The Falcon and the Winter Soldier - 1x02: Der Sternenbanner-Mann
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel: The Star Spangled Man
Episodennummer: 1x02
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 26. März 2021
Drehbuch: Michael Kastelein
Regie: Kari Skogland
Besetzung: Anthony Mackie als Sam Wilson, Sebastian Stan als Bucky Barnes, Wyatt Russell als John Walker, Clé Bennett als Lemar Hoskins, Danny Ramirez als Joaquin Torres, Carl Lumbly als Isaiah Bradley, Daniel Brühl als Zemo, Erin Kellyman als Karli Morgenthau, Desmond Chiam als Dovich, Dani Deetté als Gigi, Indya Bussey als DeeDee, Renes Rivera als Lennox, Tyler Dean Flores als Diego, Ness Bautista als Matias, Amy Aquino als Dr. Raynor, Elijah Richardson als Eli Bradley, Noah Mills als Nico, Gabrielle Byndloss als Olivia Walker, Mike Ray als Alonso Barber, Neal Kodinsky als Rudy, Sara Haines als Self, Scott Parks als Cop #1, Richard Christian Wooley als Cop #2, Ian Covell als Drunk, Jonathan Horne als Nervous Employee, Jecobi Swain als Neighborhood Kid, Rashaad Horne als Drumline Drum Major u.a.

Kurzinhalt: John Walker wird der Welt als neuer Captain America vorgestellt. Nicht nur Sam ist darüber alles andere als erfreut, auch Bucky sucht ihn auf, um ihm die Leviten zu lesen – hat Steve doch eigentlich Falcon zu seinem Nachfolger auserkoren. Doch den beiden bleibt nicht viel Zeit, um Freundlichkeiten auszutauschen – ist Sam doch eigentlich gerade auf dem Weg zu einer Mission. Er folgt der Spur der sogenannten "Flag Smashers" – jener Organisation, auf die sein Freund in der Schweiz gestolpert ist, und die der Ansicht sind, dass die Welt während des sogenannten "Blips" (also während die Hälfte der Menschheit verschwunden war) ein besserer Ort war. Ihre Mission führt sie zu einem Lagerhaus in München, wo man offenbar gerade dabei ist, Waffen zu schmuggeln. Sam und Bucky versuchen, den Transport zu vereiteln, doch wie sich zeigt, handelt es sich bei der gegnerischen Einsatztruppe um Menschen, die mit dem Supersoldaten-Serum optimiert wurden. Selbst als sich der neue Captain America und dessen rechte Hand Battlestar dem Kampf anschließen, sind die Helden letztendlich chancenlos, und müssen die Terroristen entkommen lassen. Wieder zurück in den USA, besucht man gemeinsam einen alten Veteranen des Supersoldaten-Programms, den Bucky bislang sowohl Sam als auch Steve verschwiegen hat – was auch nicht gerade dazu angehalten ist, die Lage zwischen ihnen zu entspannen. Während Sam und Bucky zu einer Paartherapie verdonnert werden, bereiten die Flag Smashers ihren nächsten Coup vor…


Review: Episodenbild (c) Disney+ Die ersten paar Minuten der Folge gehören dem titelspendenden Helden, nämlich dem neuen Captain America. Als dieser am Ende der letzten Episode kurz vorgestellt wurde, hat nicht nur Sam ungläubig dreingeschaut; auch viele Zuschauer der Serie dürften es ihm gleichgetan haben. Hier nun nimmt man sich die Zeit, um den neuen Cap etwas besser vorzustellen. Ich muss gestehen, beim Namen musste ich gleich mal lachen, bietet sich hier doch förmlich ein Witz rund um "Johnny Walker" als Symbol Amerikas an. Ich war dann allerdings durchaus erfreut, als sich John nicht etwa als Lachnummer als Arschloch herausgestellt hat, sondern als ein Mann, der tatsächlich viele Eigenschaften mit Steve Rogers zu teilen scheint. Natürlich ändert das nichts daran, dass wir alle, mich eingeschlossen, hoffen, dass Sam am Ende der Staffel das Schild doch noch annehmen und als neuer Captain America ins Feld ziehen wird (wer weiß, vielleicht gibt John ja im Verlauf der Miniserie sein Leben? Wobei ich es eigentlich noch schöner finden würde, wenn er ihm den Schild in einer offiziellen Zeremonie überreichen würde); dennoch denke ich, man hätte einen deutlich unwürdigeren Nachfolger finden können. Und generell gefällt mir, dass man was ihn betrifft nicht die Arschloch-Route eingeschlagen ist.

