Fringe - 4x18: Der Berater
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Episodenbild (c) Warner Bros.

Originaltitel: The Consultant
Episodennummer: 4x18
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 13. April 2012
Erstausstrahlung D: 13. August 2012
Drehbuch: Christine Lavaf
Regie: Jeannot Szwarc
Hauptdarsteller: Anna Torv als Olivia Dunham, John Noble als Dr. Walter Bishop, Joshua Jackson als Peter Bishop, Lance Reddick als Phillip Broyles, Jasika Nicole als Astrid Farnsworth, Seth Gabel als Lincoln Lee, Blair Brown als Nina Sharp.
Gastdarsteller: Jared Harris als David Robert Jones, Curtis Harris als Christopher Broyles, Carolyn Anderson als Red-Headed Woman, Josh Blacker als MP, Chilton Crane als Lincoln's Mother, Karen Holness als Alternate Diane Broyles, Stephen Huszar als Sgt. Wheeler, David Lewis als Brian Bauer, Broadus Mattison als Guard at Bridge, Adrian Neblett als Cab Driver, Wesley Salter als Man in Suit, Daryl Shuttleworth als Lincoln's Father, Ryan Swanson als Clerk, Scott Vickaryous als Jeremy u.a.

Kurzinhalt: Der mysteriöse Tod zweier Geschäftsmänner führt das Fringe-Team auf den Plan. Die beiden schwebten plötzlich in der Luft, nur um dann aufzuschlagen, und obwohl sie nur aus geringer Höhe fielen, starben sie dabei – so, als wären sie vielmehr mit einem Flugzeug abgestürzt. Die Abstimmung mit dem Fringe-Team auf der anderen Seite führt dann zu Tage, dass genau dies ihren jeweiligen Gegenstücken im Paralleluniversum passiert ist. Offenbar kam es somit während – oder durch? – die Katastrophe zu einer Verbindung zwischen beiden Welten. Als kurz darauf genau dasselbe noch einmal passiert, diesmal nur quasi unter umgekehrten Vorzeichen – in unserer Welt ertrinkt eine Frau im Auto, zur gleichen Zeit ertrinkt ihr Gegenüber auf der anderen Seite – richtet man nicht nur zur Abstimmung in der Basis auf Liberty Island eine Einsatzzentrale ein, um sich umgehend austauschen zu können, sondern schickt auch Walter durchs Portal in die Parallelwelt. Für den Walter dieser Zeitlinie ist es das erste Mal nach der Entführung von Peter, dass er auf die andere Seite wechselt, und damit auch Zeuge jenes Schadens wird, den er damals eben damit angerichtet hat. Währenddessen versucht Olivia, endlich den für David Robert Jones arbeitenden Maulwurf in den Reihen des dortigen Fringe-Teams zu identifizieren – nicht ahnend, dass es sich dabei um Phillip Broyles handelt…


Review: Episodenbild (c) Warner Bros. Die Idee hinter dem Fall hat mir grundsätzlich mal gut gefallen. Nicht zuletzt die Szene, wo der eine Geschäftsmann plötzlich in der Luft schwebt, war gut gemacht, und schon früh hatte ich den Verdacht (nachdem er das mit dem Flug noch ansprach), dass sie in der anderen Welt eben sehr wohl, wie ursprünglich geplant, geflogen sind – und damit eine Verbindung zur Parallelwelt. Beim zweiten "Experiment" bin ich mir dann zwar nicht mehr ganz so sicher – weil dass sich das Wasser, dass die eine verschluckt hat, im Körper ihres Gegenparts finden lässt, fand ich dann doch etwas seltsam – positiv aber in jedem Fall, dass diese Morde schließlich dazu führen, dass Walter (in dieser Zeitlinie zum ersten Mal seit der Entführung von Peter) "die Seite wechselt", sozusagen. Ihn mal in der Parallelwelt zu erleben, war zweifellos sehr nett. Wie mir generell die Idee dieser engen Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten (die sich ja genau genommen auch schon früher durchaus angeboten hätte) durchaus gefiel. Das könnte man in meinen Augen ruhig öfter machen.

