The Expanse - 5x04: Gaugamela
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Episodenbild (c) SyFy

Originaltitel: Gaugamela
Episodennummer: 5x04
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 22. Dezember 2020
Erstausstrahlung D: 23. Dezember 2020 (Amazon Prime)
Drehbuch: Dan Nowak
Regie: Nick Gomez
Hauptdarsteller: Steven Strait als James Holden, Cas Anvar als Alex Kamal, Dominique Tipper als Naomi Nagata, Wes Chatham als Amos Burton, Frankie Adams als Bobbie Draper, Cara Gee als Camina Drummer, Shohreh Aghdashloo als Chrisjen Avasarala.
Gastdarsteller: Nadine Nicole als Clarissa Mao, Keon Alexander als Marco Inaros, Jasai Chase Owens als Filip, José Zúñiga als Bull, Michael Irby als UN Admiral Delgado, Brent Sexton als Cyn, Anna Hopkins als Monica Stuart, Bahia Watson als Sakai, George Tchortov als Leveau, Olunike Adeliyi als Karal, Natalie Brown als Rona, Arnold Pinnock als Morris, Thomas Mitchell als Sullivan, Chad L. Coleman als Fred Johnson, Boomer Phillips als Konecheck, Carlos Pinder als UN Army Officer, Christopher Charles als Luna Staffer, Evan Sabba als UNN Officer, Lily Gao als Nancy Gao u.a.


Kurzinhalt: Der erste jener getarnten Astroiden, die von Marco Inaros in Richtung Erde losgeschickt wurden, ist eingeschlagen – und versetzt die Erdbevölkerung in Panik. Während die meisten versuchen, herauszufinden, ob es sich um einen Unfall oder einen Anschlag handelt, ist Avasarala davon überzeugt, dass sich all ihre schlimmsten Befürchtungen soeben bewahrheitet haben. Mit Hilfe eines Tricks gelingt es ihr, Verbindung zur UN-Generalsekretärin herzustellen und sie über ihren Verdacht zu informieren. Dann jedoch schlägt der nächste Asteroid ein, und Nancy Gaos Flugzeug wird erwischt. Doch der Angriff auf die Erde ist nur ein Teil von Marco Inaros Plan. Auch auf dem Mars kommt es zu einem Anschlag. Und im Gürtel wird die Tycho-Station von einer seiner Einsatztruppen angegriffen, die versuchen, die von Fred Johnson dort verwahrten Überreste des Protomoleküls an sich zu bringen. Johnson und Holden setzen alles daran, um sie davon abzuhalten – doch sie werden von einer von Johnsons engsten Mitarbeiterinnen auf der Station verraten…

Review: Episodenbild (c) SyFy Ich will gleich den einzig nennenswerten Kritikpunkt an der Folge aus der Welt schaffen, um danach in ungetrübten Lobgesang einstimmen zu können: Das mit Nancy Gaos Flieger war nicht nur ein etwas gar großer Zufall, es ging mir auch irgendwie zu flott. Ich meine, jetzt war die gerade mal drei Episoden lang UN-Generalsekretärin, hatte innerhalb der Serie eigentlich kaum Gelegenheit, in dieser Rolle Eindruck zu hinterlassen, und schon ist sie wieder weg vom Fenster. Ich hätte eigentlich schon erwartet und erhofft, dass die Rivalität zwischen Avasarala und ihr noch weitergeht; durch den (wenn auch vorerst mal nur vermeintlichen) Tod ihrer Konkurrentin macht man es ihr aber dann doch viel zu leicht, wieder ihren alten Job zurückzubekommen. Davon abgesehen war "Gaugamela" aber natürlich großartig. Die nicht unbedingt überraschende, aber dennoch erschütternde Wendung vom Ende der letzten Folge ist hierbei der Aufhänger – erweist sich letztendlich aber nur als der erste Schlag einer von langer Hand geplanten und bis ins kleinste Detail koordinierten Aktion von Marco Inaros, mit der er neben der Erde auch die Regierung auf dem Mars sowie die von Fred Johnson geleitete Tycho-Station angreift.

