Watchmen - 1x01: Es ist Sommer und wir haben bald kein Eis mehr |
Episodennummer: 1x01 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 20. Oktober 2019 Erstausstrahlung D: 04. November 2019 (Sky) Drehbuch: Damon Lindelof Regie: Nicole Kassell Besetzung: Regina King als Angela Abar / Sister Night, Don Johnson als Judd Crawford, Tim Blake Nelson als Wade Tillman / Looking Glass, Yahya Abdul-Mateen II als Cal Abar, Andrew Howard als Red Scare, Jacob Ming-Trent als Panda, Tom Mison als Mr. Phillips, Sara Vickers als Ms. Crookshanks, Dylan Schombing als Topher Abar, Louis Gossett Jr. als Will Reeves, Jeremy Irons als Adrian Veidt, Frances Fisher als Jane Crawford, Charles Brice als Charlie Sutton, Michael Graziadei als Carmichael, Jessica Camacho als Pirate Jenny, Wayne Pére als The Suspect, Geraldine Singer als Ms. Sweetwater, Jamal Akakpo als Bass Reeves, Landon Durrence als Adorable White Boy, Victoria Blade als Mom, Charles Green als Preacher, Lily Rose Smith als Rosie, Adelynn Spoon als Emma, Kyle McDuffie als Sheriff, Danny Boyd Jr. als Young Boy, Steven G. Norfleet als The Father, Alexis Louder als The Mother, Dajour Ashwood als Mechanic, Sasha Morfaw als Mechanic's Wife, Uyoata Udi als Curly, Teresa Jade Wilson als Farmer's Daughter, Jamie Miles als Nurse, Zsane Jhe als Roberta Sutton u.a. Kurzinhalt: 1985 hat Adrian Veidt mit einer List – und einem hohen Preis an Menschenleben – die Welt vor einem Atomkrieg gerettet. Rund 35 Jahre später ist deshalb die Welt aber dennoch kein Paradies. Immer wieder regnet es Schwärme von kleinen Tintenfischen. Polizisten tragen Masken, um sich und ihre Angehörigen vor Racheaktionen der Verbrecher zu schützen. Und eine Terrororganisation mit dem Namen "Siebte Kavallerie", bei denen es sich um Anhängern von Rohrschach handelt, sorgt immer wieder für Wirbel. Nachdem es nun einige Zeit lang ruhig um sie war, scheinen sie nun wieder aktiv zu werden. Der Mord an einem Polizisten während einer routinemäßigen Fahrzeugkontrolle ruft Sheriff Crawford und seine Truppe – der u.a. auch Angela Abar aka Sister Night angehört – auf den Plan. Zwar können sie den geplanten Anschlag der Siebten Kavallerie vereiteln, deren Antwort folgt jedoch auf dem Fuße. Währenddessen verbringt Adrian Veidt seinen Lebensabend einsam und zurückgezogen auf einem großen Anwesen, dass er nur mit zwei Bediensteten teilt… Review: ![]() Was nicht heißt, dass ich die Episode schlecht fand. Einzelne Aspekte sind eine so konsequente wie interessante Weiterführung der in "Watchmen" (Comic und Film; der ja abseits des Tintenfischs am Ende die Graphic Novel sehr werksgetreu nacherzählte) vorgestellten Konzepte. Wie z.B. die maskierte Polizei, um die Identität der Offiziere und ihrer Angehörigen zu schützen. Sprich: Nachdem maskierte Rächer durch den Nixon-Erlass ursprünglich zu Gesetzlosen erklärt wurden, hat man sie nun legitimiert und in die Polizeikräfte eingebunden, stattet jedoch zugleich die Polizisten selbst mit dem gleichen Schutz aus. Das ist durchaus eine interessante Idee. Gleiches gilt für das Konzept mit der Freigabe für den Schusswaffengebrauch. Zwar macht die Episode aus den damit einhergehenden Probleme in der praktischen Anwendung – da diese dann eben auch zu spät erfolgen kann – keinen Hehl, aber wenn man sich die Polizeigewalt insbesondere in den USA ansieht, hielte ich so etwas zumindest mal für diskussionswürdig. Aber: Mir fehlte da bislang ein bisschen der Bezug zu Comic bzw. Film. Zwar gibt es einige sehr schöne, mehr oder weniger subtile, Anspielungen (wie eben der Tintenfisch-Regen, der Minutemen-Zeichentrickfilm im Fernsehen, "Unforgettable", Archie, der aus Eigelb geformte Smiley, der Blutstropfen auf dem Sheriff-Stern der jenen vom Comedian auf dem Smiley widerspiegelt). Zudem kehrt mit Adrian Veidt hier zumindest eine Figur von dort zurück – und wurde mit Jeremy Irons in meinen Augen absolut perfekt gecastet. Und zumindest mit der Siebente Kavallerie, die Rohrschach als Helden/Märtyrer verehrt, baut sehr gelungen auf die Geschichte aus "Watchmen" auf. Es macht absolut Sinn, dass dieser kompromisslose maskierte Rächer mit seinen konservativen Ansichten zum Vorbild einer rechtsradikalen Gruppierung wird. ![]() Fazit: Als riesengroßer Fan des Films (aber auch des Comics) näherte ich mich "Watchmen" mit einer interessanten Mischung aus gespannter Erwartungshaltung, vorsichtigem Interesse, aber eben auch einem gewissen Maß an Skepsis. Und trotz einiger interessanter Ansätze, wo man gut auf die von Alan Moore geschaffene Welt aufbaut, sehe ich mich letzten Endes von "Es ist Sommer und wir haben bald kein Eis mehr" mal in erster Linie in letzterer bestätigt. Hauptgrund dafür sind die Figuren, die ich bislang noch längst nicht so spannend und interessant finde, wie jene aus der Graphic Novel bzw. dem Film. Aber auch der Story und dem Setting gelang es erstmal noch nicht so wirklich, nicht so packen. Und inszenatorisch bin ich bislang ebenfalls ein bisschen enttäuscht. All dies bedeutet nicht, dass ich mit dem Auftakt der Miniserie rein gar nichts hätte anfangen können. Die Besetzung ist gut gewählt und teilweise wirklich hochkarätig (wobei es mir vor allem Jeremy Irons als Adrian Veidt angetan hat), es gab ein paar nette Anspielungen auf Comic bzw. Film, und vor allem den Auftritt des gealtert-vereinsamten Veidt fand ich interessant. Vorerst wollte der Funke bei mir aber leider noch nicht so recht überspringen. Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 HBO)
Kommentar schreiben
|