The Boys - 2x04: Es gibt nichts Vergleichbares auf der Welt
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Episodenbild (c) Amazon Studios

Originaltitel: Nothing Like It in the World
Episodennummer: 2x04
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 10. September 2020 (Amazon Prime)
Drehbuch: Michael Saltzman
Regie: Fred Toye
Besetzung: Karl Urban als Billy Butcher, Jack Quaid als Hughie Campbell, Antony Starr als Homelander, Erin Moriarty als Starlight / Annie January, Dominique McElligott als Queen Maeve, Jessie T. Usher als A-Train, Laz Alonso als Mother's Milk, Chace Crawford als The Deep, Tomer Capon als Frenchie, Karen Fukuhara als Kimiko Miyashiro, Nathan Mitchell als Black Noir, Colby Minifie als Ashley Barrett, Aya Cash als Stormfront, Elisabeth Shue als Madelyn Stillwell, Shantel VanSanten als Becca Butcher, Jessica Hecht als Carol, Abraham Lim als Kenji Miyashiro, Jordana Lajoie als Cherie, Dawnn Lewis als Valerie, Howard Campbell als Myron, Laila Robins als Grace Mallory, Maria Menounos als Maria Menounos, Ana Sani als Anika, Dan Darin-Zanco als Doppelganger, Mishka Thébaud als Shockwave, Nana Damptey als Young Valerie, Katy Breier als Cassandra, Julia Dyan als Elizabeth, Sana Asad als Gianna, Maddy Foley als Olive u.a.

Kurzinhalt: Obwohl er seinen Teil der Abmachung nicht einhalten konnte, erhält Butcher von Grace die Adresse jener Vought-Einrichtung, in der Becca mit ihrem Sohn Ryan festgehalten wird. Er findet daraufhin einen Weg, sich in die Anlage zu schleichen, und so kommt es zum lang ersehnten Wiedersehen der beiden Liebenden. Man schmiedet einen Plan, um Becca und Ryan herauszuschaffen – dann jedoch kommen Becca aufgrund der Bedrohung, die Homelander für sie alle darstellt, Zweifel. Homelander versucht indes, angestachelt von der Konkurrenz durch Stormfront, die Seven wieder stärker unter seine Kontrolle zu bringen. Der nach seinem Herzanfall sichtlich angeschlagene A-Train soll durch seinen Konkurrenten Shockwave ersetzt werden, und mit Starlight redet – nachdem diese sich zuvor nicht seinem Willen beugte und zögerte, Hughie zu töten – er ebenfalls ein ernstes Wort. Annie ist daraufhin so durch den Wind, dass sie die Flucht antritt – direkt in Hughies Arme. Der ist allerdings gerade dabei, mit Mother's Milk und Frenchie auf einen Roadtrip aufzubrechen, um sich auf die Spuren der frühen Superheldin Lady Liberty zu begeben…


Review: Episodenbild (c) Amazon Studios In "Es gibt nichts Vergleichbares auf der Welt" dreht sich alles um die Liebe. Sowohl in den (an "Harry und Sally" angelehnten) Interview-Einlagen (in denen es, wie sich am Ende herausstellt, darum geht, eine Frau für The Deep zu finden, mit der er sich für die Seven wieder rehabilitieren kann), dem Handlungsstrang rund um Becca und Billy, dem Roadtrip von Annie, Hughie, Mother's Milk (was sich nicht nur auf Annie und Hughie, sondern auch das Gespräch von Annie und Mother's Milk über ihre Väter bezieht), der Nebenhandlung rund um Frenchie und Kimiko – ja selbst bei Homelander, irgendwie. Wobei es in letzterem eher darum geht, sich selbst zu lieben, aber auch Narzissmus ist ja letztendlich eine (wenn auch verzerrte) Form der Liebe (wohlgemerkt: Ich spreche nicht davon, dass wir alle anstreben sollten, uns so zu lieben/akzeptieren, wie wir sind. Grundsätzlich ist das natürlich ein erstrebenswertes Ziel. Nur, wenn man so ein Soziopath wie Homelander ist, halt doch weniger). In weiterer Folge stellt uns "Es gibt nichts Vergleichbares auf der Welt" sowohl bei Billy und Becca als auch bei Annie und Hughie ein Happy End in Aussicht – nur um uns am Ende dann in beiden Fällen (zumindest vorerst) das Herz herauszureißen. Wie es aber ja auch eigentlich bei "The Boys" nicht anders zu erwarten war.

