The Boys - 2x01: Daddy ist wieder zu Haus
< Vorherige Episode | Nächste Episode >

Episodenbild (c) Amazon Studios

Originaltitel: The Big Ride
Episodennummer: 2x01
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 03. September 2020 (Amazon Prime)
Drehbuch: Eric Kripke
Regie: Phil Sgriccia
Besetzung: Karl Urban als Billy Butcher, Jack Quaid als Hughie Campbell, Antony Starr als Homelander, Erin Moriarty als Starlight / Annie January, Dominique McElligott als Queen Maeve, Jessie T. Usher als A-Train, Laz Alonso als Mother's Milk, Chace Crawford als The Deep, Tomer Capon als Frenchie, Karen Fukuhara als Kimiko Miyashiro, Nathan Mitchell als Black Noir, Colby Minifie als Ashley Barrett, Aya Cash als Stormfront, Giancarlo Esposito als Stan Edgar, Jennifer Esposito als Susan Raynor, Shantel VanSanten als Becca Butcher, Langston Kerman als Eagle the Archer, Jessica Hecht als Carol, Abraham Lim als Kenji Miyashiro, Jordana Lajoie als Cherie, David W. Thompson als Gecko, Claudia Doumit als Victoria Neuman, Jim Beaver als Robert A. Singer, Chris Hansen als Chris Hansen, Isaac Bell als Bartender, Philip Savas als Bawling Fan, Chris Mark als Blindspot, Isaiah Adam als Dan, Connie Wang als Deanna, Bruce Novakowski als Doug Friedman u.a.

Kurzinhalt: Vought hat Haftbefehle für die Boys erwirkt. Nachdem sie eine alte Bekannte von Butcher besuchten, müssen er und Hughie hilflos mit ansehen, wie Mother's Milk, Frenchie und Kimiko verhaftet werden. Hughie will ihnen zu Hilfe eilen, doch Butcher hat nur seine Rache an Homelander im Sinn, und lässt sie daher im Stich. Wenn sich jemand erwischen lässt, ist das aus seiner Sicht deren Problem. Hughie kehrt ihm daraufhin den Rücken, und findet Annie in einer Kirche, wohin sich diese nach einem Streit mit ihrer Mutter – wo sie auch erfuhr, dass alles, was ihr Hughie über die Herkunft von Superhelden erzählt hat, der Wahrheit entspricht – zurückgezogen hat. Er bittet sie um Hilfe dabei, seine Freunde zu befreien, doch Annie ist von seinem Verrat immer noch zu enttäuscht, um dies auch nur in Betracht zu ziehen. Homelander kehrt indes von seinem Einsatz in Syrien zurück, wo er einem Superschurken das Handwerk legte, und wird als Held gefeiert. Stillwell kann sich indes über eine Beförderung freuen – was beide dann auch gleich in trauter Zweisamkeit feiern. Als sie nach Hause kommt, erwartet Madelyn allerdings eine unangenehme Überraschung. Butcher glaubt nämlich, in ihr die einzige Schwäche von Homelander gefunden zu haben – und nimmt sie in Geiselhaft, um ihn so zu einem Geständnis zu zwingen…


Review: Episodenbild (c) Amazon Studios Gerade auch zum großartigen Serienauftakt hat mich der Beginn der zweiten Staffel von "The Boys" doch ein bisschen enttäuscht. Am besten gefiel mir noch der Einstieg rund um die Trauerfeier für Translucent. Das war einfach so wunderbar, durch und durch fake. Angefangen bei Homelanders bewegter Rede über den gefallenen Kameraden, über die Details seines Ablebens, bis hin zu Starlights köstlicher Ballade, die für sich genommen der herrlich übertriebenen Inszenierung endgültig die Krone aufsetzte, darüber hinaus aber auch noch mit einem wunderbar komischen Text aufwartete, aufgrund der bewussten Wortspiele ("And though we could see through you, it seems we hardly knew you."). Erst vor wenigen Wochen wurde ja ein offizielles Musikvideo zum Song aufgelegt, welches ich mir aber zur Sicherheit (nur für den Fall, dass sich daraufhin Spoiler für die zweite Staffel befinden sollten) erst ansehen werde, wenn ich mit Season 2 durch bin. Jedenfalls war diese Szene wirklich köstlich. Nebenanmerkung: Dass Starlight hier nun doch wieder das ihr verordnete Kostüm anhat, trägt zum künstlich-faken Eindruck der inszenierten Trauerfeier bei. Weil man so offensichtlich macht, dass es irgendwie nicht wirklich sie ist.