Letzteren Handlungsstrang fand ich dabei besonders packend. Nicht zuletzt, als das ich damit nun überhaupt nicht gerechnet hatte; schon gar nicht mit dem Verrat durch Sakai. Aber generell war der Angriff einfach ungemein spannend und mitreißend umgesetzt, eben angefangen bei Sakais Schuss auf Johnson – der daraufhin auch verstirbt, womit wir uns bei "The Expanse" auch wieder einmal von einer langjährigen Figur verabschieden müssen – über den Auftritt dieses überaus robusten spinnenartigen Roboters, bis hin zum Ausgang des Geschehens; gelingt es dem Roboter doch, mit dem Protomolekül zu entkommen. Damit hat Marco Inaros eine überaus gefährliche Waffe in den Händen, was die Bedrohung durch ihn noch einmal deutlich erhöht. Wenn ich unbedingt etwas an der Handlung auf der Tycho-Station kritisieren wollte, dann wohl, dass Holden nicht gleich auf Sakai gefeuert hat, um sie auszuschalten (was in einer Sekunde erledigt gewesen wäre) sondern stattdessen wirkungslos auf den Roboter schoss. Aber ja, ist letztendlich in der Hektik der Situation entschuldbar. Sehr gut fand ich dann jedenfalls auch die Szenen rund um Marco Inaros selbst, angefangen beim Wiedersehen mit seiner Ex Naomi, über seine Rede an das Sonnensystem, inklusive seiner Forderungen an die inneren Welten, bis hin zu Naomis geschockt-verzweifelter Reaktion, nachdem sie von ihrem gemeinsamen Sohn Filip in ihre Kabine – die jedoch eher einer Zelle gleicht – geführt wurde. Was natürlich nicht die einzige Szene in einer Zelle war; denn gleich zu Beginn stellte sich heraus, wen Amos auf der Erde noch (mit Avasaralas Hilfe) besuchen wollte. Dies brachte uns ein Wiedersehen mit Clarissa Mao, die seit ihrer Verhaftung in doch eher trostloser Existenz vor sich dahinvegetiert. Und auch auf den Mars-Handlungsstrang wird nicht gänzlich vergessen, sehen wir doch gleich am Anfang, wie Alex und Bobbi den marsianischen Kreuzer verfolgen – ehe sie vom Angriff auf die Erde erfahren. Generell fand ich diesen Aufbau klasse, da wir von dieser Szene zu Amos gingen, der dann in der Nähe des zweiten Einschlags ist, und erst danach auf den Mond wechselten, und endlich näheres zu den Angriffen erfuhren. Dadurch wurde einiges an Spannung erzeugt, da wir länger nicht wussten, wie schlimm die Lage auf der Erde wirklich ist. Letztendlich gelang es "The Expanse" dann jedenfalls, (fast) alles aus dieser spannenden Ausgangssituation herauszuholen.

Fazit: Episodenbild (c) SyFy "Gaugamela" war eine von Anfang an mitreißend und höchst kurzweilige Folge, die einige Höhepunkte bot – angefangen bei Amos' Besuch von Clarissa Mao, über den Angriff auf die Tycho Station (wo nicht nur Fred Johnson erschossen wird, sondern es Marcos Truppen auch gelingt, die Überreste des Protomoleküls an sich zu bringen), bis hin zur Familienzusammenführung auf Inaros Schiff, wo Naomi dann schließlich auch von seinen horrenden Taten – und der Rolle, die ihr gemeinsamer Sohn dabei gespielt hat – erfährt. Sehr schön fand ich auch den – sehr effektiven – Aufbau; da wir nicht direkt auf der Erde gestartet sind, sondern es erstmal nur aus Sicht von Alex und Bobbi mitbekamen, war erstmal unklar, wie schlimm die Lage dort nun wirklich ist. Wie ich es generell schön fand, wie diese Episode einen Schauplatz nach dem anderen anfliegt, um uns die Reaktionen auf Marco Inaros Angriff zu zeigen. Einzig, dass Nancy Gaos Flieger vermeintlich zerstört wird, empfand ich als etwas gar großen Zufall; und auch insofern enttäuschend, als dadurch Avasarala die (neuerliche) Rolle als UN-Generalsekretärin fast schon zu leicht in den Schoß zu fallen scheint. Etwas mehr dafür kämpfen (müssen) hätte sie ruhig dürfen. Davon abgesehen war "Gaugamela" aber eine großartige und ungemein packende Episode.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2020 Amazon Prime)








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