The Bad Batch - 1x01: Nachwirkungen
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Episodenbild (c) Lucasfilm/Disney+

Originaltitel: The Bad Batch
Episodennummer: 7x01
Bewertung:
Internet-Release: 04. Mai 2021 (Disney+)
Drehbuch: Jennifer Corbett & Dave Filoni
Regie: Steward Lee, Saul Ruiz & Nathaniel Villanueva
Besetzung: Dee Bradly Baker als Klonsoldaten, Michelle Ang als Omegan, Freddie Prinze Jr. als Caleb Dumen, Archie Panjabi als Depa Billaban, Ben Diskin als AZI-3n, Matthew Wood als Battle Droidsn, Ian McDiarmid als Darth Sidiousn, Bob Bergen als Lama Sun, Gwendoline Yeo als Nala Sen, Bonnie Wild als PA Systemn, Andrew Kishino als Saw Gerreran, Stephen Stanton als Admiral Tarkinn, Tom Kane als Narratorn u.a.

Kurzinhalt: Bei der Klontruppe 99, auch Schaden-Charge genannt, handelt es sich um genetisch modifizierte Klone. Sergeant Hunter verfügt über gesteigerte Wahrnehmung, Crosshair ist ein Scharfschütze mit außergewöhnlicher Treffsicherheit, Wrecker ein besonders kräftig-muskulöser Klon, und Tech verfügt über verbesserte mentale Leistung und Intelligenz. Erst vor kurzem hat sich ihnen zudem Echo angeschlossen, der in separatistische Gefangenschaft geriet, woraufhin an ihm durch die Techno-Union Experimente durchgeführt wurden. Nun unterstützt man die Klontruppen auf Kaller, als die Order 66 ausgegeben wird. Dank ihrer Modifizierungen kann sich die Schaden-Charge aber, im Vergleich zu den gewöhnlichen Klonen, gegen den Befehl wehren – und so ermöglicht Hunter dem Jedi-Padawan Caleb Dume die Flucht. Wieder zurück auf Kamino, muss sich die Schaden-Charge in einer Kampfsimulation bewähren. Darüber hinaus lernen sie mit Omega einen weiteren modifizierten – weiblichen – Klon kennen. Doch der Verdacht, dass Hunter die Order 66 nicht ausgeführt hat, bringt die Schaden-Charge ins Fadenkreuz von Admiral Tarkin…


Review: Episodenbild (c) Lucasfilm/Disney+ Wie ihr vermutlich wisst, war ich nicht der größte Fan von "Clone Wars". Einzelne Episoden waren zwar durchaus gelungen, mit Ashoka Tano hat man eine Figur etabliert, die ich als echte Bereicherung des "Star Wars"-Universums empfinde, und die letzten vier Folgen waren natürlich über jeden Zweifel erhaben, und sind für mich aus dem etablierten Kanon nicht mehr wegzudenken. Insgesamt aber war mir da zu viel Füllmaterial. Im Hinblick auf die Ablegerserie "The Bad Batch" kommt nun noch erschwerend hinzu, dass ich dort gerade auch mit den auf die Klone konzentrierten Episoden nicht sonderlich viel anfangen konnte (einzig die Jar Jar-fokussierten Folgen waren, natürlich, noch schlimmer). Und auch die in den ersten vier Folgen der siebenten und letzten Staffel vorgestellte Schaden-Charge hat mich jetzt nicht wirklich angesprochen. Und doch: Es war am Dienstag ja "Star Wars"-Tag, und so beschloss ich, nachdem ich diesen ursprünglich mit "Spaceballs" gefeiert hatte, auch die – extralange – Pilotfolge zur jüngsten "Star Wars"-Serie nachzuschieben. Und was soll ich sagen: Auch wenn ich jetzt nicht unbedingt begeistert gewesen sein mag, gelang es "Nachwirkungen" immerhin, mein Interesse zu wecken.

