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Episodennummer: 2x09
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 04. Dezember 2019 (Hulu)
Erstausstrahlung D: 13. Februar 2020 (StarzPlay)
Drehbuch: Scott Brown
Regie: Greg Yaitanes
Besetzung: Lizzy Caplan als Annie Wilkes, Paul Sparks als John 'Ace' Merrill, Barkhad Abdi als Abdi Howlwadaag, Yusra Warsama als Dr. Nadia Howlwadaag, Elsie Fisher als Joy Wilkes, Matthew Alan als Chris Merrill, Tim Robbins als Reginald 'Pop' Merrill, Frances Conroy als Martha Lacy, Tenea Intriago als Vera, Abby Corrigan als Chance, Chris Mulkey als Clay, Skylan Brooks als Timothy, Isayas Theodros als Jamal, James Harvey Ward als Guard Jimmy, Joy Lang als Councilwoman Pinto, Harbi Osman als Naji, Yusuf Ismail als Magan, Kate Avallone als Evelyn, Georgia Lyman als Heather, Idil Guled als Young Nadia, Idiris Yusuf als Young Abdi, Max von Schroeter als Teen Ace, Charlie Tacker als Young Chris, Jimi Stanton als Deputy Benker, Bill Mootos als Parade MC u.a.
Kurzinhalt: Nadia, Abdi und Pops verschanzen sich in dessen Laden. Kurz darauf trifft auch Annie zusammen mit zwei weiteren Überlebenden ein. Doch schon kurz darauf ist das Gebäude von Augustine und seinen Leuten umstellt. "Ace" hat es auf die Briefe des alten Gefängnisleiters von Castle Rock abgesehen, in denen sich auch Informationen zum geplanten Ritual befinden, mit denen sie Amity aus dem Reich der Toten zurückholen wollen. Eben dies verschafft den in Pops Geschäft verschanzen etwas Zeit, um einen Plan zur Flucht zu schmieden. Man beschließt, zu versuchen, durch unterirdische Gänge bis zur Stadtgrenze zu kommen, von wo aus man bis zu den Gleisen laufen will. Die Flucht muss jedoch genau getimt sein, fährt doch jede Nacht ein kilometerlanger Zug durch Castle Rock. Gelingt es ihnen, die Gleise zu überqueren, genau bevor dieser Zug eintrifft, würde sie dieser für mehrere Minuten von ihren Verfolgern abschneiden. Während sich der Rest auf die Flucht vorbereitet, ist Pops bewusst, dass er kurz davor ist, seine letzte Schlacht zu schlagen…
Review (kann Spoiler enthalten):
"Gewährleistungsausschluss" war wieder etwas besser als die Episode davor. Hauptverantwortlich war die Belagerungssituation. Solche haben für mich, wenn es gut gemacht ist, durchaus ihren Reiz, und auch hier gelang es sehr gut, die vermeintliche Ausweglosigkeit der Gefangenen zu vermitteln, und so für Spannung zu sorgen. Weitere Pluspunkte sammelte die Folge für den wieder coolen Song zum Einstieg (diesmal "Danny Boy" von Johnny Cash), sowie insbesondere die weitere Geschichte rund um Pops, der hier die Gelegenheit bekommt, sich für die anderen zu opfern, und damit auch zumindest teilweise Wiedergutmachung für jene schrecklichen Taten zu leisten, die er im Verlauf seines Lebens begangen hat. Meine Lieblingsszene war aber jene, wo Nadia ihm ihre Vergebung verwehrt, als Pops versucht, sich bei ihr zu entschuldigen: "You don't get to make your peace. That's what I'm trying to tell you. And I'm not gonna be mad with you forever. If I live through this night, I'm gonne leave this place, and d I'm never gonna think of you again." Hart, aber verständlich – und vor allem wirklich gut geschrieben und gespielt.
"Gewährleistungsausschluss" profitiert darüber hinaus zweifellos davon, dass hier nun die beiden bislang überwiegend getrennt voneinander verlaufenden Handlungsstränge rund um Pops Familie und Annie Wilkes (abseits ihrer Ermordung von Ace) endlich zusammenlaufen. Dementsprechend war auch ihre Begegnung hier in dieser Folge ein weiteres kleines Highlight. Darüber hinaus war die Flucht am Ende spannend umgesetzt. Und auch die letzte Szene zwischen Pops und Augustine hatte es mir angetan. Zwar tat es mir ein bisschen leid, dass sein Plan fehlschlug, da die Bombe nicht zündete, andererseits hatte ich zu diesem Zeitpunkt eigentlich auch nichts anderes erwartet; es war einfach klar, dass man sich diese Bedrohung nun noch für die letzte Folge aufheben würde, um Annies Versuch, Joy zu retten, spannend zu gestalten (was auch insofern gelingen könnte, als mit ihr ja tatsächlich noch irgendwas geschehen muss; wer sagt also, dass Annie nicht deshalb dem Wahnsinn – noch mehr – verfiel, weil sie Joy nicht retten konnte?). Trotz dieser Pluspunkte war ich allerdings insgesamt auch von "Gewährleistungsausschluss" wieder nicht übermäßig begeistert, und fand ich die Folge als vorletzte der Staffel, gerade auch im Vergleich zur Konkurrenz-Episode von Season eins, doch ein bisschen enttäuschend. Abseits der erwähnten vereinzelten Höhepunkte, und auch wenn die Belagerung zugegebenermaßen eine gewisse Grundspannung hineinbrachte, plätscherte die Handlung nämlich insgesamt doch wieder eher unaufgeregt vor sich hin. Aber auch das mit dem kilometerlangen Zug, der sie eine geschlagene halbe Stunde (!) von ihren Verfolgern abschneidet, hat mich nicht wirklich überzeugt. Und auch wenn es ihnen gelang, mich im Hinblick auf den Verräter unter ihnen auf eine falsche Fährte zu locken, gelang es der Folge dennoch irgendwie nicht, daraus sonderlich viel Spannung zu ziehen. Von den Höhen, die jene Episoden erreichten, die auf Annie und Joy fokussiert waren, war somit insgesamt gesehen leider auch "Gewährleistungsausschluss" wieder relativ weit entfernt.
Fazit:
"Gewährleistungsausschluss" bot eine ziemlich coole Belagerungssituation, einzelne starke Momente (insbesondere das Gespräch zwischen Nadia und Pops), sowie ein durchaus spannendes Finale, das Pops dann auch die Gelegenheit gab, sich für die anderen aufzuopfern, und so für seine schlimmen Taten in der Vergangenheit zumindest ein bisschen Wiedergutmachung zu leisten. Darüber hinaus hilft es der Folge, dass sich die Handlungsstränge rund um Annie und die Merrills hier nun endlich zusammenschließen. Im Mittelteil zog sich die Episode aber doch wieder ein bisschen dahin, das mit dem eine halbe Stunde langen Zug hat mich auch nicht wirklich überzeugt, und auch wenn damit in Wahrheit natürlich nicht zu rechnen war, wünschte ein Teil von mir, Pops wäre am Ende mit seiner Bombenweste erfolgreich gewesen, und die Bedrohung durch Augustine und seine Leute hätte sich somit schon eine Folge früher als erwartet erledigt. So hingegen muss ich leider sagen, dass ich dem Finale der ersten Staffel mit ungleich größerer freudiger Erwartung entgegensah.
Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 Hulu)
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