The Witcher - 1x05: Aufgestaute Begehren
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: Bottled Appetites
Episodennummer: 1x05
Bewertung:
Weltweiter Internet-Release: 20. Dezember 2019 (Netflix)
Drehbuch: Sneha Koorse
Regie: Charlotte Brändström
Besetzung: Henry Cavill als Geralt of Rivia, Anya Chalotra als Yennefer, Freya Allan als Ciri, Joey Batey als Jaskier, MyAnna Buring als Tissaia, Eamon Farren als Cahir, Mimi Ndiweni als Fringilla, Wilson Radjou-Pujalte als Dara, Adam Levy als Mousesack, Josette Simon als Eithne, Nóra Trokán als Dryad General, Lucas Englander als Chireadan, Ben Wiggins als The Adonis, Philippe Spall als Hemet, Roger Ringrose als Beau Berrant, Richard van Weyden als Giant Bald Guard, Anita Olatunji als Middle Aged Woman, Joachim Paul Assböck als Man, Martin Angerbauer als Militia Guard, Raquel Amegashie als Warrior Dryad, Anneke Weerts als Gatherer Dryad, Callum Coates als Mousesack Doppler, Kevin Howarth als Djinn u.a.


Kurzinhalt: Geralt versucht, in einem See einen Dschinn zu fangen. Er kann seit einiger Zeit nicht mehr schlafen, und will sich nun eben diesen Wunsch von ihm erfüllen lassen. Doch Dschinns sind trickreiche, gefährliche Wesen, und als sich Jaskier einmischt, wird der Barde lebensgefährlich verletzt. Geralt lässt seinen Freund von einem Magier erstversorgen, dieser meint jedoch, dass er nicht mächtig genug sei, um ihn vollständig zu heilen – geschweige denn, ihm seine Stimme wiederzugeben – und verweist ihn ans nahegelegene Dorf, wo sich eine mächtige Zauberin herumtreiben soll. Dort angekommen wird Geralt ins Haus des Bürgermeisters verwiesen, wo gerade eine – von Magie gesteuerte – Orgie stattfindet. Im Mittelpunkt des Geschehens: Yennefer, die vor kurzem ins Dorf gekommen ist und begann, dessen Bewohnern ihre Dienste anzubieten, ehe sie vom Bürgermeister in sein Schloss gebracht wurde. Nun bittet Geralt Yennefer um ihre Hilfe. Doch die Zauberin ist vom Gedanken besessen, das, was ihr bei ihrer Transformation genommen wurde, wieder zurückzugewinnen – und sieht im Dschinn ihre beste Chance, sich diesen Wunsch zu erfüllen, weshalb sie Jaskier benutzt, um ihn anzulocken. Doch selbst sie scheint, trotz all ihres magischen Talents, der Macht des Dschinn nicht gewachsen zu sein…

Review: Episodenbild (c) Netflix Bisher war "The Witcher" ja doch eher Stückwerk, und die einzelnen Handlungsstränge, trotz einzelner sich langsam abzeichnender inhaltlicher Verbindungen, zeitlich voneinander getrennt. Mit "Aufgestaute Begehren" beginnen sie aber nun langsam zusammenzulaufen. Ciris Storyline steht zwar auch weiterhin für sich (und punktet in erster Linie mit der visuellen Umsetzung des Zauberwalds), dafür werden hier aber nun zumindest endlich die Handlungsstränge von Geralt und Yennefer zusammengeführt. Eben darin sehe ich grundsätzlich mal die größte Stärke der Folge. Die letzten Episoden hat man dazu genutzt, um ihre jeweilige Vorgeschichte aufzurollen und sie uns generell vorzustellen – so dass ihre Begegnung nun mehr Gewicht hat, als wenn wir sie noch gar nicht, oder erstmal nur einen der beiden, kennen würden. Zudem gefällt mir das Zusammenspiel zwischen Henry Cavill und Anya Chalotra ausgesprochen gut. Zusammen mit den teilweise sehr schön geschriebenen Dialogen ("Do you doubt my abilities?" "No, your intentions.") machte dies ihre gemeinsamen Szenen für mich mit Abstand zum Besten an "Aufgestaute Begehren".

