wollte mich diesmal irgendwie nicht so recht ansprechen. Alles rund um Butchers angeblichen Ausstieg war einfach von Anfang an nicht überzeugend. Auch das Mysterium rund um seinen Bruder, welches man hier aufbaut, interessiert mich jetzt nicht übermäßig. Vor allem aber fragte ich mich unweigerlich, warum Black Noir Butcher denn eigentlich verfolgt. Immerhin schuf dies aber eine nicht unspannende Belagerungssituation (wobei mir wiederum nicht klar war, warum sie das Anrücken der Einsatzkräfte nicht genutzt haben, um das Haus zu verlassen – in der Hoffnung, dass die Zeugen ihnen Schutz bieten würden; weil ursprünglich hatte ich ihren Plan genau so verstanden, und nicht, dass sie sich verschanzen – weil das schien einfach von vornherein zum Scheitern verurteilt), und sorgte nicht zuletzt für einen mitreißenden Showdown. Insgesamt war mir "Wir müssen jetzt los" aber im Vergleich zu den letzten beiden Folgen doch etwas zu arm an markanten Höhepunkten.

Fazit: Episodenbild (c) Amazon Studios "Wir müssen jetzt los" war gut, aber nicht überragend. Insbesondere die Umsetzung der Filmszenen hat mich irgendwie ein bisschen irritiert. Aber auch der Handlungsstrang der Boys fiel für mich – abseits des dann wieder packenden Showdowns – für mich ab. Und auf den billigen Trick rund um Homelanders Massenmord-Vision hätte ich auch lieber verzichtet. Gut gefiel mir die zunehmend angespannte Dynamik innerhalb der Superheldentruppe (die noch dazu durch Stormfront zunehmend aufgemischt wird), der immer unberechenbarer werdende Homelander, sowie die Parallelen zwischen Fiktion und Realität im Hinblick auf die Dreharbeiten zu "Dawn of the Seven". Mit dem sehr starken letzten beiden Folgen konnte "Wir müssen jetzt los" aber nicht ganz mithalten.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2020 Amazon Prime Video)








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