Fringe - 4x07: Mauerblümchen
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Episodenbild (c) Warner Bros.

Originaltitel: Wallflower
Episodennummer: 4x07
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 18. November 2011
Erstausstrahlung D: 09. Juli 2012
Drehbuch: Matt Pitts & Justin Doble
Regie: Anthony Hemingway
Hauptdarsteller: Anna Torv als Olivia Dunham, John Noble als Dr. Walter Bishop, Joshua Jackson als Peter Bishop, Lance Reddick als Phillip Broyles, Jasika Nicole als Astrid Farnsworth, Seth Gabel als Lincoln Lee, Blair Brown als Nina Sharp.
Gastdarsteller: Tobias Segal als Eugene Bryant, Monte Markham als Dr. Blake West, Nancy Sivak als Nurse Jaffe, Justin Breault als Tactical Officer #1, James Clayton als Ned, Jason Edward Coleman als Cop #2, Arthur Corber als Pharmacist, Eric Gibson als Boy, Shaine Jones als Tactical Agent Spencer, Jarod Joseph als FBI Agent Tim, Justin Kim als First Man, Jane McGregor als Julia, Alvin Sanders als Doorman, Chris Shields als ND Agent, Todd Thomson als Jack, Karly Warkentin als Jack's Wife, Mike Waterman als Cop #1 u.a.

Kurzinhalt: Das Fringe-Team untersucht eine Mordserie, bei der ein vermeintlich unsichtbarer Täter seine Opfer als Albinos zurücklässt. Eben daraus schließt Walter, dass der Mörder versucht, sich selbst sichtbar zu machen, in dem er die Hautpigmente seiner Opfer stiehlt – ein Prozess, bei dem sie schließlich sterben. Ihre Untersuchungen führen sie zu einem Baby, dass mit einem ebensolchen Leiden auf die Welt gekommen ist. Offiziell ist Eugene Bryant, an dem damals auch von Seiten Massive Dynamic Experimente durchgeführt wurden, mit vier Jahren verstorben. In Wahrheit ist er vielmehr untergetaucht. Nun entnimmt er seinen Opfern die Hautpigmente, um für einen kurzen Zeitraum sichtbar zu werden – und trifft sich täglich mit seinem Schwarm im Fahrstuhl. Walter findet jedoch heraus, dass die Behandlung, die er an sich selbst durchführt, gefährlich ist, und schon sehr bald zu seinem Tod führen wird. Vor allem aber stellt sich für das Fringe-Team die Frage, wie sie eine unsichtbare Bedrohung aufspüren und aufhalten sollen…


Review: Episodenbild (c) Warner Bros. Im Vergleich zu Vampiren, Zombies, Geistern und sonstigem Gedöns sind Unsichtbare im Horror- und Thrillergenre doch eher selten. Dies mag damit zusammenhängen, dass es in einem visuellen Medium wie Film oder Fernsehen gar nicht mal so leicht ist, eine unsichtbare Bedrohung darzustellen. Dass – und wie – es funktionieren kann, hat vor zwei Jahren "Der Unsichtbare" eindrucksvoll bewiesen; wie man es besser nicht machen sollte, hat wird rund zwanzig Jahre zuvor Paul Verhoevens Thriller "Hollow Man" gezeigt. "Mauerblümchen" sehe ich nun irgendwo dazwischen. In der Szene, wo Julia ihr Apartment aufsucht, und wir sehen, wie sich Eugene hinter ihr hineinschleicht, baut sich doch einiges an Spannung auf. Und auch jene Szene, wo Olivia und die anderen Agenten mittels UV-Licht nach ihm jagen, war recht mitreißend umgesetzt. Abseits dieser beiden Momente gelingt es "Mauerblümchen" allerdings leider kaum, aus dem Konzept einer unsichtbaren Bedrohung Spannung zu beziehen.

Noch schwerer wiegt allerdings, dass jene Elemente, wo versucht wird, für Eugene Mitleid aufzubauen, für mich leider nicht wirklich funktioniert haben. Einerseits aufgrund seines gruseligen Stalker-Verhaltens, Julia regelmäßig im Fahrstuhl aufzulauern (dass das von den Autoren scheinbar echt als romantisch gedacht war, jagt mir einen kalten Schauer über den Rücken), vor allem aber natürlich aufgrund der Morde, die er "für sie" – oder besser gesagt: Weil er von ihr gesehen werden will – begeht. Bei allem Verständnis für seine Situation, aber damit hat sich in meinem Fall jegliches Mitleid von vornherein erledigt, weshalb ich auch bei Olivias Versuch, zu ihm durchzudringen und ihm von seinem Weg – mit dem er nicht nur andere sondern auch sich selbst zu zerstören droht – abzubringen, nicht so recht mitfiebern wollte. Immerhin: Unmittelbar im Anschluss darauf gab es aber mit der Idee, dass sich ein Unsichtbarer versteckt, indem er sichtbar wird, eine der cleveren und originelleren Einfälle der Episode zu bestaunen. Der Gedanke hatte es mir dann durchaus angetan. Ansonsten fand ich die Haupthandlung aber eher nicht so auffällig. Im Nebenplot sehen wir einerseits, wie sich Olivia und Lincoln näherkommen (was Peter momentan noch überhaupt nicht eifersüchtig erfolgt, sondern vielmehr sogar unterstützt; seine Überzeugung, nicht in seinem Universum zu sein, dürfte hier wohl auch eine gewisse Rolle spielen), vor allem aber überrascht man uns am Ende mit der Offenbarung, dass Nina ihr – ohne ihr Wissen und/oder ihre Zustimmung – etwas (Cortexiphan?) injizieren lässt. Was es damit auf sich hat, hat mich letztendlich weitaus mehr interessiert, als die Haupthandlung rund um den Unsichtbaren.

Fazit: Episodenbild (c) Warner Bros. Vereinzelt gelang es "Mauerblümchen", aus dem Konzept eines unsichtbaren Gegners Spannung zu beziehen. Überwiegend gescheitert ist man allerdings beim Versuch, mich Sympathie und/oder Mitleid für Eugene empfinden zu lassen. Dafür war mir sein Verhalten zu creepy, und seine Taten zu skrupellos. Falls das tatsächlich romantisch gedacht gewesen sein sollte, hat es zumindest für mich leider absolut nicht funktioniert. Gut war aber die Szene, in der sich Eugene vor den FBI-Agenten versteckt, in dem er sich sichtbar macht. Vor allem aber fand ich die letzte Szene, die offenbart, dass Nina Sharp etwas mit Olivia anstellen lässt ganz interessant. Insgesamt reiht sich "Mauerblümchen" aber nahtlos in den bislang doch etwas enttäuschenden Eindruck der vierten Staffel ein.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2011 Warner Bros.)







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