Am besten unterhalten fühlte ich mich vom Roadtrip mit Mother's Milk, Hughie und Annie. Vor allem die Szene, wo sie zusammen im Auto Billy Joels "We Didn't Start the Fire" singen, war ein echtes Highlight. Aber auch der Moment unmittelbar davor, wo das Lied von Starlight im Radio zu hören war, war amüsant. In weiterer Folge versöhnen sich Hughie und Annie dann wieder, doch wie gerade erwähnt sehen die Zukunftsaussichten für die beiden dennoch erstmal nicht sonderlich rosig aus. Sehr interessant war dann zweifellos auch die Offenbarung rund um Liberty (wo man, mit der Erzählung der afroamerikanischen Frau, im Kontext einer Superheldenserie auch rassistisch geprägte Polizeibrutalität thematisierte). Altert Stormfront langsamer, oder war sie für einige Jahrzehnte eingefroren? Man darf gespannt sein – wie auch darauf, wie der Wettstreit zwischen ihr und Homelander weitergehen wird. Aber auch der Handlungsstrang rund um Billy und Becca hatte es mir durchaus angetan. Ich war ja zu Beginn der Staffel doch ziemlich frustriert, dass man den Cliffhanger am Ende von Season 1 rund um die beiden nicht sofort auflöste, sondern uns diesbezüglich vertröstete. Umso erfreulicher, dass es hier nun endlich so weit war. Und: So sehr man den beiden natürlich ein Happy End gönnen würde, so kann man Beccas Argumentation doch auch nachvollziehen – und verstehen, dass sie sich, wenn sie zwischen Billy und Ryan wählen muss, für ihren Sohn entscheidet. Vor allem aber gefiel mir an ihren Szenen, dass wir Butcher, da wir ihn hier nun durch ihre Augen kennenlernten, mal in einem anderen Licht sahen. Ziemlich creepy fand ich dafür die Idee, für The Deep eine Frau zu casten – wie auch die Auswahl, die er getroffen hätte (was für mich seiner zuletzt im Mittelpunkt stehenden Rehabilitierung eher zuwiderlief). Noch gruseliger war aber natürlich alles rund um Homelander, der sich in einer wirklich argen Krise zu befinden scheint, und – nicht zuletzt aufgrund seiner Superkräfte, und was er dank dieser alles anrichten könnte – dringend psychologische Hilfe bräuchte. Jedenfalls darf man angesichts des Ausgangs seines Handlungsstrangs – wo er den Doppelgänger (was übrigens auch ziemlich creepy war, vor allem natürlich, als er die Gestalt von Homelander selbst annimmt) – ermordet, und meint, er bräuchte sonst niemandem – im Hinblick auf den weiteren Verlauf der Staffel mindestens so besorgt wie gespannt sein.

Fazit: Episodenbild (c) Amazon Studios In "Es gibt nichts Vergleichbares auf der Welt" drehte sich alles um die Liebe. Verlorene Liebe. Unerwiderte Liebe. Frische Liebe. Zum Scheitern verurteilte Liebe. Die Liebe für unsere Eltern, Kinder und andere Familienmitglieder, Freunde und Bekannte. Und – im Falle von Homelander – auch die Liebe, die wir für uns selbst empfinden; und welche bedenklich-überzogenen Formen diese annehmen kann. Und, wie bei "The Boys" ja eigentlich nicht anders zu erwarten: Für die beiden Liebesgeschichten rund um Becca und Billy, sowie Annie und Hughie, wo man mit dem Pärchen durchaus mitfiebert, gibt es – zumindest hier erstmal – kein Happy End. Und bei aller Romantik und teilweise auch guter Laune zwischendurch, gab es nicht zuletzt im Homelander-Handlungsstrang auch wieder einige sehr bedenkliche Töne. Insgesamt mag "Es gibt nichts Vergleichbares auf der Welt" im Vergleich zur Episode davor zwar ruhiger und unspektakulärer gewesen sein – dennoch fand ich auch diese Folge wieder sehr gelungen.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2020 Amazon Prime Video)








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