Kampfstern Galactica - 1x09: Der Gegenangriff
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Episodenbild (c) Universal

Originaltitel: The Young Lords
Episodennummer: 1x09
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 19. November 1978
Erstausstrahlung D: 10. Mai 1989
Drehbuch: Donald P. Bellisario, Frank Lupo & Paul Playdon
Regie: Donald P. Bellisario
Hauptdarsteller: Richard Hatch als Captain Apollo, Dirk Benedict als Lieutenant Starbuck, Lorne Greene als Commander Adama, Herbert Jefferson Jr. als Lieutenant Boomer, Maren Jensen als Lieutenant Athena, Terry Carter als Colonel Tigh, Laurette Spang als Cassiopeia, Noah Hathaway als Boxey, John Colicos als Count Baltar.
Gastdarsteller: Brett Somers als Siress Belloby, Dennis Fimple als Duggy, Eric Server als Dipper, Tony Swartz als Flight Sergeant Jolly, Ed Begley Jr. als Flight Sergeant Greenbean, Barry Nelson als Bogan, Olan Soule als Carmichael, Rance Howard als Farnes, Sarah Rush als Flight Corporal Rigel, David Greenan als Flight Officer Omega, Ben Frommer als Nogow u.a.

Kurzinhalt: Starbuck und Boomer sind gemeinsam auf Patrouille, als sie von einer Gruppe cylonischer Kampfjäger angegriffen werden. Dabei wird Starbucks Viper schwer beschädigt. Während Boomer zum Kampfstern Galactica zurückfliegt, um mit einem Shuttle zu seiner Rettung aufzubrechen, stürzt Starbuck auf dem Planeten Atilla ab. Dieser wird mittlerweile von den Cylonen kontrolliert, die daraufhin Centurions losschicken, um ihn gefangen zu nehmen. Dann jedoch wird die Einheit von einer Gruppe Kindern angegriffen. Es gelingt ihnen, die Cylonen auszuschalten und Starbuck zu befreien. Daraufhin bringen sie ihn in ihr Versteck, wo sie sein verletztes Bein versorgen. Kyle ist der älteste von ihnen, und daher ihr Anführer. Dass seine Schwester Miri scheinbar auf Starbuck ein Auge geworfen hat, gefällt ihm gar nicht; umso mehr, als er vor hat, diesen gegen ihren Vater einzutauschen, der von den Cylonen gefangengehalten wird. Es gelingt Starbuck, ihm dies auszureden und ihn davon zu überzeugen, dass die Cylonen nicht vertrauenswürdig sind. Was jedoch zugleich bedeutet, dass es ihm nu rmit der Hilfe von fünf Kindern und Jugendlichen gelingen muss, deren Vater aus dem cylonischen Gefängnis zu befreien…


Review: Episodenbild (c) Universal Ich fürchte, "Der Gegenangriff" war die erste ansatzweise Niete der Serie. Sie war zwar in einzelnen Aspekten ganz gelungen, und insgesamt durchaus bemüht. Zudem muss man es halt so sehen, dass "Kampfstern Galactica" in erster Linie als harmlose Familienunterhaltung gedacht war, und genau in diese Kerbe schlägt insbesondere auch "Der Gegenangriff" wieder, die insgesamt stärker als frühere Folgen (ja selbst "Der verschwundene Krieger – wobei sich mit dieser Episode einige Parallelen offenbaren; dort war es ja Apollo, der abstürzte, hier ist es Starbuck) auf Kinder und junge Erwachsene ausgelegt ist. Nicht umsonst bietet man dieser Zielgruppe, neben Boxey, mit Megans Kindern, die ohne ihn den Kampf gegen die Cylonen fortsetzen, eine Vielzahl an Identifikationsfiguren. Aber, ganz ehrlich: Dass Starbuck zusammen mit diesen Kindern in den Krieg zieht (und da rede ich jetzt nicht von Kyle und Miri, sondern den Kleinen), kann ich wirklich nur im Kontext einer "Fantasy"-Geschichte akzeptieren. Weil sobald ich das ernst nehmen würde, wäre das zutiefst problematisch, und Starbucks Vorgehensweise einfach nur unverantwortlich.

Doch selbst, wenn man von diesem Kritikpunkt absieht, ist "Der Gegenangriff" bestenfalls Durchschnitt, bzw. halten sich die positiven und die negativen Aspekte die Waage. Wie es bei der Serie nun schon öfter vorgekommen ist, fand ich den Einstieg eigentlich noch recht gelungen und vielversprechend. Klar merkt man bei den Raumkämpfen mittlerweile immer deutlicher, dass im Wesentlichen nur die immer gleichen Einstellungen wiederholt werden, dennoch war das wieder ganz spannend umgesetzt. Auch Starbucks Absturz war noch gut umgesetzt, angefangen bei der Absturzstelle bis hin zur Verfolgung durch die Cylons. Jedoch, als er von den Kindern befreit wird, beginnen dann die Gewitterwolken aufzuziehen. Die Kostüme – und dabei insbesondere der Helm mit den Flügeln dran – wären ja schon schlimm genug gewesen, aber dann laufen da doch tatsächlich ein paar Einhörner vor der Kamera vorbei! Puh. Etwas zwiespältig sehe ich auch die Burg-Location. Einerseits bot das einen durchaus interessanten Kontrast zu den futuristischen Cylons, andererseits wollten diese beiden Elemente aber halt doch irgendwie nicht so recht zusammenpassen. Sehr albern war zweifellos auch die Einlage mit der Strohpuppe. Zugegeben, wenn man über den problematischen Aspekt, dass Starbuck Kinder in den Krieg schickt, hinwegsehen kann, ist die Folge schon so halbwegs unterhaltsam, und ist nicht zuletzt auch die Kinderreim-Einlage am Ende, mit der er ihnen den Plan vermittelt, ganz witzig. Wie mir das Zusammenspiel zwischen ihm und den Kindern generell ganz gut gefallen konnte; nicht zuletzt als es doch recht ungewohnt war, ihn in so einer Rolle zu erleben. Trotzdem halte ich "Der Gegenangriff" insgesamt für die bisher schwächste Folge der Serie, und hoffe ich, dass sie es mit Kindern – abseits von Dauergast Boxey – nun erstmal wieder gut sein lassen.

Fazit: Episodenbild (c) Universal Nicht zum ersten Mal bei "Kampfstern Galactica" muss ich im Falle von "Der Gegenangriff" festhalten: Hat sehr gut und vielversprechend angefangen, nur um in weiterer Folge stark nachzulassen. Weil alles rund um den Absturz und die darauffolgende Verfolgung von Starbuck durch die Cylons fand ich noch sehr gelungen. Dann jedoch ritt auf einmal die Kinder-Kavallerie auf Einhörnern ein – und es fiel mir schwer, das Geschehen hier noch ernst zu nehmen. Was insofern ganz gut ist, als die Story, würde man sie ernst nehmen, zutiefst problematisch wäre. Weil dass Starbuck Kyle und Miri auf deren Wunsch hilft, ihren Vater zu befreien, wäre zwar grundsätzlich noch ok (wenn man sich auch fragt, warum man nicht einfach auf die Verstärkung von der Galactica wartet), nicht jedoch, dass er in diese gefährliche Mission selbst ihre kleinen Geschwister einbezieht. Aber auch die furchtbaren Kostüme – wobei insbesondere Kyles Aufzug, mit dem Helm, negativ hervorsticht – helfen der Episode nicht. Und wenn man am Ende dann eine mittelalterliche Burg erstürmt, kann es durchaus passieren dass man sich dabei ertappt, sich zu fragen, ob wir uns denn eigentlich noch bei einer "Science Fiction"-Serie befinden. Ok, zugegeben, gelingt es, sowohl die problematischen als auch die unfreiwillig komischen Aspekte auszublenden, vermag "Der Gegenangriff" auch in der zweiten Hälfte noch ansatzweise gut zu unterhalten. Leider aber war mir dies nur bedingt möglich.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal)







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