Grundsätzlich folgt "The Bad Batch" dem Schema von "The Clone Wars" – und knüpft auch inhaltlich (nach einer kleinen Überschneidung rund um die Order 66) direkt an diese an; was u.a. auch dadurch symbolisiert wird, dass sich das altbekannte "Clone Wars"-Logo zu "Bad Batch" umwandelt. Auch den Eröffnungsmonolog, wieder von der bekannten Erzählerstimme dargebracht, behält man bei. Und die erweiterte Pilotepisode weckt wiederum Erinnerungen an den "Clone Wars"-Kinofilm, wo ja vier Folgen zusammengeschnitten wurde (hier hatte ich den Eindruck, als hätte man das Gleiche mit dreien gemacht; zumindest gibt es nach rund einem Drittel jeweils recht deutliche Sprünge, die sich für einen Episodenschnitt anbieten würden). Jedenfalls fand ich dieses Setting rund um die Order 66 und die Nachwirkungen sehr interessant. Bedauerlich fand ich daran nur, dass man hier leider dem "Kanan"-Comic widerspricht. Man behält zwar zumindest die Grundzüge – der Einsatz von Caleb Dume und seiner Meisterin Depa Billaba auf Kaller – bei, aber im Detail zeigen sich dann doch recht deutliche Unterschiede. Dies zeigt leider, dass trotz aller früherer Beteuerungen, dass der neue Kanon anders (und in sich schlüssiger als die "Legends") wäre, und alles was in den Romanen und Comics erscheint eben auch wirklich Kanon ist, wieder mal nur Schall und Rauch war. Priorität haben nach wie vor die Filme und Serien, und wenn den dortigen Autoren etwas einfällt, was im Widerspruch zu den Lizenzromanen und Comics steht, werden sie sich davon nicht abhalten lassen. Gerade auch angesichts der Tatsache, dass dies ja eines der stärksten Argumente war, sämtliches "Expanded Universe"-Material auszumustern, stieß mir das doch etwas sauer auf. Das ist aber auch schon so ziemlich das einzige Manko, dass ich gegenüber "Nachwirkungen" vorzubringen habe. Einen Vorteil, den ich im direkten Vergleich zu "Clone Wars" sehe ist, dass sich die Klone hier deutlich(er) voneinander unterscheiden. Das lässt ihre Individualität stärker hervorstechen, und macht das Ganze für mich gleich wesentlich interessanter. Zumal bereits die Auftaktfolge aus den Differenzen innerhalb der Gruppe keinen Hehl macht, und letztendlich im Falle von Crosshair zum Bruch mit dieser führt. Das bringt gleich einiges mehr an Leben in die Klon-Truppe.

Episodenbild (c) Lucasfilm/Disney+ Generell fand ich es sehr interessant, hier aus Klon-Sicht an die Order 66 anzuknüpfen, und zu zeigen, wie diese danach zu ihrer Basis auf Kamino zurückkehrten. Man etabliert hier zudem den Wechsel von Klontruppen zu Rekruten, der nach der Ausrufung des Imperiums vollzogen wurde (und den Kamonianern hier von Admiral Tarkin verkündet wird). Und Omega ist ebenfalls ein interessanter Neuzugang (wenn ich auch zugebe, dass ihre Figur doch etwas kalkuliert wirkt, um – wie schon bei "The Clone Wars" – auch beim Ableger jungen Mädchen eine Identifikationsfigur zu geben). Abseits der netten Verknüpfung zu "Die Rache der Sith" bzw. dem "Clone Wars"-Finale war "Nachwirkungen zwar inhaltlich jetzt noch nicht unbedingt herausragend – wobei ich nicht zuletzt auch auf die Actioneinlage rund um die Schlachtsimulation in der Mitte der extralangen Folge gut und gerne hätte verzichten können. Ich fand nicht, dass das jetzt groß etwas zur Geschichte beigetragen hätte. Allerdings geht es hier verständlicherweise erstmal darum, die Figuren (erneut) zu etablieren. Und Crosshairs Verrat sowie die Flucht der restlichen Schaden-Charge bietet jedenfalls eine interessante Ausgangssituation für den Rest der Serie/Staffel.

Fazit: Als jemand, der sich nicht unbedingt zu den größten Fans von "The Clone Wars" zählt, und dort gerade auch die Klon-zentrierten Folgen nie sonderlich interessant fand, empfand ich "Nachwirkungen" als vielversprechenden Auftakt des Ablegers. Es hilft dabei sicherlich, dass es sich um modifizierte Klone handelt, die sich sowohl vom Aussehen als auch der Persönlichkeit und ihren Fähigkeiten her deutlich unterscheidet; das gibt dem Team eine Art "A-Team"-Charakter. Die direkte Verknüpfung zum Finale der Vorgänger-Serie (sowie natürlich "Episode III") gefiel mir grundsätzlich ebenfalls, wenn ich es auch schade fand, wie das ursprüngliche Versprechen, der neue Kanon sei in sich schlüssig, und alles was an Romanen und Comics veröffentlicht sei nun offiziell (was als einer der größten Vorteile im Vergleich zum alten "Expanded Universe" verkauft wurde) hier verworfen wurde; es zeigt sich halt, dass sich auch im neuen Kanon die AutorInnen der Serien und Filme nicht an das Material in den Romanen und Comics gebunden fühlt. Von diesem Manko abgesehen, sowie dem leicht schwächelnden Mittelteil (alles rund um die Schlachtsimulation sprach mich nicht wirklich an), war ich von "Nachwirkungen" aber durchaus angetan, und gefiel mir die Auftaktfolge jedenfalls deutlich besser als der erste Auftritt der Schaden-Charge innerhalb der Vorgänger-Serie "The Clone Wars".

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2021 Disney+)








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