Fringe - 4x06: Die wir zurückgelassen haben
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Episodenbild (c) Warner Bros.

Originaltitel: And Those We've Left Behind
Episodennummer: 4x06
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 11. November 2011
Erstausstrahlung D: 02. Juli 2012
Drehbuch: Robert Chiappetta & Glen Whitman
Regie: Brad Anderson
Hauptdarsteller: Anna Torv als Olivia Dunham, John Noble als Dr. Walter Bishop, Joshua Jackson als Peter Bishop, Lance Reddick als Phillip Broyles, Jasika Nicole als Astrid Farnsworth, Seth Gabel als Lincoln Lee, Blair Brown als Nina Sharp.
Gastdarsteller: Stephen Root als Raymond, Romy Rosemont als Kate, Victoria Bidewell als Anne, Sophie Crowell als Baby Samantha, Leanne Lapp als Passenger Girl, Chloe Mattei als Samantha, Myles McCarthy als Teen Boy, Chad Riley als ND Agent, Arielle Tuliao als Backseat Girl, Colleen Wheeler als Neighbor u.a.

Kurzinhalt: Im Umkreis von Boston kommt es immer wieder zu seltsamen Zeitverschiebungen. So war z.B. für einige Minuten alles in einem bestimmten Bereich eines Wohnhauses plötzlich wieder um vier Jahre jünger. Da das Fringe-Team Zeitverzerrungen das erste Mal beobachtet hat, als sie im Fall von Peters Astralprojektionen ermittelten, glaubt Olivia, dass er – unbewusst – auch diesmal wieder für die geheimnisvollen Phänomene verantwortlich sein können. Nur äußerst widerwillig gibt Walter seine Zustimmung, ihn diesbezüglich zu untersuchen, kann jedoch bei ihm nichts finden, was darauf hindeuten würde, dass er die Ursache ist. Kurz darauf kommt es zu einem weiteren Fall: Ein paar Jugendliche, die gerade im Auto fuhren, wären fast von einem Zug erfasst worden – doch die betreffende Linie wurde vor vier Jahren eingestellt. Nachdem man Peter als Ursache ausschließen konnte, fasst man vielmehr die Physikerin Kate Green ins Auge, deren Haus im Epizentrum der Phänomene zu liegen scheint. Doch diese leidet seit ein paar Jahren an Alzheimer…


Review: Episodenbild (c) Warner Bros. Die Szene zu Beginn hat mich kurz verwirrt (was ja wohl auch ihr Sinn und Zweck war), weil zuerst dachte ich, das wäre ein Flashback zu bzw. eine Erinnerung an glücklichere Zeiten, erleben Peter und Olivia hier doch einen gemeinsamen "perfekten Tag". Dann jedoch stellt sich dieser nur als Traum (bzw. Alptraum?) heraus. Immerhin liefert dieser Auftakt aber einen perfekten Kontrast zwischen Peters Wunschvorstellung, und der harten Realität, wo sich nach wie vor Olivia und Walter nicht an ihn erinnern, und ihm vor allem letzterer alles andere als freundlich gesinnt ist. Und auch von jener innigen Liebesbeziehung, die er gerade erst mit Olivia zu teilen begann, ist er weit entfernt. Am Ende deutet man dann an, dass Peter nicht etwa "nur" in einer neu geschaffenen Zeitlinie, sondern überhaupt in einem dritten Paralleluniversum gelandet sein könnte. Wirklich überzeugt hat mich das zwar insofern nicht, als ja diese Welt mit der bekannten anderen Seite verbunden ist, aber warten wir mal ab, wie die das genau gemeint hatten.

Wenn ich schon wieder auf – zumindest potentiellen – Logiklöchern herumreite, seien auch gleich noch die Zeitsprünge von Peter erwähnt, die irgendwie nicht wirklich mit Raymonds Experiment in Verbindung zu stehen schienen. Immerhin springt er ja recht willkürlich herum. Bitte versteht mich nicht falsch, ich mag Zeitreisen – und auch solche Einlagen – ja. Aber ich hoffe doch, da kommt früher oder später nochmal eine Erklärung. Immerhin: Die Auflösung, was hinter den Zeitverschiebungen um vier Jahre steckt, hatte es mir dann durchaus angetan. Zwar erinnert alles rund um Raymond, der auf diese Weise hofft, seine seither schwer an Alzheimer erkrankte Frau wieder zurückzugewinnen, etwas gar an "Die weiße Tulpe" (wo es ja noch dazu ebenfalls um Zeitreisen ging), und im direkten Vergleich zieht "Die wir zurückgelassen haben" doch recht deutlich den Kürzeren. Dennoch fand ich auch die Story rund um Raymond und Kate durchaus gelungen und emotional. Zumal Raymond – im Gegensatz zu Alistair Peck, der dies bewusst in Kauf nahm (wenn auch in der Überzeugung, dass diese Todesfälle wenn es ihm gelingt die Vergangenheit zu verändern null und nichtig sein werden) – ja offensichtlich auch keine Ahnung hat, welchen Schaden er mit seinen Experimenten anrichtet. Fast noch mehr als seine Story sprach mich jedoch jene seiner Frau Kate an. Anfangs mag sie sich wohl geschmeichelt gefühlt haben, wie weit ihr Mann bereit war, für sie zu gehen. Als sie jedoch erfährt, dass unschuldige Menschen zu Schaden gekommen sind, und nun noch einige mehr zu sterben drohen, und ihr Raymond zudem versichert, dass er nie aufhören wird, ist ihr klar, dass sie ihn von seiner Obsession befreien muss – und löscht ihre Notizen. Das fand ich wirklich wunderbar. Von diesem Höhepunkt abgesehen war allerdings auch "Die wir zurückgelassen haben" wieder einmal nicht wirklich etwas Besonderes; und nach wie vor fehlt mir aktuell ein bisschen der klare rote Faden, bzw. finde ich alles rund um Peter diesbezüglich nicht wirklich effektiv. Mal schauen, wie lange sich das nun noch so weiterzieht.

Fazit: Episodenbild (c) Warner Bros. Die fortlaufende Handlung rund um Peter wollte mich auch hier wieder, trotz einzelner guter Elemente, nicht so recht ansprechen. Problematisch sehe ich auch, dass man Peters Herumgehüpfe durch die Zeit nicht näher erklärt. Der Zuschauer soll dies wohl als unerwünschte Nebenwirkung von Raymonds Experimenten abtun, aber da der ja immer vier Jahre in der Zeit zurückgeht, ergab das für mich eigentlich nicht wirklich Sinn. Immerhin, die Story rund um Raymond und Kate konnte mir grundsätzlich gut gefallen. Zwar bemerkt man die recht deutlichen Parallelen zu "Die weiße Tulpe" (ja auch eine Zeitreisestory), aber ich denke, die meisten von uns haben wohl mit Raymond und Kate mitgefühlt, und konnten seine Motivation nachvollziehen. Am stärksten fand ich aber dann ohnehin die Entscheidung, die Kate am Ende trifft. Davon abgesehen war aber auch "Die wir zurückgelassen haben" wieder einmal eher unauffällig.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2011 Warner Bros.)







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