In weiterer Folge hatten es mir in erster Linie dann Homelanders Machtspielchen angetan – und wie er mit diesen dann schließlich in Form von Stan Edgar auf Widerstand stößt. Giancarlo Esposito war wohl zweifellos die größte Entdeckung von "Breaking Bad", und ist seither auf ruhige, aber eben deshalb umso bedrohlicher wirkende Bösewichte abonniert. Schön, dass er nun auch "The Boys" mit seiner unvergleichlichen Präsenz beehrt. Der dritte Pluspunkt ist dann Neuzugang Stormfront, die bei mir auf Anhieb Eindruck hinterließ, und die Seven doch ordentlich durcheinanderwirbeln könnte. Von diesen Elementen abgesehen war "Daddy ist wieder zu Haus" jetzt aber nicht wirklich etwas Besonderes. Am meisten enttäuschte mich zweifellos, dass man hier nicht direkt an den großen Cliffhanger aus "Du hast mich gefunden", rund um das Wiedersehen zwischen Becca, ihrem Jungen und Butcher anknüpft, sondern uns diesbezüglich vorerst zappeln lässt. Das ist etwas, was wie mir scheint erst in diesem Jahrtausend so richtig in Mode gekommen ist. Früher war es so, dass die darauffolgende Episode normalerweise direkt an einen solchen Cliffhanger anknüpfte. Nicht zuletzt "Lost" (es gibt aber sicher noch einige weitere Beispiele) hat es dann aber irgendwie populär gemacht, die Zuschauer doch noch etwas länger zu vertrösten. Mittlerweile verärgert man mich mit einer solchen Herangehensweise allerdings eher. Aber auch davon abgesehen war alles rund um die erwähnten Highlights irgendwie nicht sonderlich aufregend, und plätscherte die Handlung doch eher gemächlich vor sich hin. Klar gab es zwischendurch vereinzelte nette, teils brutale Einlagen, wie z.B. wenn der Kopf der CIA-Lady explodiert. Und insgesamt war das schon ganz unterhaltsam, wobei mich vor allem der Handlungsstrang rund um Homelander durchaus gut unterhielt. Insbesondere rund um die Boys ging aber irgendwie – bis zur wenig überraschenden Rückkehr von Butcher am Ende – nicht wirklich viel weiter. Und im Gegensatz zur ersten Staffel fehlt mir momentan irgendwie noch der Köder, um mich an den Haken zu bekommen. Ich hoffe, dass man uns in der zweiten Folge schon einen etwas besseren Eindruck gibt, wo die Reise in Season 2 hingehen soll.

Fazit: Episodenbild (c) Amazon Studios So richtig geflasht hat mich der Auftakt zur zweiten "The Boys"-Staffel jetzt nicht unbedingt. Einzelne Aspekte bzw. Momente – wie nicht zuletzt der wunderbare Einstieg rund um die völlig überzogene und durch und durch "fake" Trauerfeier von Translucent – hatten es mir zwar durchaus angetan, dafür war ich im Hinblick darauf, dass man uns was Butcher und Becca betrifft vorerst vertröstet, doch etwas verstimmt. Nett aber, dass Homelander mit Stan Edgar (gespielt vom immer großartigen Giancarlo Esposito, der ja bereits in "Du hast mich gefunden" kurz vorgestellt wurde) nun eine Person von hohem Rang bei Vought hat, die ihm nicht gerade wohl gesonnen ist. Aber auch Stormfront klingt wie ein spannender und vielversprechender Neuzugang. Und auch die Handlung rund um die Superterroristen (oder auf welchen Namen auch immer sich die Fokusgruppe verständigen wird) könnte spannend werden. Insgesamt fehlten mir bei "Daddy ist wieder zu Haus" aber doch ein bisschen die ganz großen Highlights, sowie auch ein bisschen die zündenden Ideen und/oder bitterbösen Momente. Also nicht, dass es davon gar nichts gegeben hätte – aber halt weniger, als das "The Boys" in der Vergangenheit schon mal geboten hat.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2020 Amazon Prime Video)








Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar: