Stargate: Atlantis - 5x05: Geist in der Maschine
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Episodenbild (c) MGM/Showtime

Originaltitel: Ghost in the Machine
Episodennummer: 5x05
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 15. August 2008
Erstausstrahlung D: 26. August 2009
Drehbuch: Carl Binder
Regie: Ken Girotti
Hauptdarsteller: Joe Flanigan als Lt. Colonel John Sheppard, Rachel Luttrell als Teyla Emmagan, Jason Momoa als Ronon Dex, Jewel Staite als Dr. Jennifer Keller, Robert Picardo als Richard Woolsey, David Hewlett als Dr. Rodney McKay.
Gastdarsteller: Michelle Morgan als Elizabeth Weir, David Nykl als Dr. Radek Zelenka, Robert Moloney als Koracen, Leanne Adachi als Lia, Chuck Campbell als Chuck, Richard Busch als Marine u.a.

Kurzinhalt: Gerade als man durch ein Spacegate nach Atlantis zurückfliegen will, spielt auf einmal der Puddle Jumper verrückt. Nachdem alle Systeme ausgefallen sind befürchtet Rodney kurz, dass sie auf den Planeten stürzen werden – dann ist plötzlich wieder alles in Ordnung. Man nimmt daraufhin Kurs durchs Tor. Zurück in Atlantis wird der Jumper genauestens untersucht, doch man kann keinen Grund für die Fehlfunktion finden. Kurz darauf beginnen dann jedoch, die Computersysteme von Atlantis verrückt zu spielen. Wie es scheint, befindet sich was auch immer zuvor im Puddle Jumper war, nun in der Stadt. Kurz darauf erscheint auf Rodneys Laptop eine Nachricht: "Hilfe". Es scheint sich somit bei dem Computervirus um ein Bewusstsein zu handeln. Die Entität behauptet, Dr. Elizabeth Weir zu sein. Mit Hilfe der Daten aus dem Computer zu Rodneys Replikator-Forschung schafft sie sich einen Replikator-Körper in Menschengestalt, wobei sie auf das Modell von FRAN zurückgreift. Sie erzählt dem Team daraufhin, was ihr wiederfahren ist, nachdem man sie auf der Heimatwelt der Replikatoren zurücklassen musste. Die von ihr angeführten Rebellen versuchten, den Aufstieg zu erreichen, doch der Prozess scheiterte, und seitdem ist ihr Bewusstsein im Subraum gefangen. Als Dr. Woolsey sich nicht gerade hilfsbereit zeigt, greifen die anderen Replikatoren-Geister Atlantis an…

Denkwürdige Zitate: "There's no breaks, no chit-chat, no social interaction whatsoever. Just the perfect working environment."
(Rodney beneidet die Replikatoren um ihre Arbeitsumgebung.)

Review: Episodenbild (c) MGM/Showtime Einer der größten Pluspunkte an "Geist in der Maschine" war für mich, dass man den Zuschauer zu Beginn noch im Unklaren darüber lässt, worum es hier eigentlich geht. Denn obwohl ein "Zuvor bei..."-Rückblick mittlerweile bei "Stargate: Atlantis" fast schon zur Gewohnheit wurde, spart man diesen hier bewusst aus, um den Zuschauer dann in weiterer Folge, wenn sich die Entität im Computer als das Bewusstsein von Dr. Weir herausstellt, so richtig zu überraschen. Zumindest war es so in meinem Fall. Positiv ist das insofern, als zuletzt trotz des Auftauchens der menschlichen Replikator-Variante zum Ende der vierten Staffel doch noch ein paar Fragen offen blieben, was das Schicksal der "Original"-Dr. Weir betrifft, sowie die geheimnisvolle Szene auf dem Replikator-Schiff am Ende von "Die Mühsal der Sterblichen". Ich weiß nicht, ob den Machern während der fünften Staffel schon bewusst war, dass es die letzte sein würde, aber wäre dieser Handlungsstrang offen geblieben, hätte mich das schon sehr enttäuscht.

Leider aber gibt es bei der Sache auch einen ganz wesentlichen Haken: Tori Higginson konnte leider nicht dazu bewegt werden, nochmal nach Atlantis zurückzukehren, weshalb Dr. Weir nun vielmehr in die Hülle der von McKay in "Die Mühsal der Sterblichen" geschaffenen weiblichen Replikator-Frau schlüpft. Zwar fand ich schön, dass zumindest diesbezüglich Kontinuität gewahrt und wieder Michelle Morgan gecastet wurde; mit einem völlig unbekannten Gesicht wäre es noch störender gewesen. Aber man merkt halt, dass dies nicht etwa der ursprüngliche Plan, sondern nur eine Notlösung war – und man zudem da und dort doch etwas tricksen musste, um daran vorbeizudrehen (wie z.B. bei den späteren Flashbacks, die dann – im Gegensatz zu den aus den Episoden entnommenen Rückblenden – alle aus Weirs Perspektive gezeigt werden, und wo sie auch nichts sagen kann, weil man dafür eben wiederum Higginson gebraucht hätte. Und natürlich können die Macher nichts dafür; wenn Tori Higginson nicht mehr zurück will, dann will sie halt nicht mehr zurück. Aber es schaffte für mich leider eine Distanz zwischen mir als Zuschauer und dem Geschehen, da ich auf rationaler Ebene verstehen kann, dass dies Dr. Weir sein soll – oder besser gesagt, ist – es aber halt nicht auch sehe. Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass ich nicht zuletzt auch das Ende mit Tori Higginson in der Rolle wesentlich emotionaler gefunden hätte. Darüber hinaus muss ich zudem sagen, dass ich die Episode, trotz des Angriffs der Replikatoren, lange Zeit nicht wirklich spannend fand, und generell den Eindruck hatte, dass man – nicht zuletzt mit der Diskussion rund um die Gefährlichkeit der von McKay geschaffenen Replikatoren – recht ausgetretene Pfade beschritt. Drei Pluspunkte heben "Geist in der Maschine" dann aber doch noch über den Durchschnitt: Die Szene mit Woolseys Bluff fand ich echt stark, und sie stellte seine Figur auch wieder in einem deutlich positiveren Licht dar. McKays Selbstvorwürfe ob Dr. Weirs weiterem Schicksal hatten es mir ebenfalls angetan. Und auch wenn ich das Ende nicht als emotional empfunden haben mag, so war dieser düstere Ausgang doch nett, und ein zufriedenstellender Abschluss von Weirs Handlungsstrang.

Fazit: Episodenbild (c) MGM/Showtime Ich bin froh darüber, dass man die offenen Punkte rund um Elizabeth Weirs genaues Schicksal hier noch einmal aufgegriffen, und ihre Geschichten zu einem runden – wenn auch tragisch/düsteren – Abschluss geführt hat. Und mir ist es auch lieber, man machte es auf diese etwas patscherte Art und Weise, als man hätte die Episode in dem Moment, wo Higginson ihr Desinteresse bekundete, noch einmal zurückzukehren, verworfen. Letztendlich ändert aber all dies nichts daran, dass "Geist in der Maschine" für mich aufgrund der erforderlichen Umbesetzung von Dr. Weir das volle – gerade auch emotionale – Potential nicht entfalten konnte. Da hilft es auch nichts – oder zumindest nicht viel – dass Michelle Morgan grundsätzlich einen guten Job dabei machte, ihre Mimik, Gestik und ihr Sprachmuster zu kopieren, es gibt einfach zwischen Inhalt und unserer Wahrnehmung eine gewisse Dissonanz. Davon – und der wieder einmal recht zurückhaltenden Spannung abgesehen kann ich an "Geist in der Maschine" nicht viel kritisieren. Die Effekte, insbesondere zu Beginn, wussten zu gefallen, dank dem Verzicht auf eine "Zuvor bei 'Stargate: Atlantis'"-Aufrollung bliebt die Überraschung gewahrt, Woolsey bekam einen wirklich starken Moment, McKays Selbstvorwürfe werteten die Folge ebenfalls auf, und nicht zuletzt die letzte Szene gefiel mir sehr gut. Und trotzdem: Mit Tori Higginson an Bord wäre die Episode um einiges stärker und besser gewesen.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2008 MGM/Showtime)







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