Caprica - 1x02: Rebirth
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Episodenbild (c) SyFy/Universal

Originaltitel: Rebirth
Episodennummer: 1x02
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 29. Januar 2010
Erstausstrahlung D: 15. Juli 2011 (TNT Serie)
Drehbuch: Mark Verheiden
Regie: Jonas Pate
Hauptdarsteller: Eric Stoltz als Daniel Graystone, Esai Morales als Joseph Adama, Paula Malcomson als Amanda Graystone, Alessandra Torresani als Zoe Graystone, Magda Apanowicz als Lacy Rand, Sasha Roiz als Sam Adama, Brian Markinson als Jordan Duram, Polly Walker als Sister Clarice Willow.
Gastdarsteller: Scott Porter als Nestor, Avan Jogia als Ben Stark, Alex Arsenault als Philo, Sina Najafi als William Adama, Hiro Kanagawa als Cyrus Xander, Karen Austin als Ruth, Genevieve Buechner als Tamara Adama, Jim Thomson als Serge, Françoise Yip als Desiree Willow, Phil Granger als Tanner, Anita Torrance als Mar-Beth, James Pizzinato als Drew, Michael Eklund als Waylon, Renu Bakshi als Abasi Lowe, Dale Wolfe als Steve Bahara u.a.

Kurzinhalt: Zoes Avatar findet sich im von ihrem Vater erschaffenen Prototypen eines kybernetischen Soldaten – Cylon genannt- wieder. Als man sie in eine andere Einrichtung transportiert, wendet sie sich hilfesuchend an ihre beste Freundin Lacy. Daniel Graystone ist indes davon überzeugt, dass Zoes Avatar beim Versuch, diesen in den Cylon zu übertragen, verloren gegangen ist- was ihn dazu zwingt, den Verlust seiner Tochter zum zweiten Mal zu betrauern. Joseph Adams wiederum versucht mehrmals mit ihm in Verbindung zu treten, da er den rekonstruierten Avatar seiner Tochter besuchen will. Sein Sohn William verbringt indes einige Zeit mit seinem Onkel Sam – der jedoch nicht unbedingt den besten Einfluss auf ihn hat. Und Amanda Graystone, immer noch voller Trauer über den Tod ihrer Tochter, zugleich jedoch erschüttert ob des ihr von Inspektor Durham anvertrauten Verdachts, dass Zoe für den Anschlag verantwortlich sein könnte, lässt sich bei der öffentlichen Trauerfeier zu einem folgenschweren Statement hinreißen…


Review: Episodenbild (c) SyFy/Universal "Rebirth" entsprach – leider – schon eher dem, was ich im Vorfeld von "Caprica" erwartet habe. So wie "Pilot" lebte auch "Rebirth" für mich in erster Linie von einer einzelnen, netten Idee. Im vorliegenden Fall war es, dass sich der Avatar von Zoe hier nun einerseits zum ersten Mal in der echten Welt, vor allem aber in einem Roboter-Körper wiederfindet. Ihre Frage, ob Lacy meine, dass ihr neuer Körper männlich aussehe, fand ich zwar doch eher unfreiwillig komisch (wenn mein Bewusstsein auf einmal in einem solchen Roboterkörper stecken würde, wäre das wohl so ziemlich meine letzte Sorge), davon abgesehen war das aber definitiv das beste (und leider zugleich auch einzig gute) an "Rebirth", wobei ich vor allem die Diskrepanz zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung interessant fand. Zoe sieht sich immer noch als junge Frau, während sie in Wahrheit aber mittlerweile eben in diesem klotzigen künstlichen Körper steckt. Das führte zum einen oder anderen nett-schrägen Moment, wie z.B. die Umarmung. Vor allem aber: Im Gegensatz zur One-Off-Idee aus dem Piloten rund um die Offenbarung, warum die Cylonen an den einen Gott glauben, ist das ein Aspekt, von dem auch noch weitere Folgen profitieren könnten.

