The Stand - 1x08: The Stand
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Episodenbild (c) CBS All Access

Originaltitel: The Stand
Episodennummer: 1x08
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 04. Februar 2021 (CBS All Access)
Erstausstrahlung D: 21. Februar 2021 (StarzPlay)
Drehbuch: Benjamin Cavell & Taylor Elmore
Regie: Vincenzo Natali
Besetzung: James Marsden als Stu Redman, Amber Heard als Nadine Cross, Jovan Adepo als Larry Underwood, Odessa Young als Frannie Goldsmith, Nat Wolff als Lloyd Henreid, Irene Bedard als Ray Brentner, Greg Kinnear als Glen Bateman, Alexander Skarsgård als Randall Flagg, Ezra Miller als Trashcan Man, Katherine McNamara als Julie Lawry, Fiona Dourif als Rat Woman, Gordon Cormier als Joe, Jason Burkart als Biker Security Guard, Paul Jarrett als Head Custodian, Todd Matthews als Julie's Cameraman, Sunita Prasad als Sophia u.a.

Kurzinhalt: Larry, Glen und Ray wurden von Randall Flaggs Schergen aufgelesen und nach New Vegas gebracht. Dort werden sie in einem Schauprozess zum Tode verurteilt. Als Glen die Rechtmäßigkeit des Gerichts in Frage stellt, wird das Urteil gegen ihn sofort vollstreckt. Larry und Ray werden in ihren Käfig zurückgebracht, wo sie auf ihre Hinrichtung warten. Immerhin kommt es aber so zum Wiedersehen zwischen Larry und Nadine, dem es daraufhin gelingt, zu ihr durchzudringen. Als Nadine erkennt, was Randall mit ihr vor hat, stürzt sie sich vom Penthouse aus in die Tiefe – und nimmt dabei auch Randalls Nachkommen mit in den Tod. Es ist der erste harte Schlag gegen Flagg und seine Pläne, auf der Erde ein neues Königreich zu erschaffen – jedoch nicht der letzte. Denn während der öffentlichen Hinrichtung von Larry und Ray beginnen sich immer mehr Stimmen gegen ihn zu erheben. Zugleich erreicht der Trashcan-Man mit seiner explosiven, atomaren Ladung die Stadt, begibt sich jedoch nicht direkt zum Flughafen, sondern macht Randall vielmehr im Hotel seine Aufwartung. Und dann scheint sich auch noch eine Hand aus dem Himmel zu strecken, und lässt Blitze auf New Vegas und Randalls Anhänger regnen…


Review: Episodenbild (c) CBS All Access Ich habe zuletzt an der "The Stand"-Neuadaption kein gutes Haar gelassen, und ihr seht schon an meiner Wertung, dass ich auch von dieser Episode wieder nicht sonderlich begeistert war. In diesem Fall muss ich aber die neue Miniserie insofern ein wenig in Schutz nehmen, als ich auch schon bei der Vorlage bzw. der 90er-Adaption mit dem Finale nicht wirklich glücklich war. So gesehen sehe ich die Probleme, die "The Stand" (die Folge meine ich jetzt) plagen, sehr stark in der Vorlage verwurzelt. Letztendlich finde ich die Umsetzung in beiden Adaptionen in etwa gleichwertig – und vor allem ähnlich enttäuschend. Die neue Version bekommt Pluspunkte dafür, dass man die Hand Gottes nur andeutet, statt sie tatsächlich zu zeigen – was mich damals als ich die 90er-Miniserie zum ersten Mal sah echt laut auflachen ließ (bei meinem Rewatch letztes Jahr schüttelte ich – da ich ja schon wusste, was mich erwartet – einfach nur mehr den Kopf). Dafür waren die Szenen am Las Vegas Strip wesentlich spektakulärer, und fand ich generell die geplante Hinrichtung dort mitreißender umsetzt, als hier nun mit dem Pool, in dem sie angekettet sind, und der langsam mit Wasser vollläuft.