In erster Linie gehört "Der Sternenbanner-Mann" aber dem (Serien-)Titelduo. Nachdem man uns im Serienauftakt – vergeblich – auf eine Zusammenkunft zwischen den beiden warten ließ, hat man hier nun Erbarmen mit den Fans, und spannt uns nicht mehr lange auf die Folter. Nur wenige Minuten nachdem die Episode begonnen hat steht Bucky schon bei Sam auf der Matte, um ihm im Hinblick auf den neuen Captain America ordentlich die Leviten zu lesen – da Steve Rogers ja eigentlich Sam den Schild "vermacht" hat, und wollte, dass dieser in seine Fußstapfen tritt. Dies ist dann auch der Aufhänger für ihr sich durch die Folge ziehendes Geplänkel – und etabliert damit das klassische "Buddy"-Film-Motiv von zwei Menschen, die sich nicht ausstehen können, nur um im Verlauf ihrer Mission zuerst zunehmend Respekt füreinander empfinden, ehe sie dann zu richtigen, engen Freunden werden. Wobei sie hier eben erst noch in der Animositäten-Phase bleiben; zwar wirken ihre gegenseitigen Kommentare teilweise eher spielerisch-neckisch (ähnlich wie bei ihrem Aufeinandertreffen in "Captain America: Civil War"), das Gespräch bei der Therapeutin macht dann aber deutlich, dass ihre gegenseitige Abneigung tiefer geht, als das zu Beginn vielleicht noch den Anschein hat – und dementsprechend auch die Kluft, die sie im Verlauf der Serie überwinden müssen, größer ist als gedacht. Denn Bucky kann und will Sam nicht verzeihen, dass er Steves Erbe nicht angetreten ist (seine Begründung " If he was wrong about you, then maybe he was wrong about me." ist sehr gut nachvollziehbar) – andererseits hat Sam auch recht, wenn er meint, dass das immer noch seine Entscheidung ist. Und man merkte ja insbesondere auch in der ersten Folge, die schwer der Gedanke, in Steves Fußstapfen zu treten, auf ihm lastete. Ähnlich wie schon im Serienauftakt stach aber auch bei "Der Sternenbanner-Mann" in erster Linie die Actionszene heraus. Diesmal gibt es einen Kampf auf zwei fahrenden LKWs, der wieder einmal Marvel-Action auf Kinoniveau bot, und wirklich sehr gut gemacht war. Weitere Pluspunkte sammelt die Folge für das Hobbit-Zitat, sowie die Verwendung von Alan Silvestris "Captain America-Marsch" gleich zu Beginn als Walker beim Football-Spiel auf die Bühne kommt, sowie die am Ende angedeutete Rückkehr von Zemo.

Fazit: Episodenbild (c) Disney+ "Der Sternenbanner-Mann" profitiert im Vergleich zum noch wenig berauschenden Auftakt vor allem davon, dass man die beiden Titelhelden hier nun endlich zusammenführt. Das Zusammenspiel zwischen Anthony Mackie und Sebastian Stan ist wunderbar – wobei ich (positiv) überrascht war, dass man es nicht einfach nur bei oberflächlichem, neckischen Geplänkel belässt, sondern man in weiterer Folge deutlich macht, wie tief der Graben zwischen den beiden ist. Womit man eben auch die klassische Ausgangssituation für ein typisches "Buddy"-Abenteuer schafft. Sehr gut fand ich auch, dass sich der neue Captain America als gar nicht mal so übler Kerl herausstellt. In erster Linie stach aber auch hier, wie schon bei "Eine neue Welt", wieder die Actionszene heraus, die spektakulär umgesetzt war (und den vier Helden eine überraschende Niederlage bescherte). Dass die Wertung dennoch "nur" gut ausfällt, liegt daran, dass sich die Serie nach wie vor recht langsam vorwärtsbewegt, und ich den Eindruck habe, dass der Story mit nur einem zweieinhalbstündigen Film besser gedient gewesen wäre. Daran, dass die Episode aber schon um einiges unterhaltsamer war als der Auftakt, besteht jedoch kein Zweifel.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2021 Disney+)







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