Fringe - 4x04: Versuchsperson 9
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Episodenbild (c) Warner Bros.

Originaltitel: Subject 9
Episodennummer: 4x04
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 14. Oktober 2011
Erstausstrahlung D: 02. Juli 2012
Drehbuch: Jeff Pinkner, J. H. Wyman & Akiva Goldsman
Regie: Joe Chappelle
Hauptdarsteller: Anna Torv als Olivia Dunham, John Noble als Dr. Walter Bishop, Joshua Jackson als Peter Bishop, Lance Reddick als Phillip Broyles, Jasika Nicole als Astrid Farnsworth, Seth Gabel als Lincoln Lee, Blair Brown als Nina Sharp.
Gastdarsteller: Chadwick Boseman als Cameron James, Glynis Davies als Landlady, Kathryn Dobbs als Older Waitress, Syd Lazzara als Waitress, Elliot Mandelcorn als Dr. Janns, Lucas McCann als Paramedic, Brent Stait als Lieutenant Daniels u.a.

Kurzinhalt: Kurz vor 6 Uhr morgens schreckt Olivia aus dem Schlaf, und sieht einen seltsamen, blauen Energiewirbel vor sich. Als sie Walter davon erzählt, glaubt dieser, dass es sich um eine Astralprojektion gehandelt haben könnte. Dies wiederum erinnert ihn an das Cortexiphan-Testprogramm, dass er vor fünfundzwanzig Jahren zusammen mit William Bell durchgeführt hat. Die Versuchsperson Nr. 9 hat dabei u.a. eine ebensolche Fähigkeit gezeigt, wobei dabei auch alle metallischen Gegenstände in der näheren Umgebung angezogen wurden. Es gelingt, Cameron James – der mittlerweile einen anderen Namen angenommen hat – ausfindig zu machen. Dieser leidet zwar nach wie vor unter den gleichen Symptomen, die in erster Linie von seinen Emotionen gesteuert werden, behauptet aber steif und fest, mit dem Energiewirbel nichts zu tun zu haben. Etwas, dass sich kurz darauf bestätigt, als dieser neuerlich erscheint – während Cameron neben ihnen steht. Doch auch wenn die Frage, wer das Phänomen auslöst, immer noch ungeklärt ist, glaubt Walter doch zumindest, dass ihnen Cameron dabei helfen kann, es einzufangen…


Review: Episodenbild (c) Warner Bros. Das Leben ist echt voller Zufälle. Chadwick Boseman hat in einer einzigen "Fringe"-Folge mitgespielt – und genau diese sah ich nun rund um die diesjährige Oscarverleihung, wo er als bester Hauptdarsteller nominiert war, und viele (mich eingeschlossen) auf eine posthume Ehrung dieses viel zu früh verstorbenen Darstellers gehofft hatten (wobei ich Anthony Hopkins angesichts seiner großartigen Leistung in "The Father" – der in meinen Augen auch der klar bessere Film war – nicht wirklich böse sein kann). "Versuchsperson 9" ruft einem nun sein besonderes Talent nochmal in Erinnerung. "Fringe" hatte sowohl schon einige namhafte Gaststars und/oder sehr gute Performances zu bieten – und Boseman reiht sich hier mit seiner Leistung als Cameron James sehr weit, wenn nicht gar ganz oben, ein. Ungemein intensiv und gefühlsbetont, drückt er der Episode, obwohl er erst im letzten Drittel in Erscheinung tritt, seinen Stempel auf. Zu sehen, wie engagiert er hier zu Werke ging, ließ mich seinen Verlust im letzten Jahr neuerlich zutiefst bedauern.

Die zweite wesentliche Stärke von "Versuchsperson 9" liegt im Zusammenspiel zwischen Olivia und Walter. Zwar hatten die beiden in der Vergangenheit auch schon einige sehr gute Momente, allerdings war Peter teilweise doch eine Art Puffer zwischen ihnen. Es ist daher nur logisch, dass sie sich in dieser neuen Zeitlinie, ohne Peter, doch noch etwas näher sind als in der alten. Ich fand ihre gemeinsamen Szenen hier jedenfalls wieder einmal überaus gelungen, wobei es mir vor allem die Thematik rund um seine mögliche Hospitalisierung angetan hatte, und diesen Momenten auch einiges an emotionalem Gewicht gab. Und auch das Ende war dann nett, insbesondere, als sich Peters Schemen in der Astralprojektion abzeichnet, bzw. auch, dass er – natürlich, wo denn auch sonst? – im Reiden Lake materialisiert. Allerdings: Die betreffende Offenbarung war nun wirklich alles andere als überraschend; ich hatte bereits beim allerersten Auftauchen dieser blauen Energiewolke, noch vor dem Intro, schon genau diesen Gedanken. Sein Wiederauftauchen hat mich zudem doch recht stark an "Watchmen" erinnert, wenn sich Jon Osterman wieder zusammensetzt (hätte man nicht zumindest eine andere Farbe verwenden können?). Vor allem aber ist es nach wie vor so, dass mir vieles an dieser neuen Zeitlinie nicht so recht einleuchten will (so erscheint es mir z.B. doch eher unplausibel, dass Walter hier das Labor in den drei Jahren kein einziges Mal verlassen haben soll), bzw. mir manches auch immer noch unklar ist (wie z.B., wie das mit William Bell genau gemeint ist, wenn sie sagen, er sei nicht mehr da. Ist er in dieser Zeitlinie etwa auch gestorben? Wenn ja, wie und wieso? Weil in der alten gab er ja sein Leben beim Versuch, Peter zu retten – was hier nicht mehr notwendig gewesen sein kann. Oder meinen sie nur, dass er sich auf der anderen Seite befindet?). Immerhin ist nun Peter aber wesentlich früher zurückgekommen, als ich das befürchtet hatte; wobei damit, dass sich niemand an ihn erinnern kann, nach wie vor für Spannung gesorgt ist.

Fazit: Episodenbild (c) Warner Bros. "Versuchsperson 9" kann gleich mehrere Stärken für sich verbuchen. Da wäre einerseits der Gastauftritt von Chadwick Boseman, der mich hier mit einer ungemein engagierten Performance begeisterte. Sehr gut gefiel mir zudem das Zusammenspiel zwischen Olivia und Walter, welches nicht zuletzt auch durch die anstehende Entscheidung ob seiner Einlieferung emotionales Gewicht erlangte. Das Rätsel rund um den blauen Schimmer war ebenfalls nicht uninteressant – auch wenn ich die Auflösung sehr früh erahnt habe. Dennoch freue ich mich darüber, dass Peters Rückkehr (wenn damit auch, da sich niemand an ihn erinnert, noch lange nicht alles beim alten ist) früher stattfand, als ich das zu Beginn der Staffel noch befürchtet hatte. Und nicht zuletzt den Moment mit der "Zeitverschiebung" fand ich faszinierend. Die schon erwähnte etwas offensichtliche Auflösung nahm "Versuchsperson 9" zwar ein bisschen die Spannung. Und nach wie vor ist mir (zu) vieles im Hinblick auf diese neue Zeitlinie unklar, bzw. erscheint mir unlogisch. Trotzdem sehe ich nun der vierten Staffel mit weitaus mehr Zuversicht entgegen, als es vor dieser Episode der Fall war.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2011 Warner Bros.)







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