Yennefer hat zudem für ihren Wunsch, den Dschinn einzufangen, eine nachvollziehbare Motivation; vor Jahrzehnten mag ihr der Preis für ihre Verwandlung nicht zu hoch erschienen sein, mittlerweile – möglicherweise auch beeinflusst durch den Tod der Tochter ihrer Königin? – bereut sie es aber, damals ihre Fähigkeit, jemals Kinder zu bekommen, dafür eingetauscht zu haben. Schwerer tat ich mir da schon mit dem Grund, warum Geralt den Dschinn überhaupt aufgespürt hat. Nicht, dass ich nicht verstehen oder nachvollziehen könnte, dass Schlafmangel sehr belastend sein kann, aber irgendwie wirkte es gerade auch in dieser von Magie, Monstern und Gewalt geprägten Welt etwas gar banal, dass Geralt nach einem solchen jagt, weil er nun schon länger nicht mehr gut schlafen kann. Ich bleibe auch dabei, dass ich mit Jaskier nicht viel anfangen kann. Ich finde ihn nach wie vor nicht amüsant, sondern einfach nur nervig. Möglicherweise auch deshalb ist es der Serie nicht gelungen, mir die vermeintlich tief empfundene Freundschaft, die zwischen ihm und Geralt zu bestehen scheint, zu vermitteln. Und wenn ich schon beim Meckern bin, sei auch gleich noch die Orgie erwähnt. Nicht, dass ich grundsätzlich etwas gegen solche Einlagen und/oder nackte Haut hätte; aber irgendwie wirken diese Szenen bei "The Witcher" auf mich sehr aufgesetzt, eben, um die "Game of Thrones"-Fans an Land zu ziehen. Und wenn man ehrlich ist, trägt die Szene hier (im Gegensatz zum Bad, weshalb mich dieses eben wiederum überhaupt nicht störte) nicht wirklich etwas zum Geschehen bei – was ihren beliebig-kalkulierten Eindruck für mich noch einmal zusätzlich verstärkte. Zuletzt muss ich auch noch sagen, dass mir im Vergleich zur letzten Folge – mit z.B. Yennefer am Strand – die ganz großen, hervorstechenden Höhepunkte gefehlt haben (auch wenn der Endkampf gegen den Dschinn durchaus eine gewisse Dramatik entfalten konnte). Nicht zuletzt aufgrund der netten Szenen zwischen Geralt und Yennefer hat mich "Aufgestaute Begehren" insgesamt aber gut unterhalten.

Fazit: Episodenbild (c) Netflix Mit "Aufgestaute Begehren" beginnt nun langsam die Konsolidierung der einzelnen Handlungsstränge. So laufen hier die bisher voneinander unabhängigen Storylines von Geralt und Yennefer zusammen. Eben darin sah ich die größte Stärke der Folge – nicht zuletzt auch deshalb, als mir das Zusammenspiel zwischen beiden Figuren/DarstellerInnen sehr gut gefallen konnte. Der abschließende Kampf gegen den Dschinn war zudem durchaus packend und dramatisch umgesetzt. Davon abgesehen mangelte es "Aufgestaute Begehren" im Vergleich zu den letzten beiden Folgen aber ein bisschen an den ganz großen Höhepunkten. Die Geschichte rund um Ciri im Wald wirkte zudem eher wie ein Platzhalter, damit wir als Zuschauer nicht auf sie vergessen. Und auch wenn ich grundsätzlich nichts gegen nackte Tatsachen in Film und Fernsehen habe, wirkte die Einlage mit der Orgie doch ein bisschen aufgesetzt und kalkuliert – eben, um damit die "Game of Thrones"-Fangemeinde anzulocken. Die Tatsache, dass die einzelnen Handlungsfäden nun aber langsam zusammenzulaufen beginnen, steigert aber jedenfalls meine Vorfreude auf die nächste Folge!

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 Netflix)








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