Zwiegespalten bin ich auch beim Gewittersturm, der über New Vegas hereinbricht. Auf der einen Seite waren die Szenen, wo die diversen Getreuen von Randall Flagg von Blitzen getroffen werden und explodieren, durchaus spektakulär (und – für eine Serie – erstaunlich brutal). Andererseits wirkte es insofern irgendwie völlig unnötig, als die dann ja ohnehin alle durch die explodierende Atombombe dahingerafft wurden. Sprich, genau genommen hätte man sich das mit den Blitzen auch gleich schenken können. Ansonsten bleibe ich aber dabei, dass die Vorlage just an dieser zentralen Stelle nicht wirklich mehr hergibt. So wie die Adaptionen leidet auch der Roman darunter, dass man Larry, Glen und Ray sobald sie New Vegas erreichen praktisch jegliche Handlungsmacht nimmt. Tatsächlich könnte man sogar die Frage stellen, wofür dieser ganze lange Weg und ihr Opfer eigentlich gut waren. Ja, Larry gelingt es, Nadine umzustimmen, woraufhin sich diese in den Tod stürzt, und dabei den Sohn des Teufels mitnimmt. Aber: War das für den weiteren Verlauf wirklich relevant? Letztendlich wird New Vegas durch die Atombombe den Erdboden gleichgemacht. Die wiederum wird vom Trashcan-Man (im Übrigen fand ich Ezra Millers Interpretation auch hier wieder furchtbar und anstrengend) hingebracht, und von der "Hand Gottes" gezündet. Wäre das Komitee aus Boulder nicht nach New Vegas aufgebrochen, wäre das alles letztendlich genauso passiert. Insofern werden Larry, Glen und Ray unnötig geopfert. Das ist mir ja ein schöner Gott! Aber, wie gesagt: Dafür kann die Adaption nichts. Grundsätzlich muss ich jedenfalls leider sagen, dass mich auch dieser Folge wieder einmal nicht packen konnte. Sie bot vereinzelt nette Schaueffekte, und setzte auch die Atombombenexplosion am Ende sehr erschreckend um. Davon abgesehen fand ich sie aber doch wieder eher langweilig, in Teilbereichen unglücklich (wie z.B., wie man die Hinrichtung als Entertainment-Show umsetzt), und vereinzelt nervig.

Fazit: Episodenbild (c) CBS All Access Hand aufs Herz: Da ich schon von den entsprechenden Kapiteln im Buch eher enttäuscht war, und ich auch den vierten Teil der Erstverfilmung schon immer als den schwächsten empfand, standen die Chancen von vornherein nicht gut, dass es "The Stand" gelingen würde, im Hinblick auf die Neuadaption die Kohlen nun plötzlich aus dem Feuer zu holen. Tatsächlich muss ich anerkennen, dass man einzelnes besser umgesetzt hat als dort. Dies gilt insbesondere für die abgeschwächte Form der Hand Gottes. Und auch das mit den Blitzen war nett anzusehen (wenn auch letztendlich ein unnötiges und damit hohles Spektakel). Ansonsten leiden aber sowohl Vorlage, als auch 90er-Jahre-Miniserie, als auch die Neuadaption darunter, dass Larry, Glen und Ray sobald sie in New Vegas ankommen genau genommen nichts mehr tun, und nur mehr Passagiere sind (für Stu gilt natürlich das Gleiche, auf den liegt hier aber ohnehin nicht der Fokus). Selbst Nadines Befreiungsschlag wirkt hohl, da ja wohl auch sie – und der in ihr heranreifende Nachwuchs – ohnehin durch die Atombombe ums Leben gekommen wäre. Und genau das ist das zentrale Problem der Erzählung: Stephen King versucht uns über 1.000 Seiten lang dazu aufzurufen, sich gegen das Böse zu stellen – am Ende richtet es aber ohnehin (nur) Gott, und sind die Menschen Statisten. Und ja, zugegeben, dafür können (ausnahmsweise mal) die Macher der Neuadaption nichts; es macht aber halt dieses Finale (den nun noch folgenden Epilog außen vor gelassen) um nichts weniger enttäuschend.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2020 CBS All Access)








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