Altered Carbon - 2x08: Engelsfeuer
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: Broken Angels
Episodennummer: 2x08
Bewertung:
Weltweiter Internet-Release: 27. Februar 2020 (Netflix)
Drehbuch: Alison Schapker & Elizabeth Padden
Regie: Salli Richardson-Whitfield
Besetzung: Anthony Mackie als Takeshi Kovacs, Lela Loren als Danica Harlan, Simone Missick als Trepp, Chris Conner als Poe, Dina Shihabi als Dig 301, Torben Liebrecht als Colonel Ivan Carrera, Renée Elise Goldsberry als Quellcrist Falconer, Will Yun Lee als Kovacs Prime, Salli Richardson-Whitfield als Commission Leader, Carl Lumbly als Lukas Imani, Hayley Law als Lizzie Elliot, Oliver Rice als Mattias Stone, Sharon Taylor als Myka, Max Boateng als Semetaire, Orlando Lucas als TJ, Marilyn Norry als Shira, Naomi King als Customer u.a.


Kurzinhalt: Quellcrist Falconer hat mit der letzten Überlebenden der Elders – den Ureinwohnern des Planeten – eine Vereinbarung abgeschlossen. Im Austausch für ihr Leben wollte sie ihr dabei helfen, an den Gründern der Kolonie Rache zu üben. Doch nun hat Takeshi Kovacs, um Falconers Leben zu retten, diese Vereinbarung gebrochen. Die Elder hat daraufhin von Colonel Carreras Sleeve Besitz ergriffen, und will diesen nun dazu verwenden, um Engelsfeuer über Harlan's Welt herabregnen zu lassen, und so jeden darauf lebenden Menschen – egal ob Mann, Frau, oder Kind – zu töten. Eben dies gilt es mit allen Mitteln aufzuhalten – doch dafür sind Kovacs, Falconer, Trepp, Kovacs2 und Poe auf die Hilfe von Danica Harlan angewiesen. Um die Kolonie zu retten, ist sie tatsächlich bereit, sich kurzzeitig mit ihnen zu verbünden. Man hofft, die Elder mit dem zerstörten Stack von Conrad Harlan besänftigen zu können. Gelingt dies nicht, hat Falconer einen Notfallplan – der jedoch, sehr zu Kovacs Missfallen, vorsieht, sich selbst zu opfern…

Review: Episodenbild (c) Netflix Ich habe im Verlauf der zweiten Staffel sowohl an "Altered Carbon" als auch dem neuen Hauptdarsteller Anthony Mackie nicht immer ein gutes Haar gelassen – aber "Engelsfeuer" war ein ausgezeichnetes Staffel-(und potentiell auch Serien-; noch scheint eine Entscheidung ob es weitergeht auszustehen)Finale, und bot auch den einen oder anderen Moment, wo Mackie durchaus zu glänzen vermochte. Dies gilt insbesondere für das Gespräch zwischen Kovacs und Falconer vor der Stadt, wenn ihm bewusst wird, dass Falconers Plan vorsieht, sich selbst zu opfern, um alle Bewohner von Harlan's Welt zu retten. Da war Mackie wirklich mal stark. Generell war das ein sehr gelungener Moment – nicht zuletzt, als es der zweiten Staffel nach meiner anfänglichen Verwirrung dann eben doch zunehmend gelungen ist, mich eine Bindung zu den Figuren aufbauen zu lassen. Dementsprechend habe ich beim Finale durchaus mit ihnen mitgefiebert. Dass Danica Harlan erst recht versuchen würde, sie zu hintergehen, war zwar absehbar. Zudem vermutete ich schon, dass einer der beiden Kovacs daran glauben würde müssen. Ich hätte hier aber eher mit Kovacs2 gerechnet, als der Hauptfigur der Serie. Insofern ist es "Engelsfeuer" hier wirklich mal gelungen, mich positiv zu überraschen.