Letztendlich ist der Fall aber, wenn man ehrlich ist, ohnehin nur der Aufhänger, um endlich die sich nun doch schon über einige Folgen ziehende Handlung rund um Verräter Phillip Broyles wieder aufzugreifen. Dachte ich bisher, bei ihm würde es sich auch um einen Gestaltwandler handeln, finden wir hier nun heraus, dass Broyles sehr wohl immer noch Broyles ist – David Robert Jones ihn jedoch mit der Krankheit seines Sohnes erpresst. Denn ohne Jones' experimentelle Behandlung droht dieser zu sterben. Ich muss sagen, dass mir diese Offenbarung sogar nochmal um einiges besser gefiel als meine ursprüngliche Vermutung. Man muss nicht selbst Vater sein, um seinen Interessenkonflikt hier nachvollziehen und -empfinden zu können. Sehr positiv finde ich zudem, dass der besagte Handlungsstrang hier einen vorläufigen Abschluss findet, und sie es somit nun immerhin nicht noch länger hinausgezögert haben. Wobei mir nicht zuletzt auch gefiel, dass es Walter ist, der mit seiner gefälligen Deduktion schließlich den Übeltäter herausfindet – und Olivia diesen Verdacht durch ihren Bluff bei Nina schließlich bestätigt. Weitere Pluspunkte sammelt die Folge auch für den wieder etwas größeren Auftritt von David Robert Jones, der nun mal nach wie vor mein Lieblingsbösewicht bei "Fringe" ist – was nicht zuletzt auch an der Darstellung von Jared Harris liegt. Aber auch die eine oder andere Aussage von ihm (wie z.B. "Love makes us vulnerable, but it also makes us human, I suppose") hatte es mir durchaus angetan. Kritisieren würde ich in erster Linie die sich aufdrängende Frage, warum Olivia und Lincoln am Ende nicht einfach in der Basis anrufen, um sie vor Broyles zu warnen (die Antwort darauf ist natürlich, dass er dann keine Gelegenheit mehr gehabt hätte, dem Zuschauer sein Umdenken zu vermitteln, in dem er sich freiwillig stellt). Vor allem aber ist mir unklar, was genau David Robert Jones mit diesen Experimenten denn eigentlich genau bezweckt. Was hat er davon, wie das Fringe-Team hier spekuliert, die beiden Universen zum Kollabieren zu bringen? Da erwischt es ihn ja genauso. Ich hoffe jedenfalls, dass da noch eine bessere Motivation folgt, als einfach, "um die Welt zu vernichten!".

Fazit: Episodenbild (c) Warner Bros. In "Der Berater" greift man nun endlich wieder den nun einige Episoden lang ignorierten Handlungsstrang rund um den Verrat des alternativen Phillip Broyles wieder auf. Zu meiner Überraschung stellte sich dabei heraus, dass dieser nicht einfach ein Gestaltwandler ist, sondern von David Robert Jones zur Kooperation erpresst wird. Da das Leben seines Sohnes auf dem Spiel steht, kann man sein Dilemma durchaus nachempfinden. Schön allerdings, dass er dann in letzter Sekunde doch noch richtig handelt – trotz aller negativer Konsequenzen, die sich daraus ergeben mögen. Weitere Pluspunkte sammelt die Folge für den neuerlichen, größeren Auftritt von Jared Harris als mein Lieblings-"Fringe"-Bösewicht, Walters Besuch der anderen Seite, sowie die nette Idee rund um die Todesopfer, die zwischen den Welten miteinander verbunden sind. Einzelne Kritikpunkte – darunter nicht zuletzt die bislang noch sehr vage Motivation von Jones für sein Vorgehen – verhindern zwar den ganz großen Wurf, in einer lange Zeit wenig auffälligen vierten Staffel sticht "Der Berater" aber durchaus positiv heraus.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2012 Warner Bros.)







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