Leider war das aber auch schon das einzige, was mir an "Rebirth" gut gefallen konnte. Den Rest fand ich nämlich überwiegend sterbenslangweilig. Dies betrifft insbesondere das Adama-Familiendrama, welches mich einfach nicht im Geringsten interessiert und dementsprechend fast in den Schlaf gewogen hätte. Das war nun wirklich nur mehr eine Familien-Seifenoper, und hatte mit Science Fiction nichts mehr am Hut. Abseits von Zoe fand ich aber auch die Geschichte rund um die Graystones nicht so besonders. Zuerst einmal war mir zugegebenermaßen nicht klar, warum sich Zoe eigentlich vor "ihrem" Vater versteckt. Und auch wenn jeder Mensch anders mit Trauer umgeht und Amanda angesichts der kürzlichen Offenbarungen, dass sie ihre Tochter scheinbar längst nicht so gut gekannt hat wie gesagt, verständlicherweise verstört ist, aber dass sie sich am Ende dann hinstellt und der Öffentlichkeit verkündet, dass ihre Tochter möglicherweise etwas mit dem Anschlag zu tun gehabt hat, war mir absolut nicht nachvollziehbar. Und auch die geschockte Reaktion der Menge konnte ich nur bedingt nachvollziehen – da die Konsequenzen aber wohl erst in der nächsten Folge erst so richtig losgehen werden, reden wir dort dann noch ausführlicher darüber. Was die Umsetzung der Serie betrifft, störe ich mich nach wie vor am zu irdischen Aussehen dieser Welt (was insbesondere – wenn auch nicht ausschließlich – für die Fahrzeuge gilt). Dass vor Jahrhunderten auf diesem Planeten die Entwicklung jener auf der Erde derart gleichen soll, stellt meinen "suspension of disbelief" auf eine (zu) harte Probe. Auch das hier nun zum ersten Mal in Erscheinung tretende Intro spricht mich nicht wirklich an. Bei BSG habe ich zwar bei den Preview-Szenen auch immer ganz bewusst weggeschaut, davon abgesehen – und vor allem musikalisch – fand ich es aber sehr gelungen. Das kann ich "Caprica"-Intro leider nicht behaupten. Im Vergleich zu den – meines Erachtens – inhaltlichen Schwächen ist das aber natürlich das geringste Problem.

Fazit: Episodenbild (c) SyFy/Universal Schon vom Pilotfilm war ich ja nicht sonderlich begeistert, dort hat aber die coole Antwort auf die Frage, warum künstlich geschaffene Wesen wie die Cylonen den einen Gott anbieten sollte, doch noch einiges herausgerissen. Zugleich befürchtete ich, dass die Serie abseits dieser einmaligen Stärke nicht wirklich meins werden könnte. "Rebirth" schien diesen Verdacht nun leider zu bestätigen. Dieses ganze Familiendrama, sei es nun rund um die Adamas, oder auch bei den Graystones, spricht mich leider überhaupt nicht an. Vor allem alles rund um die Adamas hat mich einfach nur unendlich gelangweilt. Die Storyline rund um die Graystones war zwar marginal besser, Amandas Entscheidung am Ende war mir allerdings völlig unverständlich; das schien mir nur dafür da zu sein, um die Handlung in die gewünschte Richtung bringen zu können. Bleibt als einziger ansatzweise gelungener Handlungsstrang jener rund um Zoe. Dieser gefiel in erster Linie mit dem netten Kontrast zwischen Eigen- und Fremdbild, der dank der guten Inszenierung, wo ständig zwischen beidem hin- und hergewechselt wurde, sehr gut zur Geltung kam. Das allein war aber leider entschieden zu wenig, um die vierzig Minuten unterhaltsam zu machen. Bleibt zu hoffen, dass die Serie in weiterer Folge auch wieder andere – weniger seifenopernartige und stärker aufs Science Fiction-Genre bezogene – Töne anschlagen wird.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2010 SyFy/Universal)







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