Damit sind wir aber halt zugleich schon beim einen großen Knackpunkt der Folge angekommen, der für mich die Höchstwertung verhindert (und damit auch, dass sie mit dem Finale der ersten Staffel gleichzieht): Hätte man es nicht dabei bewenden lassen können? Falls die Serie tatsächlich für eine dritte Staffel zurückkehrt, kann man sich immer noch überlegen, ob bzw. wie man den echten Kovacs zurückbringen könnte. Falls es aber bei der zweiten Staffel bleibt, wäre sein Tod der perfekte Abschluss der Geschichte gewesen. Stattdessen bekommen wir am Ende nach Poes Reaktivierung diesen Hoffnungsschimmer, da es ihm wohl unmittelbar vor dessen Tod gelungen ist, den Stack zu kopieren. Darauf hätte ich dann doch lieber verzichtet. Davon abgesehen war die abschließende Szene mit Poe aber sehr schön – nicht zuletzt, als ihm nun doch auch keine andere Wahl blieb, als einen Neustart vorzunehmen. Dig scheint es aber tatsächlich gelungen zu sein, seine Erinnerungen zumindest teilweise zu bewahren. Sehr schön war zudem davor die Szene zwischen ihm und Kovacs, wo sich dieser auch für sein Verhalten während der Staffel entschuldigte – was auch wirklich höchste Zeit war. Und generell war die Szene sehr schön geschrieben (We're all broken, Poe. There's nothing more human than that.") und gespielt. Gleich zu Beginn gab es ebenfalls schon einen starken Moment, als Trepp den zerstörten Stack ihres Vaters findet. Und auch der von Dig vorgetragene Epilog, mit dem abgewandelten Zitat von Rabindranath Tagoreon, hatte es mir angetan. Neben der vorhersehbaren Wendung rund um die sie natürlich hintergehende Danica würde ich als Kritikpunkt in erster Linie noch anführen, wie unzeremoniell man sich Colonel Carreras – aka Jaegers – hier entledigt. Weil für einen Wegwerfbösewicht hat der bei mir eigentlich zu viel Eindruck hinterlassen. Ansonsten war "Engelsfeuer" aber ein wirklich gelungener Abschluss der zweiten Staffel, mit einem wieder einmal hochdramatischen, sehr schön inszenierten und auch musikalisch phantastisch unterlegten Showdown. Ganz ehrlich: Falls es das jetzt gewesen sein sollte – ich kann mir schlechtere Serienenden vorstellen.

Fazit: Episodenbild (c) Netflix Auch wenn ich – nicht zuletzt aufgrund der langen Pause – doch etwas gebraucht habe, um wieder in die Serie hineinzufinden, ist es der zweiten Staffel zunehmend gelungen, mich zu überzeugen. Und wie schon Season 1 vor ihr schließt auch sie nun mit "Engelsfeuer" auf dem Höhepunkt ab (wenn auch einen Hauch schwächer als "Die Killer"). Es stand ausreichend viel auf dem Spiel, und auch wenn mir relativ klar war, dass sich zumindest eine/r von ihnen würde opfern müssen, um das Engelsfeuer aufzuhalten, war ich mir unsicher, wen es treffen würde – und hätte letztendlich falsch getippt. Insofern ist es "Engelsfeuer" was das betrifft wirklich gelungen, mich zu überraschen. Aber auch abseits des hochdramatischen Showdowns gab es einige starke Momente, nicht zuletzt das Gespräch zwischen Kovacs und Falconer kurz zuvor, oder auch sein Abschied von Poe. Die letzte Szene war dann ebenfalls sehr interessant – und versöhnlich – ich wünschte nur, man hätte sich das Anteasern des gespeicherten Stacks von Kovacs geschenkt; bzw. für eine allfällige dritte Staffel aufgehoben. Weil für den Fall, dass eine solche nicht mehr kommen sollte, wäre das der dramatischere und rundere Abschluss gewesen. Davon – sowie von ein paar Kleinigkeiten – abgesehen hatte ich an "Engelsfeuer" nichts auszusetzen. Und so gelang es auch der zweiten Staffel wieder, sich mit der besten Folge der Season zu verabschieden. Fortsetzung folgt?!

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2020 Netflix)








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