WandaVision - 1x09: Serien-Finale
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel: Series Finale
Episodennummer: 1x09
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 05. März 2021
Drehbuch: Jac Schaeffer
Regie: Matt Shakman
Besetzung: Elizabeth Olsen als Wanda Maximoff, Paul Bettany als Vision, Kathryn Hahn als Agatha Harkness, Julian Hilliard als Billy Maximoff, Jett Klyne als Tommy Maximoff, Josh Stamberg als Director Tyler Hayward, Teyonah Parris als Monica Rambeau, Randall Park als Jimmy Woo, Kat Dennings als Darcy Lewis, Evan Peters als Ralph Bohner, Debra Jo Rupp als Sharon Davis, Asif Ali als Abilash Tandon, Emma Caulfield Ford als Sarah Proctor, Jolene Purdy als Isabel Matsueda, David Payton als John Collins, David Lengel als Harold Proctor, Amos Glick als The Delivery Man, Selena Anduze als Agent Rodriguez, Kate Forbes als Evanora Harkness u.a.


Kurzinhalt: Agatha Harkness hat erkannt, dass es sich bei Wanda um die sagenumwobene Scarlett Witch handelt. Unbedingt möchte sie nun auch ihre Kräfte für sich gewinnen. Doch Wanda denkt gar nicht daran, ihr diese einfach so zu überlassen. Allerdings werden sie, Vision und ihre Kinder gleich von mehreren Seiten angegriffen. Denn die Bewohner von Westview werden von Agatha quasi befreit, und wenden sich daraufhin gegen Wanda, die sie in ihrer Illusion gefangen hielt. Zudem erstürmt das Militär, angeführt von SWORD-Direktor Hayward, die Stadt. Und dann werden sie auch noch von der neu geschaffenen, weißen Variante von Vision angegriffen, der mit dem Auftrag nach Westview geschickt wurde, Wanda zu töten. Dennoch gelingt es ihnen gemeinsam, die Bedrohungen auszuschalten. Doch die größte Herausforderung für Wanda wartet erst, nachdem sich der Staub gelegt hat…


Review (kann Spoiler enthalten!): Episodenbild (c) Disney+ Als "WandaVision" begonnen hat, wirkte sie mit ihren Sitcom-Referenzen und generell dem schrägen Ton wie die Antithese zur klassischen Marvel-Unterhaltung. Spätestens mit dem "Serien-Finale" hat man nun aber die Brücke zum typischen MCU-Entertainment geschlagen – was dessen Freunde (wie mich) freuen, ihre Kritiker aber wohl eher bestätigen wird. Sei's drum. In den letzten Jahren wurde man ja was Superheldenserien betrifft bereits verwöhnt – wenn auch, wie ich finde, eher auf der DC- statt der Marvel-Seite, dank des "Arrowverse", welches bereits beachtliches Spektakel für den kleinen Schirm lieferte, auf einem Niveau und in einer Häufigkeit, von dem die Vorreiter aus den 70ern bis 90ern nur träumen konnten. Mit "WandaVision" setzt Marvel da allerdings nochmal eins drauf, und liefert ein Spektakel ab, welches sich nicht weiter vor den Kinoabenteuern zu verstecken braucht, und somit auf der großen Leinwand ebenfalls gut aufgehoben gewesen wäre. Ich finde das wirklich beachtlich, gerade auch im Hinblick darauf, wie man sich im Vergleich zu Serien wie "Agents of S.H.I.E.L.D." oder auch den Netflix-Produktionen, hier noch einmal steigern konnte – und bin jetzt umso mehr auf die anstehenden Disney+-Abenteuer gespannt.

Doch zurück zum "Serien-Finale". Dieses hat so ziemlich alles gehalten, was ich mir von ihm erwartet und erhofft habe. Wobei ich schon mitbekommen habe, dass dies nicht allen so ging. Ich bin hier in der glücklichen Lage, keine Vorkenntnis aus den Comics zu haben, weshalb ich ganz unbedarft an die Serie herangehen konnte. Da ich zudem Spoiler weitestgehend meide, hatte ich auch noch nichts von den ganzen Fan-Spekulationen mitbekommen, die sich überwiegend nicht bestätigt haben. Ich kann mir vorstellen, dass man, wenn man sich den Auftritt von Doctor Strange oder Magneto (auch wenn das nach der letzten Folge überhaupt keinen Sinn mehr ergeben hätte) erwartet hat, von "Serien-Finale" ein bisschen enttäuscht war (und rückblickend bereut Paul Bettany wohl seinen Gag rund um den großen Cameo-Auftritt in der letzten Folge von einem Schauspieler, mit dem er schon sein ganzes Leben lang zusammenarbeiten wollte – womit er, natürlich im Scherz, sich selbst meinte). Ich hatte allerdings all diese Theorien erst im Nachhinein mitbekommen – und muss auch sagen, dass es mir auch davon abgesehen lieber war. Dies war Wandas Geschichte. Wäre da am Ende Steven Strange hereingeschneit, um den Tag zu retten, wäre mir das doch eher sauer aufgestoßen. Nein, das war schon gut so: Sie hat den Schaden angerichtet, und sie musste ihn auch wieder beheben. Auch der Bohner-Gag hat mich nicht gestört. Ja, ich selbst dachte auch im ersten Moment, als Evan Peters vor der Tür stand, dass man beginnt, das MCU mit dem X-Men-Universum zu fusionieren. Wenn dies nicht geschieht, stört mich das aber auch nicht weiter (und tatsächlich könnte man darüber diskutieren, ob bzw. inwiefern die miteinander kompatibel wären; gerade auch im Hinblick auf die Ähnlichkeiten zwischen Scarlett Witch und Dark Phoenix); und ein cooler, die vierte Wand durchbrechender Casting-Clou war es ja trotzdem.

Episodenbild (c) Disney+ Jedenfalls fand ich das alles sehr packend, und in produktionstechnischer Sicht beeindruckend. Neben Elizabeth Olsen, die ich hier noch ein letztes Mal hervorheben will (manch andere DarstellerInnen würden, wenn sie in einer Superheldenserie auftreten, wohl die Nase rümpfen; sie hingegen spielt sich als Wanda echt die Seele aus dem Leib), möchte ich aber auch auf Christophe Beck nicht vergessen, dessen Score gerade auch die letzten beiden Folgen für mich enorm aufgewertet hat. Gerade auch so Szenen wie Wandas Verwandlung zur Scarlett Witch hätten ohne seine Musik nicht einmal halb so stark gewirkt. Vor allem aber – und das ist etwas, dass in meinen Augen von vielen MCU-Kritikern vergessen wird – bot auch "Serien-Finale" wieder kein seelenloses Spektakel, sondern hatte eine starke emotionale Komponente; wobei mir vor allem das Finale fast Tränen in die Augen getrieben hätte (was übrigens selbst "Endgame" damals nicht geschafft hat). Wie sie sich von ihren Kindern verabschiedet, war ja schon schlimm genug, aber die letzte Szene mit Vision hat mich dann echt gebrochen. "You are my sadness and my hope. But mostly you are my love." Mindestens so schön wie traurig – und letztendlich aber trotz allem (dank White Vision) doch mit der Hoffnung auf ein glückliche(res) Wiedersehen.

Fazit: Mit dem – vermeintlichen (weil noch habe ich die Hoffnung auf eine Fortsetzung – nicht zuletzt auch aufgrund des großen Erfolgs – nicht ganz aufgegeben) – Finale von "WandaVision" reiht sich die Serie für mich in die bisherigen Highlights des MCUs ein. Man nahm hier zwei Figuren, die im "Avengers"-Reigen leider doch etwas untergegangen sind (was nicht so schlimm gemeint ist, wie es vielleicht klingt; weil im Großen und Ganzen ist es dort echt sehr gut gelungen, mit so viele verschiedenen Figuren auf einmal zu jonglieren), und gab ihnen hier die Gelegenheit, noch einmal so richtig zu glänzen. Für mich hat die Serie jedenfalls die "Avengers"-Filme noch einmal deutlich aufgerollt; ich bin gerade dabei, mir etwas mehr als die Hälfte des MCU nochmal anzusehen (nämlich alles, was einen direkten Bezug zu den drei Marvel-Serien heuer hat; sprich: Alle "Captain America"-, "Thor"- und "Avengers"-Filme), und nicht nur hat "WandaVision" für mich "Age of Ultron" deutlich aufgewertet, ich weiß auch jetzt schon, dass mich Visions Tod in "Infinity Wars" diesmal um einiges härter treffen will, als damals. Und, ganz ehrlich: Eine Serie, die nicht nur für sich genommen überzeugen konnte, sondern auch noch das MCU aufwertet – was will man mehr?! "Serien-Finale" bot jedenfalls einen so spektakulären wie vor allem auch emotionalen Abschluss. Ich bin mir sicher: Beim nächsten wirklich kompletten MCU-(Film-)Durchlauf werde ich auch an "WandaVision" nicht vorbeikommen!

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2021 Disney+)







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